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Edgar Jeitziner hat die Schlüssel des FKB-Hauptsitzes abgegeben

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 Edgar Jeitziner hat seinen letzten Arbeitstag als CEO der Freiburger Kantonalbank hinter sich.
Charles Ellena/a

Die Amtsübergabe an der Spitze der Freiburger Kantonalbank ist erfolgt. Nach neun Jahren als CEO ist Edgar Jeitziner am Freitag in den Ruhestand getreten und hat sein Amt an Daniel Wenger übergeben. Als Leistungsausweis kann er eine beeindruckende Entwicklung in den Kennzahlen vorweisen, aber auch über 400 Projekte in der Digitalisierung und der Automatisierung.

An seinem letzten Arbeitstag diesen Freitag hatte Edgar Jeitziner frei. Die Schlüssel zum Hauptsitz der Freiburger Kantonalbank (FKB) hat er am Donnerstag um 17 Uhr abgegeben, unmittelbar nach einem letzten Kundengespräch. Knapp 19 Jahre war der Banker im Botta-Gebäude gegenüber dem Bahnhof ein und aus gegangen, zuerst als Teamleiter, ab 2003 als Mitglied der Geschäftsleitung und ab 2012 als deren Präsident.

Eigentlich hat Jeitziner die Führung der Bank schon Anfang Jahr an seinen Nachfolger Daniel Wenger übergeben. Sehr viel Zeit verbrachten die beiden nicht mit der Amtsübergabe. «Daniel Wenger wird durch den Verwaltungsratspräsidenten in sein Amt eingeführt», sagt Jeitziner. «Das ist so üblich.»

Gute Bilanz zum Abschluss

Er selber hat die letzten beiden Monate vor allem damit verbracht, das Geschäftsjahr 2020 abzuschliessen, den Geschäftsbericht zu verfassen, Qualifikationsgespräche mit Mitarbeitern zu führen, Löhne und Boni zu regeln. Und Jeitziner konnte trotz der Corona-Pandemie mit einer positiven Bilanz abtreten: Der Reingewinn stieg auf 133 Millionen Franken, die Bilanzsumme auf 26,7 Milliarden Franken, und zur Unterstützung der Pandemiemassnahmen konnte die FKB eine zusätzliche und ausserordentliche Zahlung von 8 Millionen Franken an den Kanton leisten.

Überhaupt tritt Edgar Jeitziner mit einem positiven Schlusszeugnis ab: Das Online-Portal Finews hat die FKB letztes Jahr als «Fitness-Champion» bezeichnet, der den anderen Kantonalbanken davongeeilt sei. Begründet wird diese Wertung mit dem Geschäftserfolg pro angestellte Person. Bei der FKB betrage dieser 434’646 Franken, bei der zweitklassierten Schaffhauser Kantonalbank seien es 291’000 Franken und bei der Zuger Kantonalbank noch 265’000 Franken pro Mitarbeiter.

Nebst der hohen Automatisierung und der schlanken Organisation führt das Portal dieses Ergebnis auf die Führung zurück: «Die FKB hat mit Edgar Jeitziner einen CEO, der sich nie auf dem Erreichten ausruht.» Jeitziner sieht das auch so: «Es ist ein bisschen wie bei einem Gourmet-Koch, der sich nach dem Mittagessen neu vorbereitet, um sich beim Nachtessen noch zu übertreffen.» Finews schreibt, es gelinge Jeitziner, eine gesunde Balance zu finden, die Mitarbeiter ständig von Neuem zu fordern und gleichzeitig eine Unternehmenskultur zu pflegen, die eine der tiefsten Personalfluktuationen der Branche zur Folge hat.

«Vollkommene Gestaltungsfreiheit»

Doch wie stark kann der Generaldirektor die Entwicklung der FKB beeinflussen? «Die Gestaltungsfreiheit ist vollkommen», sagt Jeitziner dazu. Zusammen mit der Generaldirektion habe er jeweils die strategische Ausrichtung der Bank ausgearbeitet und dem Verwaltungsrat einmal pro Jahr zur Genehmigung vorgelegt. «Während meiner Amtszeit wurden diese Vorschläge jeweils ohne Änderung akzeptiert», sagt er. In diesem Papier werde festgelegt, in welchen Märkten die Bank tätig sein und welche Projekte sie realisieren will. Es bilde auch die Basis der verschiedenen Budgets für die Kapitalplanung, die Bilanz- und Erfolgsrechnung, für die Ressourcenplanung und für Projekte. «Bei jedem dieser Punkte hat der Generaldirektor Einfluss auf die Gestaltung und den Inhalt», so Jeitziner. «Auch hier wurden in den letzten Jahren die jeweiligen Budgets ohne Änderungen vom Verwaltungsrat akzeptiert.» Dieses Vorgehen sei üblich und unterscheide sich bei der FKB nicht von anderen Banken. Jeitziner sagt:

Meine Rolle war die des Taktgebers.

Auch würde es die Finanzmarktaufsicht (Finma) nicht akzeptieren, wenn sich ein Verwaltungsrat ins Tagesgeschäft einmischte, betont er. Die Finma kontrolliere die Aktivitäten der FKB aus nächster Nähe, insbesondere seit diese dank ihrem Volumen von der Kategorie 4 in die Kategorie 3 der Schweizer Banken aufgestiegen sei.

Zahlen als Leistungsausweis

Fragt man Jeitziner, woran man seine Handschrift bei der FKB erkennt, verweist er zunächst einmal auf Zahlen. Allein die Bilanzsumme ist in knapp neun Jahren von 14 auf fast 27 Milliarden Franken angestiegen. Dies hat mit der Entwicklung des Kantons selber zu tun, Jeitziner aber sagt: «Man muss auch da sein, um die Märkte zu bearbeiten. Die Konkurrenz schläft nicht.» Gerade bei der Art, einen Markt zu bearbeiten und Geschäfte anzureissen, habe er viel von seinem Vorgänger, dem jetzigen Verwaltungsratspräsident Albert Michel, lernen können: «Ich habe einige sehr grosse Geschäfte mit ihm gemacht, als er noch CEO war.»

So haben sich die Kennzahlen der Freiburger Kantonalbank unter der Führung von Edgar Jeitziner entwickelt.
Grafik zvg FKB

Das Know-how im IT-Bereich setzte die FKB zuletzt auch beim Unternehmen Evooq um, das die FKB gegründet hat. Mit Evooq arbeitet die Bank zusammen, um Produkte und Lösungen in den Bereichen der Vermögensverwaltung anzubieten. Auf einer Multi-Plattform können Kunden ihre strukturierten Produkte gestalten und mit einem Knopfdruck aktivieren. Der Bank erschliessen sich so neue Ertragsfelder, um sinkende Margen und den Einfluss der Negativzinsen zu kompensieren. Es seien die Negativzinsen, die die Banken als Entwicklung am wenigsten erwartet hätten, so Jeitziner:

Zuerst hat man gedacht, Negativzinsen würde es maximal zwei Jahre geben. Jetzt sind es schon sechs.

Wie er betont, habe die FKB die Negativzinsen bisher nicht auf Privat- und Geschäftskunden abgewälzt, wohl aber auf institutionelle Kunden wie Banken oder Pensionskassen. Immer wieder müsse man überlegen, was sich eine Bank leisten könne, ohne Kunden zu verlieren. Ein anderes Beispiel sei das Bezahlen mit Twint, für das eine Bank viel investieren müsse, ohne etwas daran zu verdienen. Doch es entspreche einem Kundenbedürfnis.

Zeit für den Rebberg

Von solchen Überlegungen wird sich Edgar Jeitziner auch nach der Pensionierung nicht lösen, wie er sagt. Er werde weiterhin im Finanzbereich und insbesondere in der Finanztechnologie tätig sein, sei es in Verwaltungs- oder Beiräten. Er werde Freiburg verbunden bleiben, nicht zuletzt durch sein Mitwirken bei Evooq und der Firma Edge Lab. Letztere habe zusammen mit der ETH Lausanne ein Risikomodell für die weltweite Vermögensverwaltung entwickelt.

Darüber hinaus freut sich Edgar Jeitziner, mehr Zeit für seine Familie und Nebenbeschäftigungen zu haben. Zu diesen zählt die Arbeit in seinem Rebberg im Wallis. Damit der Tropfen noch besser wird? «Hoffentlich», meint Jeitziner. «Aber man sagt ja: Wenn man Freunde empfängt, soll man nie seinen eigenen Wein anbieten.»

Technische Entwicklung

Ein Flair für Digitalisierung und Automation

Wo er sich besonders stark habe einbringen können, das sei bei der Digitalisierung und Robotisierung von Aktivitäten und der Zusammenarbeit mit Fintech-Firmen gewesen, sagt Jeitziner. «Seit 2012 haben wir pro Jahr ungefähr 50 IT-Projekte, das heisst insgesamt über 400 Projekte, umgesetzt, die die Bank nachhaltig verändert haben.» Verschiedene Produkte und Dienstleistungen seien in den vergangenen Jahren verstärkt digitalisiert worden, und nun stünden erfolgreich die ersten Roboter im Einsatz. Er erwähnt als Beispiel die Covid-Kredite, die die FKB vollständig mit Robotern verarbeitet habe. «Wir haben zwei Roboter eingesetzt: Der eine machte die Kontrollen, der andere zahlte aus.»

Zur IT habe er eine besondere Affinität, sagt Jeitziner. Dieses Interesse bildete sich schon in den 90er-Jahren bei seiner früheren Tätigkeit heraus: Er liess sich beim Bankverein zum Programmierer ausbilden und bildete sich danach auf diesem Gebiet immer weiter – auch im Bereich der Robotik. «Man muss auf diesem Level wissen, was abgeht. Es braucht Grundlagenkenntnisse, um bei den Projekten mitreden zu können», sagt Jeitziner. Er suche aber auch immer den Kontakt zu den Mitarbeitenden an der Front, um ihre Bedürfnisse genau zu kennen. uh

Zur Person

Von Brig über Paris nach Freiburg

Der 1958 geborene Oberwalliser Edgar Jeitziner arbeitete 26 Jahre beim Schweizerischen Bankverein und nach der Fusion bei der UBS als diplomierter Wirtschaftsprüfer und in anderen Funktionen. Er machte seine Lehre in Brig und war später in Genf, Lausanne, Zürich, Basel und im Mittelland sowie in Paris und Monaco tätig. Im Juni 2002 stiess er zur Freiburger Kantonalbank, erst als Teamleiter Stab und Niederlassungen, ab 1. Januar 2003 als Mitglied der Geschäftsleitung und ab 1. Januar 2021 als deren Präsident.

Bis Ende 2020 war er zudem unter anderem Präsident der Pensionskasse der Kantonalbank, Verwaltungsratspräsident Evooq AG, Verwaltungsratsmitglied des Verbands Schweizerischer Kantonalbanken, Vizepräsident der Expo Centre AG und Vorstandsmitglied des Freiburger Tourismusförderungsfonds. uh

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