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Eine Hirtenfamilie und eine Alp feiern Jubiläum

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Am Donnerstagabend feierte die Viehzucht- und Alpgenossenschaft Schmitten das hundertjährige Bestehen der Riggisalp. Doch damit nicht genug: Auch die Hirtenfamilie Pellet wurde ausgezeichnet. Seit 20 Jahren bewirtschaftet sie bereits die Hänge der Riggisalp.

In hundert Jahren gibt es manche Höhen und Tiefen. Das ist auch – oder vielleicht besonders – in den Bergen so. Die Riggisalp feierte am Donnerstagabend einen Höhepunkt: ihren 100. Geburtstag. Bereits im Jahr 1912 hatte die Viehzucht- und Alpgenossenschaft (VZG) Schmitten den Kauf der Riggisalp beantragt. Seit dem definitiven Kauf im Jahr 1921 verbrachten Hirtenfamilien insgesamt hundert Alpsommer an den Hängen der Riggisalp. «Unsere französischsprachigen Kollegen sagen immer, es sei eine der schönsten Alpen des Kantons», sagt Hugo Roggo, Sekretär und Kassier der Viehzucht- und Alpgenossenschaft Schmitten. 

Roggo selbst hat fast ein Drittel des Jahrhunderts miterlebt. Er ist seit dreissig Jahren in der VZG dabei. «In 100 Jahren geht extrem viel», sagt er. Die Alp sei inzwischen viel zugänglicher geworden, die Wege seien stetig verbessert worden.

Heute ist die Zufahrt zum Rainlihuus, wo die Ehrung für die Hirten stattfindet, kein Problem mehr. Während drei Mitglieder der VZG gemeinsam mit der FN-Reporterin über die Alp tuckern, lassen sie das vergangene Jahrhundert Revue passieren. Da wäre zum Beispiel der Bodenlift, der Skilift, der neben dem Rainlihuus durchführt. Er wurde in den Jahren 1993 und 1994 errichtet, wie Roggo sich erinnert. Seither sind auch die Alphütten mit Strom versorgt. «Das war schon ein riesiger Sprung», sagt André Rudaz, der Präsident der VZG. 

Etwas weiter unten, beim Grosshaus, wurde vor etwas mehr als einem Jahr eine Schaukäserei ins Leben gerufen. Im ehemaligen Kuhstall wird jetzt Gruyère AOP d’alpage hergestellt (die FN berichteten). «Wir hatten in diesen zwei Jahren beide Extreme», so Rudaz. Der Sommer 2020 sei einer der längsten Alpsommer gewesen, der diesjährige wiederum einer der kürzesten. In der Käserei werden auch Führungen und das Mitmachen beim Käsen angeboten. Das ist bezeichnend für die Entwicklung des Tourismus in den Bergen.

«Der Tourismus ist wohl das, was sich in den 100 Jahren am meisten verändert hat», sagt Rudaz. Das mache die Zusammenarbeit mit den Bergbahnen und mit Tourismus Schwarzsee immer wichtiger. «Für uns steht der Alpsommer natürlich im Vordergrund, für sie der Tourismus», so Roggo. «Aber wir finden immer irgendwie eine gute Lösung.»

Am meisten getan habe sich aber vermutlich in den letzten zwanzig Jahren. Da sei alles sehr schnell gegangen, so Rudaz. Diese zwanzig Jahre waren die Zeit, in der die Hirtenfamilie Pellet auf der Riggisalp gehirtet hat. Auch sie wird gemeinsam mit der Alp selbst am Donnerstag ausgezeichnet. «Zwanzig Jahre, und es kommt mir vor, als ob es erst gestern gewesen wäre», sagt Rudaz. 

Als sie die Hirtenstelle ausgeschrieben hätten, seien ganz viele Bewerbungen bei der VZG eingetroffen, erinnert sich Rudaz. Darunter seien viele professionelle Dossiers gewesen, die fast geplatzt seien, und dann noch ein handgeschriebener Zettel. Dieser war von Arthur Pellet. Rudaz sagt dazu: 

Das zeigt doch, dass es auf den Inhalt ankommt.

André Rudaz
Präsident Viehzucht- und Alpgenossenschaft Schmitten

Die VZG wünscht sich, dass ihr die Familie Pellet noch mindestens doppelt so lange erhalten bleibt. Allgemein bleiben die Hirten der VZG immer sehr lange. Die beiden vorherigen waren beide mehr als 50 Jahren da. «Ihr habt als junge Familie begonnen und etwas gewagt», sagt auch Elmar Zbinden, Vizepräsident des freiburgischen Alpwirtschaftlichen Vereins. 

 «Angefangen haben wir mit einem Bébé und 12 Kühen», erinnert sich Renate Pellet. Mittlerweile hat die fünfköpfige Familie rund 60 Kühe. Sie wünscht sich für die nächsten zwanzig Jahre vor allem gute Gesundheit. Und das Wichtigste: «Glück in der Stube, im Stall und auf dem Hof.»

Geschichte

Hochmut kommt vor dem Fall

Die Viehzucht- und Alpgenossenschaft Schmitten wurde im Februar 1890 gegründet. Sie ist mit ihren 130 Jahren die älteste in Deutschfreiburg. Das erste erhaltene Protokoll stammt vom 13. Dezember 1909. Bereits im Jahr 1925 wurde auf der Riggisalp ein Telefon eingerichtet. «Das ist früher als in den meisten Haushalten im Dorf», sagt Präsident André Rudaz.

Doch nicht alles lief immer so rund: «Wir hatten in diesen hundert Jahren natürlich auch Tiefen», erinnert sich Rudaz. In einem Büchlein, das Roland Mülhauser zum 100-Jahr-Jubiläum der VZG verfasst hatte, heisst es sogar: «War es vielleicht ein wenig der Hochmut vor dem Fall?» Kurz vor den Dreissigerjahren erfreute sich die Genossenschaft eines hohen Ansehens. Mit Viehshows sollte es noch mehr gesteigert werden. Zuchtstiere waren zeitweise die «geheiligtsten Lebewesen», wie Mülhauser schreibt. Um ihr Prestige zu verdeutlichen, durften sie sogar Flaschenweine und Champagner kosten.

Doch dann kam eine harte Zeit: Als die VZG im Jahr 1934 Konkurs anmelden musste und drei Jahre später, im Jahr 1937, die Riggisalp verkaufte, schien der Tiefpunkt erreicht.  54 Jahre lang war die VZG ausschliesslich Pächterin der Riggisalp. Im Jahr 1991 konnte diese schliesslich zurückgekauft werden. Aus diesem Anlass pflanzte die VZG einen Bergahorn vor die Hütte Grosshaus, wie sich André Rudaz erinnert. «Mittlerweile ist er schon zu einem grossen Baum geworden», sagt er und lacht.

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