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Ein alterswilder Rock’n’Rollator im Fri-Son

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«Ich weiss, ihr habt uns Berner heute nicht besonders gern», begrüsst Endo Anaconda rund 150 Personen einen Tag nach der Gottéron-Pleite im Startspiel zum Playoff-Final. Ihn habe Eishockey zwar nie interessiert. Anaconda mit Sport zu assoziieren, ist tatsächlich keine Zwangsläufigkeit. Dass er aber einem Wechsel im Lebenswandel verdankt, überhaupt noch auf einer Bühne zu stehen, daraus macht er keinen Hehl.

Mit 58 Hoffnungsträger

 «Pirat si isch en Zuestand vo dr Seel …», krakeelt der Sänger von den Planken seines Hasenfrachters hinunter und macht gleich klar, wie unverzichtbar er für die Schweizer Musikszene ist. Er, der mit seinen bald 58 Jahren noch den Preis als «Prix-Nature-Hoffnungsträger» erhalten hat und sich darüber entsprechend mokiert.

«Hätten mir nicht die Banker das ganze Ritalin weggefressen, wäre ich heute Jazz-Musiker», sinniert Anaconda. Aber der Has hat keine Zeit, grosse Zukunftspläne zu entwerfen. Stattdessen wird über das «Böse Alter» lamentiert («Das ist, wenn man beim Sex nicht mehr weiss, ob man kommt oder geht.»), über verpasste Gelegenheiten geweint («Chätschgummi»), der Zer- fall von Idealen beklagt («Märli») und die Schlaflosigkeit («Film») verflucht. Anaconda tut all dies in seinem unnachahmlich knorrigen Stil, mit seinem bärbeissigen Charme, der jedem Bellen ein Augenzwinkern hinterher schickt.

Die zwei Dutzend Songs des Abends beackern vor allem die neuere Vergangenheit des Hasen. Das heisst: keine «Aare», kein «Moudi», kein «So long, Hasi». Einzige Referenzen an die Zeiten mit Balts Nill sind «Walliselle» und die «Garbage Lady». Andererseits: Weshalb sollte sich Anaconda mit der Vergangenheit rumschlagen, wenn er den Schritt ins Dritte Alter so bravourös vollzogen hat? Textlich kann ihm eh niemand das Wasser reichen, und dass ein lebender Körper eine solch geschundene und verlebte Stimme überhaupt tragen kann, grenzt an ein Wunder. Seine Fähigkeit, das Publikum für sich einzunehmen, ist sowieso legendär: «Für alle im Saal, die nicht Berndeutsch verstehen, gibt es nun ein Lied auf Italienisch: Guarda che luna – auf Deutsch: «Lueg die Luune».

AHV-positive Band

 Mehrfach präsentiert der Sänger die «AHV-positive Band» mit Schifer Schafer an der Gitarre, Salome Buser am Bass und Keyboards, Markus Fürst am Schlagzeug «und Endo Anaconda am Bypass». Die seit Jahren bewährten Hasen-Mitstreiter verrichten auch an diesem Abend einen glänzenden Job und halten den Rock’n’Rollator des Hasen in Bewegung.

Zwischendurch gönnt sich Anaconda auf der Bühne sogar einen Twist. Einzige Konzession ans Alter ist eine Pause in der Halbzeit, vermutlich, um die Stimmbänder nachzuteeren. Nach rund zwei Stunden bester Unterhaltung verabschiedet er sich definitiv.

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