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Ein Abend voller Emotionen

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Anfangs sah es am Montagabend so aus, als ob die letzte Gemeindeversammlung von Tafers vor der Fusion im Rekordtempo vorbei sein würde. Das Budget für das Vinzenzhaus, das letzte Geschäft von Gemeinderat Stephan Dietrich, wurde einstimmig und diskussionslos genehmigt. Auch die Auflösung des Gemeindeverbands zur Abwasserreinigung des Einzugsgebiets der Taverna, das letzte Geschäft von Gemeinderat Alfons Baeriswyl, war in wenigen Minuten erledigt.

Doch so rasch ging es dann doch nicht: Gemeinderat Kuno Bertschy präsentierte den Planungskredit von 150 000 Franken für das Amthaus. In diesem Gebäude soll künftig die Verwaltung der neuen Gemeinde Tafers untergebracht werden. Mit dem Kredit sollen die Bedürfnisse betreffend einen allfälligen Ausbau des Gebäudes genauer abgeklärt werden. «Wie es weitergeht, ist noch unklar. Entweder gibt es einen Wettbewerb oder einen Studienauftrag.»

Ob die heutigen Räumlichkeiten nicht reichten, nun da die Regionale Arbeitsvermittlung ausgezogen sei, wollte ein Bürger wissen. Dies verneinte Syndic Gaston Waeber: Der Kanton als Mieter habe den Vertrag nicht gekündigt. Vielmehr werde das Gericht diese Räume belegen. «Der Kanton ist ein guter Mieter, den wollen wir nicht vergraulen.» Auf eine weitere Frage sagte er, dass der Planungskredit mit St. Antoni und Alterswil abgestimmt sei.

Nicht die gleichen Fehler

Zwei lokale Architekten bemängelten, dass zu wenig klar sei, was genau mit dem Planungskredit geplant sei. Das Beispiel Mehrzweckgebäude Alterswil habe gezeigt, dass es wichtig sei, beim Verfahren keine Fehler zu machen. Dort baue nun eine auswärtige Totalunternehmung, ohne lokale Beteiligung, da die Gemeinde den gesamten Handlungsspielraum aus der Hand gegeben habe. Kuno Bertschy erklärte, dass ein Fachmann einen Bedürfnis- und Anforderungskatalog erstellen werde. Gaston Waeber wies darauf hin, dass der Gemeinderat immer versuche, bei solchen Projekten das lokale Gewerbe zu berücksichtigen. Das sei aber oft ein Spagat, vor allem wenn es um Bauvorhaben gehe, die dem öffentlichen Beschaffungswesen unterstellt seien.

Der Gemeinderat habe heute nicht mehr Informationen zum weiteren Vorgehen geben können, weil dieses noch nicht klar sei, sagte Gemeinderat Markus Mauron. «Wenn die Bedürfnisabklärung ergibt, dass der Platz reicht, dann hätten wir den falschen Weg eingeschlagen, wenn wir heute schon die Zustimmung für einen Wettbewerb eingeholt hätten.» Ein Bürger fand trotzdem, dass der Antrag für einen Planungskredit mit einem Planungsziel begründet sein sollte. Die Finanzkommission unterstützte das Vorgehen des Gemeinderats. Der Kredit wurde schliesslich einstimmig – bei ein paar Enthaltungen – genehmigt.

Einmal mehr Asta-Platz

Unter Verschiedenem entbrannte eine Diskussion über den Asta-Platz, obwohl das Geschäft erst für die nächste Gemeindeversammlung traktandiert ist. Auf dem zentralen Platz im Dorfkern von Tafers sollen Alterswohnungen und andere Räumlichkeiten für die Gemeinde sowie Parkplätze entstehen. Der Gemeinderat hatte das Geschäft verschoben, weil die Ortsplanung und damit die Umzonung des Geländes noch nicht genehmigt sind. Die beiden Architekten meldeten sich erneut zu Wort. Sie kritisierten, dass der Gemeinderat nicht selber die Initiative ergreife und eine gemeinnützige Trägerschaft für die Überbauung auf die Beine stelle. «Gibt man das Baurecht an eine private Bauträgerschaft, verliert die Gemeinde für die nächsten 50 bis 100 Jahre den Handlungsspielraum.» Gemeinderat Markus Mauron betonte, dass die Gemeinde das Landstück nicht aus der Hand geben wolle. Doch ohne Übertragung des Baurechts werde sich wohl kaum jemand finden, der die Parzelle überbauen wolle. «Es braucht ein Gesamtkonzept und nicht ein Gesamtprojekt», sagte ein Bürger.

61 Jahre Erfahrung

Dann war es Zeit, Abschied zu nehmen: «In diesem Gemeinderat sind 61 Jahre Erfahrung vereint», sagte der letzte Syndic des «alten» Tafers am Schluss der Versammlung. Er wand seinen Ratskolleginnen und -kollegen ein Kränzchen und würdigte ihre Verdienste. «Was wir alles angepackt haben, ist unglaublich. Wir haben auch mal hart gerungen, ohne dass aber jemand nachtragend oder neidisch war.» Der gesunde Menschenverstand sei wichtiger gewesen als die Parteipolitik. Den Dank gab Vizegemeindepräsidentin Margrit Dubi zurück: «Wir haben viele Herausforderungen gemeistert und Projekte ins Leben gerufen. Gutes Gelingen bedingt ein gutes Team und eine gute Führung – das hast du mit deiner vorausschauenden, unkomplizierten und wohlwollenden Art gut gemacht.» Gaston Waeber nahm das Kompliment an: «Danke, dass ich euer Syndic sein durfte.»

Scheidender Syndic

«Mit Leib und Seele Taferser»

Für Gaston Waeber war es am Montagabend die letzte Gemeindeversammlung, die er als Syndic der «alten» Gemeinde Tafers geleitet hat, bevor diese auf den 1. Januar 2021 mit Alterswil und St. Antoni fusioniert. Er sei einer Fusion anfangs skeptisch gegenübergestanden, sagte der SVP-Politiker nach der Versammlung. Dann habe er sich die Sache im Detail angeschaut und sich überzeugen lassen. «Es ist wie bei einem Kind, das man gehen lassen muss, wenn es erwachsen wird.» Die Ära dieses Tafers geht zwar zu Ende, Gaston Waeber ist aber Teil der neuen Ära Tafers, da er Mitglied des Gemeinderats der Fusionsgemeinde ist.

Gaston Waeber, mit welchem Gefühl sind Sie an die letzte Gemeindeversammlung gekommen?

Mit einem mulmigen Gefühl. Mir wurde bewusst, dass es jetzt wirklich zu Ende geht mit dieser Gemeinde. Bisher war dieser Zeitpunkt immer irgendwann in der Zukunft und kam immer näher. Jetzt ist er da. Eine neue Ära beginnt. Momentan überwiegt die Trauer die Freude, aber das ändert sich sicher wieder.

Was hat Sie bewogen, sich all die Jahre für die Gemeinde zu engagieren?

Ich bin mit Leib und Seele Taferser. Ich bin auch Burger von Tafers und im Spital Tafers geboren. Mehr Taferser als ich geht fast nicht. Die Gemeinde lag mir immer am Herzen. Ich habe versucht, die Arbeit auch mit etwas Humor zu machen und dabei eine gewisse Offenheit und den Blick in die Zukunft zu behalten.

Welches Projekt bleibt Ihnen am stärksten in Erinnerung?

Oh, da gibt es viele. Die Planung des Mehrzweckgebäudes haben wir in grossem Tempo durchgebracht. Noch schneller ging es beim Pavillon für die ausserschulische Betreuung. Das brachten wir in Lichtgeschwindigkeit zustande, noch nie da gewesen für Tafers. Sonst dauert es immer lange, bis alle amtlichen Wege gegangen sind. Tafers als Hauptort hat lange in einer Art Schlaf gelegen und ist dann vor fünf Jahren erwacht. Was wir in diesen fünf Jahren alles umgesetzt haben, ist unglaublich. Das freut mich.

Würden Sie im Nachhinein etwas anders machen?

Nein, eigentlich nicht. Oder doch: Ich würde mit dem Wissen von heute vielleicht versuchen, Heitenried und St. Ursen besser in die Fusionsgespräche einzubinden.

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