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Ein Abenteuer für Direktor und Publikum

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Es sei sozusagen die «Indiana-Jones-Sektion», sagt Thierry Jobin, Direktor des Internationalen Filmfestivals Freiburg (Fiff), zur im letzten Jahr eingeführten Programmsparte «Terra Incognita». Unter diesem Titel, der «unbekannte Erde» bedeutet, zeigt das Fiff jeweils Filme aus einem Land, dessen Filmschaffen in Europa kaum oder gar nicht bekannt ist. Solche Streifen zu zeigen sei mitunter abenteuerlich, sagt Jobin: «Man weiss nie genau, was man erhält. Es ist zum Beispiel nicht immer sicher, ob der Film in einem guten Zustand geliefert wird, und nicht selten stellen sich technische Probleme.»

So auch in diesem Jahr, in welchem das Fiff in der Sektion «Terra Incognita» Filme aus dem zentralasiatischen Land Usbekistan zeigt: Beim Film «Fellini» sei beispielsweise die russische Synchronisation zusätzlich zur bestehenden Tonspur aufgenommen worden, erklärt Jobin. «Es war eine riesige Herausforderung für uns, das Stimmen-Wirrwarr zu entschlüsseln, damit wir den Film untertiteln konnten.» Letztlich ging aber alles gut, und der Film konnte mitsamt Untertiteln am Sonntag über die Leinwand flimmern.

Grosse Vielfalt an Filmen

Dass sich das Fiff in diesem Jahr dem usbekischen Kino widmet, ist auch ein wenig einem Zufall geschuldet. Er habe eine lange Liste mit Ländern, deren Filmschaffen er gerne am Fiff präsentieren möchte, sagt Thierry Jobin. «Es würde bis ins Jahr 2047 reichen, und man weiss gar nicht, wo anzufangen», meint er lachend. An der letztjährigen Pressekonferenz des Filmfestivals Locarno habe ihm per Zufall ein Bekannter das usbekische Kino empfohlen, das sich bereits auf Jobins Liste befand.

Daraufhin hat Jobin Yann Raymond aus Paris kontaktiert, einen Spezialisten für das Kino in Zentralasien, den er aus seiner früheren Tätigkeit als Filmkritiker kannte. Raymond schickte umgehend ein Paket mit usbekischen Filmen nach Freiburg, und Jobin war rasch begeistert: «Vor allem die enorme Vielfalt hat mich überzeugt. Es hat interessante Filme aus ganz unterschiedlichen Sparten.»

Jobin beauftragte Raymond, eine Auswahl für das Fiff zusammenzustellen. «Wir haben nur gute Filme ausgewählt», kommentiert Raymond mit einem Schmunzeln seine Selektion. Und ergänzt in ernsterem Ton: «Die Auswahl soll- te repräsentativ sein für das usbekische Filmschaffen der letzten 15 Jahre.» Unter den acht Filmen befinden sich sowohl neuere Werke von Regisseuren, die sich bereits einen Namen gemacht hatten, als Usbekistan noch eine Sowjetrepublik war, als auch Streifen von jüngeren Filmemachern, die erst nach der Unabhängigkeit 1991 Filme zu produzieren begannen.

Das diesjährige «Terra Incognita»-Programm zusammenzustellen sei jedoch alles andere als einfach gewesen, so Raymond. «Viele usbekische Filme haben einen starken lokalen Bezug und eignen sich nicht für das Ausland. Und oft sind die Filme auch einfach schlecht gemacht. Die Filme, die in Freiburg zu sehen sind, sind Raritäten», erklärt er.

Zahlreiche der am Fiff gezeigten Filme handeln von Konflikten in einer von Traditionen geprägten Gesellschaft, in welche unaufhaltsam der Fortschritt eindringt (siehe Kasten). «Usbekistan ist immer noch sehr ländlich, und viele Filme drehen sich um das Leben auf dem Land», sagt Yann Raymond. Dazu komme, dass der autokratische Staat regimekritische Produktionen gar nicht erst zulasse.

Diese oftmals mit einfachsten Mitteln produzierten Fil- me anzuschauen verlangt auch vom Publikum etwas Abenteuerlust. Belohnt wird es dafür mit ebenso authentischen wie einzigartigen Einblicken in eine unbekannte Welt.

Programm

Diese usbekischen Filme laufen noch

Vier usbekische Filme aus der Sektion «Terra Incognita» können am diesjährigen Filmfestival Freiburg noch angeschaut werden:

«Homeland»:Ein New Yorker usbekischer Herkunft kehrt nach 60 Jahren in sein Heimatdorf zurück, um eine mysteriöse, alte Liebesgeschichte aufzurollen (19.3., 16 Uhr, Cap’Ciné 6).

«Postscriptum»:Ein in der Stadt lebender Mann wird von seinem Bruder heimgeholt, damit er sich um die Mutter kümmert (20.3., 18.45 Uhr, Cap’Ciné 6).

«Road under the Skies»:Ein poetischer Film mit traumartigen Bildern über ein junges, unglückliches Liebespaar (21.3., 13 Uhr, Cap’Ciné 6).

«Tulip on the Snow»:Die Tochter eines ehemals wohlhabenden Händlers wird verheiratet, um die Schulden des Vaters zu begleichen (23.3., 18.30 Uhr, Rex 2).fa

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