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Eilige Stadtrundfahrt durch Freiburg

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Keine Zeit für Touristenattraktionen: die Fahrer an der Tour de Suisse auf dem Weg zum Ziel

Autor: Von MURIELBOWIE

Es ist heiss. So heiss, dass bestimmt viele froh sind, nicht selber in die Pedalen treten zu müssen. Das überlassen sie lieber den andern. Dennoch sind sie gekommen, um den Sportlern bei der Arbeit zuzusehen. Doch diese sind nicht die einzigen, die an diesem schwülen Nachmittag arbeiten müssen. Dutzende von Journalisten, Werbefachleuten und Getränkeverkäufer tummeln sich auf der Zielgeraden und warten alle auf die Einfahrt der Stars, die vorerst jedoch noch andernorts beschäftigt sind, bevor sie wie geplant um etwa 16.30 Uhr in die Perolles-Strasse einfahren. Für sie ist es eine Etappe von vielen. Ein Tag wie jeder andere. Doch Freiburg schmückt sich als ob es darum ginge, einen Schönheitswettbewerb zu gewinnen. Je näher die Stunde der Ankunft rückt, desto lebendiger wird die Szenerie.

Noch ist es ziemlich still. Die ersten Zuschauer finden sich langsam im Zielgelände ein. Doch die Ruhe trügt: Für die Fernsehleute gilt es, die letzten Vorbereitungen zu treffen, Kabel zu legen, die Installationen zu überprüfen und sich für die Ankunft zu stärken.
«Noch drei Kilometer», verkündet der Sprecher. Und alle Köpfe drehen sich in dieselbe Richtung. Gespannt wird die erste Durchfahrt erwartet. Inzwischen haben sich die Zuschauerränge gefüllt. Gelbe und weisse Werbehüte dominieren das Bild. Kameraleute laufen nervös umher auf der Suche nach der besten Einstellung.
Plötzlich wird die Stille durch ein lautes Trommeln gestört, das immer stärker anschwillt. Das Spitzentrio rast vorbei, dicht gefolgt von den Motorradfahrern der Polizei. 30 Sekunden später fährt eine zweite Gruppe vorbei, wieder das Trommeln, das aber schnell wieder abklingt.
Nur noch zwanzig Sekunden Differenz liegen zwischen den Verfolgern und der Spitze. Das Publikum kümmerts wenig und während sich die Stars zu einer Stadtrundfahrt aufmachen, breitet sich bei den Zuschauern Ungeduld aus. Doch dann erklingt die Musik und der Anlass verwandelt sich in ein Volksfest: Die Strasse wird von Artisten bevölkert, welche die Zeit bis zum Zieleinlauf verkürzen und die gute Stimmung aufrecht erhalten sollen. Doch die Aerobic-Einlagen und Inline-Demonstrationen vermögen das Publikum nicht zu begeistern.
Der Sport rückt wieder ins Zentrum des Geschehens: Die Spitze befindet sich noch knapp zehn Kilometer vor dem Ziel. Wer sich bis jetzt noch keinen Platz entlang der Abschrankungen ergattert hat, kann die letzten Hoffnungen auf gute Sicht begraben, oder aber er ist im Besitz einer offiziellen Einladung der Stadt, für die eigens eine Zuschauertribüne reserviert ist.
Das erste Begleitfahrzeug erscheint und kündet die nahende Ankunft an.
Die Spitzenfahrer haben nur noch zwei Kilometer bis zum Ziel zurückzulegen.
Noch fünfhundert Meter… «Sie kommen!», schreit ein Kind. Und schon steht der neue Etappensieger fest. Wer gewonnen hat, weiss man jedoch nicht so genau, da die Lautsprecherdurchsage vom Helikopterlärm übertönt wird. Für den Piloten und die Fernsehcrew ist der Tag jetzt zu Ende und auch die anderen Beteiligten scheinen es plötzlich eilig zu haben. Kaum sind die ersten Fahrer eingetroffen, schreitet man auch schon zur Rangverkündigung, oder besser gesagt: zu den Rangverkündigungen. Denn die Zeiten sind längst vorbei, als nur der Sieger gekürt wurde. Es gilt das Goldtrikot, den Etappensieg, den Bergpreis, den Blickpunktepreis und den Sprintsinalcopreis gerecht unter den Anwesenden zu verteilen. Und während immer noch Fahrer im Zielgelände eintreffen, nehmen die anderen bereits ihre Auszeichnungen entgegen. Doch dieser Akt findet im Publikum kaum mehr Beachtung. Sie haben gesehen, was sie sehen wollten: Halbnackte Männer, die auf zwei Rädern an einer Linie vorbeifahren und abrupt bremsen, wenn sie diese passiert haben. Dies, nachdem sie in überstürzter Hast eine Fahrt durch die Freiburger Innenstadt unternommen hatten. Dabei wäre doch eine gemütlichere Gangart an dieser Stelle angebrachter, denn nur so lernt man die historischen Kunstbauten der Altstadt auch wirklich schätzen.
Der Tour-de-Suisse-Tross wird sich nun mit seinen unzähligen Lastwagen und Fahrzeugen wieder zum nächsten Etappenziel aufmachen. Den Velofahrern immer um einen Bestimmungsort voraus.

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