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Ein Alp-Traum, der seit 125 Jahren währt

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Diesen Sommer feiern die Mitglieder der Viehzucht- und Alpgenossenschaft Schmitten ihr 125-jähriges Bestehen. «Das sind 125 Jahre gelebte Solidarität», sagt Hugo Roggo, der seit 25 Jahren als Sekretär und Kassier der Genossenschaft amtet. Gemeinsam mit René Mauron, seit 2004 als Bergmeister und davor viele Jahre als Zuchtbuchführer tätig, hat er die FN auf die Riggisalp begleitet. Bei bestem Wanderwetter und klarer Sicht auf Kaiseregg und Chörblispitz nahmen sich die beiden Herren Zeit, um über «ihre Genossenschaftsalp» zu sprechen. Gleichzeitig haben sie den Blick in die Vergangenheit und die Zukunft der ältesten Viehzucht- und Alpgenossenschaft des Kantons schweifen lassen.

Eng verbunden

Gegründet wurde die Viehzucht- und Alpgenossenschaft Schmitten am 3. Februar 1890. «Damit war sie nicht nur die erste Viehzuchtgenossenschaft im Kanton, sondern auch eine der ersten in der ganzen Schweiz», erklärt René Mauron. Oberstes Ziel der Genossenschaft sei es damals gewesen, die Fleckviehzucht in der Region auf einen höheren Stand zu bringen und diese wirtschaftlich zu betreiben. «So versuchten die Züchter, den Anforderungen ausländischer Käufer besser zu entsprechen.» Ein weiteres Ziel sei zudem der Kauf oder zumindest die Pacht einer Genossenschaftsalp gewesen, sagt Hugo Roggo, wodurch im Sommer die Heimbetriebe entlastet werden sollten: «Futter für das Vieh war damals allzu oft ein knappes Gut.» Bereits kurz nach der Gründung konnten die Genossenschafter erste Alpbetriebe pachten und 1921 sogar die Riggisalp erwerben.

Die Freude über das rund 300 Hektaren umfassende Bijou (siehe Kasten) sei zunächst nur von kurzer Dauer gewesen: «Uneinigkeit und gros- se finanzielle Schwierigkeiten führten dazu, dass die Genossenschaft die Riggisalp 1937 wieder verkaufen musste», erzählt Roggo. Käuferin war die Schweizerische Mobiliar Versicherungsgesellschaft. «Von da an war die Genossenschaft nur noch Pächterin der Alp.»

1993 gelangte die Riggisalp schliesslich wieder in den Besitz der Genossenschaft zurück: «Weil die Mobiliar beschlossen hatte, branchenfremde Objekte abzustossen und sich auf das Versicherungsgeschäft zu konzentrieren.» Die Greyerzer seien schon etwas neidisch, dass sich die Riggisalp, die auf dem Gemeindegebiet von Jaun liegt, in Sensler Hand befinde, sagt Roggo und schmunzelt: «Aber der Zugang auf die Alp erfolgte halt schon immer von Schwarzsee aus.»

Von Hirten, Vieh und Alpen

Eine Gruppe freundlich grüssender Wanderer schlendert am kunstvoll gefertigten «Rotzetter-Kreuz» vorbei und geniesst die frische Bergluft. Von hier aus–das Holzkreuz steht auf rund 1500 Metern über Meer–kann man beinahe die ganze Alp überblicken. Roggo und Mauron zeigen auf zwei Gebäude in der Ferne. «Das ist das Grosshaus und daneben steht das Seelihaus, der neue Stall», erklärt Roggo. Das 1873 erbaute Grosshaus ist das Hauptgebäude und der Wohnsitz der Hirtenfamilie.

Roggo erzählt, wie im Winter 1978/79 zwei alte Ställe, die in der Nähe des Grosshauses standen, einer Lawine zum Opfer gefallen sind: «Die von der Kaiseregg herunterstürzenden Schneemassen erzeugten einen gewaltigen Luftdruck, der die Ställe ganz einfach hinfortgeblasen hat.» Insgesamt gehören drei weitere Gebäude zum Inventar der Genossenschaft: Das 1802 erbaute Rainhaus, dessen Wohnteil ganzjährig als Buvette vermietet ist, sowie das 1914 erbaute Staldenhaus und die Notfallstallung Ritzhütte. Alle Gebäude verfügen über Strom und Wasser. Seit 2002 bewirtschaften Arthur und Renata Pellet-Kolly als Hirten die Riggisalp und betreuen die Tiere, die hier gesömmert werden. Die Alpzeit von Mitte Juni bis Ende September beträgt je nach Futteranfall und Witterung etwas über 100 Tage, und die auf der Alp produzierte Milch wird täglich nach Schwarzsee gebracht und zu Bergkäse verarbeitet.

«Momentan sind 282 Guschteni, 30 Kühe und 16 Kälber auf der Alp», sagt René Mauron wie aus der Pistole geschossen. «Aber nicht alle Tiere gehören Mitgliedern der Genossenschaft. Auch Landwirte aus dem Bernbiet und dem übrigen Sensebezirk führen ihre Tiere auf die Riggisalp.» Und sogar auf der benachbarten Salzmatt sömmern Tiere der Schmittner Genossenschaft: Seit 2004 betreut die Hirtenfamilie Markus und Stefanie Aeby-Mohni die vom Bundesamt für Rüstung (Armasuisse) gepachtete Alp. Die Milch von der Salzmatt wird für die Alpkäseproduktion verwendet.

Ein Wunsch für die Zukunft

In der Vergangenheit habe die Viehzucht für die Genossenschaft eine sehr grosse Rolle gespielt, sagt Hugo Roggo. «Für die Zukunft sieht es diesbezüglich aber weniger rosig aus.» Heute zählt die von Präsident André Rudaz geführte Genossenschaft noch 23 Mitglieder. Davon sind 17 aktive Züchter mit einem Herdebuchstand von rund 400 Tieren. «In den nächsten Jahren läuft die Mitgliedschaft von fünf Zuchtbetrieben aus.» Nachwuchs sei keiner in Sicht. Trotzdem wolle er optimistisch in die Zukunft schauen. Sein Wunsch sei es, dass die Genossenschaft–trotz anhaltender Neustrukturierungen in der Landwirtschaft–auch in Zukunft genügend Bauern finde, welche ihre Tiere auf die Riggisalp führen wollen. «Die Voraussetzungen mit den Kalkböden und den ertragreichen Weiden sind optimal.»

Gute Zusammenarbeit

Obwohl für die Genossenschaft die Alpbewirtschaftung im Mittelpunkt stehe, hätten die Genossenschafter stets ein offenes Ohr für touristische Anliegen: «Mit den Verantwortlichen der Kaisereggbahnen und von Schwarzsee Tourismus pflegen wir eine gute Zusammenarbeit», sagt Roggo und blinzelt der majestätisch in der Landschaft thronenden Kaiseregg entgegen.

Zahlen und Fakten

Die Riggisalp ist auch bei Touristen beliebt

Mit 300 Hektaren Gesamtfläche gehört die Riggisalp zu den grössten Alpen auf Freiburger Boden. Die 170 Hektaren Weidefläche erstrecken sich zwischen 1400 und 1700mü.M. und liegen im Kalksteingebiet am östlichsten Zipfel Freiburgs. 30 Hektaren sind Wald; die restliche Fläche ist unproduktiv. Verschiedene Quellen und ein durch die Viehzucht- und Alpgenossenschaft Schmitten 2012 realisiertes Wasserprojekt sorgen für eine ausreichende Wasserversorgung. Eine prägende Rolle spielt auf der Riggisalp auch der Tourismus: Die Bergstation der Sesselbahn sowie ein Grossteil der Skilifte der Kaisereggbahnen Schwarzsee AG befinden sich auf Genossenschaftsgebiet. Verschiedene Baurechts- und Dienstbarkeitsverträge regeln die Zusammenarbeit zwischen der Alpgenossenschaft und den Tourismusverantwortlichen.mz

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