Untertitel: Die «Zimmerschlacht» im Gerbestock
Autor: Von UELI GUTKNECHT
Dr. Felix Fürst, Lehrer für Erdkunde und Geschichte, und seine Gattin Trude sind entschlossen, die Einladung eines Freundes zu boykottieren. Dieser hat seine Frau verlassen, um sich jetzt mit einer Jüngeren zu verlustieren. Der so erzwungene Abend in den eigenen vier Wänden entwickelt sich zu einer Abrechnung über 19 lange Ehejahre. Verzweifelt versuchen die beiden – auch mit Alkohol – einmal den Rahmen zu sprengen, in den sie täglich durch die Konventionen einer gutbürgerlichen Ehe eingezwängt sind.
Die Basis ihrer lebenslänglichen Verdammung zueinander ist die intime Kenntnis der Schwächen des anderen. Die Ehe erscheint als eine immerwährende Operation: «Zwei Chirurgen operieren andauernd. Ohne Narkose. Aber andauernd. Und lernen immer besser, was weh tut.» Erst nach heftigem Aufeinanderprallen erkennen sie, wie innig verwandt und unzertrennbar verbunden sie sind.
Publikum ist begeistert
Das von Gerhard Kanobel wirkungsvoll in Szene gesetzte und von Martin Walser anfangs als Lustspiel konzipierte Werk mit Brigitta Rusca als Trude und Rico Schmid als Felix wurde vom Publikum in den bisher fünf Aufführungen im Theater «Kellerpoche» in Freiburg begeistert aufgenommen.