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Ein Abend mit durchgeknallten Amerikanern und kühlen Deutschen

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Autor: Pascal Jäggi

Stellen sie sich vor, nach einem endlosen Arbeitstag an ein Festival zu gelangen und als Erstes einen langhaarigen Gitarristen zu sehen, der wild zuckend über die Bühne fegt – der Wahnsinn, erlebt am Donnerstag an der Kilbi mit den Amerikanern von Health. Besser konnte es eigentlich gar nicht werden. Leider bewahrheitete sich das. Was nun aber nicht heissen soll, dass die Helden des Abends, Tocotronic, schlecht waren. An die Vorstellung von Health kamen die Hamburger aber subjektiv gesehen nicht ran. Was die Band aus Los Angeles (in den zwei Ansagen des Sängers erfuhr das Publikum diese Information zweimal, ansonsten nicht sehr viel) bot, war schlicht genial. Die Sinne wurde aufs Äusserste gereizt, Veränderungen in den Songstrukturen schuf eigentlich nur das Schlagzeug, das mal schneller, mal langsamer wurde, der Sänger hauchte mehr, als er sang, und der Körper fühlte sich wohlig an. Gut, das Publikum schien nicht gerade begeistert, aber der Verlauf des Abends zeigte, dass die Begeisterung nur am Applaus erkennbar war, und der fiel doch ziemlich gross aus.

Tocotronic-Fieber

Der Anziehungspunkt Nummer eins war am Donnerstag aber klar gegeben. «Wann spielen denn Tocotronic?» war wohl die am häufigsten gestellte Frage. Sie spielten um elf und sie spielten gut. Dank der Soundanlage und dem Mischer konnten auch die bei dieser Band so wichtigen Texte verstanden werden. Die kühl-ironische Art der Gruppe um Sänger Dirk von Lowtzow übertrug sich sofort aufs Publikum. Ausser den ganz grossen Fans direkt vor der Bühne schien die Begeisterung weit weg von Düdingen zu sein. Aber eben, das Donnerstagspublikum zeigte seine Freude vornehm-zurückhaltend. Bloss weil niemand reagierte, als von Lowtzow den Hit «Aber hier leben, nein danke» ankündigte («jetzt recken mal alle die linke Faust in die Höhe, auch die Schweizer»), hiess das nicht, dass nicht alle mitsangen und die Band abfeierten. Verdientermassen, denn an diesem Abend zogen Tocotronic alle in ihren Bann, egal ob mit alten Hits (die Band existiert seit 1993) oder den neuen vom Album «Schall und Wahn».

Musikalische Einbettung

Den Schluss machten am Donnerstag Tamikrest & Dirtmusic. Was spannnend begann, verflachte zunehmend. Zu Beginn klang es noch orientalisch von der Bühne herab, die Band glich eher einer Folkloregruppe aus Nordafrika als einer Rockband. Als dann aber nach ein paar Liedern Chris Eckman von den Walkabouts dazustiess, war es um die Schönheit der fremden Melodien geschehen. Die afrikanischen Musiker wurden eingebettet in starren Rock ohne grosse Freiheiten. Wer hier eine Metapher vermutet, denkt einfach zu viel nach.

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