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Ein alter Speicher segelt durch die Luft

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ein Lastwagenanhänger hat am Montagmorgen zwischen der Industriezone und der Bachtelastrasse in Bösingen für eine kleine Verkehrsbehinderung gesorgt. Der Tieflader transportierte eine wertvolle Fracht: Einen alten Speicher aus dem Jahr 1732. Damit das rund 7,5 Meter hohe und etwa fünf Meter breite Gebäude heil an seinem Bestimmungsort ankam, mussten bis zur Bachtelastrasse einige Verkehrsschilder abmontiert werden. Ein Pneukran hat den alten Speicher gestern nun auf das vorbereitete Fundament vor dem neuen Pflegezentrum gehievt. Zuerst war die Gebäudehülle mit Erd- und Obergeschoss an der Reihe, dann folgten das Dach und der Balkon.

Zuvor hatte der alte Speicher zwei Jahre in der Werkstatt von Holzbau Hofmann Dänzer AG in Bösingen geruht. Er war vor zwei Jahren von seinem langjährigen Standort entfernt worden, als die Bauarbeiten für das neue Pflegezentrum begannen (die FN berichteten). Der Kulturgüterdienst hatte damals die Bedingung gestellt, dass das historische Gebäude hergerichtet und wieder aufgestellt wird.

In 150 Teile zerlegt

«Wir haben den alten Speicher damals in etwa 150 Teile zerlegt», erklärt der Holzfachmann Erwin Dänzer. «Jedes Einzelstück erhielt eine Nummer und wurde fotografiert», führt er aus. Auf den Fotografien wurden die Nummern genau vermerkt, damit klar ist, welches Balkenstück wohin gehört.

Der Abbau musste vorsichtig ausgeführt werden. «Bei Holz, das so lange der gleichen Spannung ausgesetzt war, besteht das Risiko, dass es beim Auseinandernehmen bricht», so Erwin Dänzer. Die alten Balken werden durch Holzverbindungen wie Zapfen, Überblattungen mit Eichennägeln zusammengebaut.

Undichtes Dach

In den letzten zwei Monaten hat das Holzfachunternehmen die schadhaften Stellen repariert. Weil das Dach undicht war und das alte Gebäude lange nicht mehr unterhalten wurde, war der Schaden recht gross. Die Balkenköpfe, die aus den Aussenwänden hinausragen und sichtbar sind, hatten gelitten. Eine Wand musste vollkommen neu gemacht werden, bei anderen wurden einzelne Balken ausgetauscht.

Die alten Ziegel waren schon beim Abbau nur noch Bröckelmasse. Jetzt halten alte Biberschwanzziegel das Gebäude wieder dicht–so, wie es wohl schon war, als es vor 286 Jahren gebaut wurde.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Firma solche Spezialaufträge ausgeführt hat. Die Spezialisten für alte Gebäude haben beispielsweise vor mehreren Jahren ein bei einem Brand beschädigtes Bauernhaus in der Brugera bei Düdingen wieder aufgebaut.

Ein Begegnungsort

Das neue Pflegezentrum in Bösingen ist bald fertig und wird am 24. Mai eingeweiht. Der alte Speicher wird dann zu einem Museum im Miniaturformat umfunktioniert und so zu einem Begegnungsort für Bewohner und Besucher. Die Vereinigung Pro Bösingen stellt darin Teile ihrer heimatkundlichen Sammlung aus.

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