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Echte Rocker scheren sich nicht um das Alter

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Wenn 60-Jährige auf der Bühne stehen, fragt sich der geneigte Musikhörer, ob das gut gehen kann. Brauchen die Geld? Vielleicht, möglicherweise haben sie aber einfach Spass an der Musik. Letzteres scheint auf Wire zuzutreffen, die am Sonntag das Bad Bonn besuchten. Seit satten 37 Jahren existiert die Post-Punk-Truppe.

Den Gesichtern von Gitarrist Colin Newman, Bassist Graham Lewis und Drummer Robert Grey sieht man die Rock’n’roll-Jahre an. Lewis braucht einen Notenständer, um seinen Text abzulesen, und Newman nutzt sein Tablet in erster Linie ebenfalls für den Text. Doch musikalisch ist die Band auf der Höhe. Vor allem Grey peitscht den Sound voran, hämmert mit beiden Stöcken und fast geschlossenen Augen auf sein Hi-Hat. Er spielt so exakt, dass ihn ein Zuschauer maliziös als «Nazi-Drummer» betitelt. Newman vollführt zwischendurch Turnübungen. Gitarrist Matthew Simms, der gerade mal halb so alt ist, wie die anderen Bandmitglieder, beschäftigt sich ausgiebig mit seiner beeindruckenden Sammlung von Pedals und Reglern.

Heraus kommen trockene, nüchterne Stücke, teils elektronisch durchsetzt, teils auf das Nötigste beschränkt. Ab und zu treten die Herren auf das Gaspedal und zeigen den Einfluss, den sie auf die Entstehung des Hardcore hatten. Dann wirds schon fast lieblich, etwa beim neuen Stück «Blogging for Jesus».

Erwartungen erfüllt

Der Band wird nachgesagt, sich nicht um die Erwartungen des Publikums zu scheren. Im Bad Bonn trifft das nicht zu. Die Mischung von Liedern aus den späten Siebzigern und brandneuen Songs kommt an. Längere Noise-Passagen gibt es kaum, erst am Ende der dritten Zugabe lässt die Band die Pedals sprechen, während Drummer Robert Grey sich das Ganze stoisch auf seinem Hocker anhört.

Gute 90 Minuten hat der Ritt durch die Musikgeschichte gedauert. Ein paar Zuschauer mehr hätten Wire verdient. Doch das Leben ist nicht immer gerecht. Bands wie R.E.M oder Blur bezeichnen Wire als Vorbilder. Während die Bewunderer Stadien und Hallen füllen oder füllten, schaffen es Wire nicht, für ein ausverkauftes Bad Bonn zu sorgen.

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