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Ein Asteroid namens Ependes

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Ein Asteroid namens Ependes

Peter Kocher hat einen von ihm entdeckten Kleinkörper nach einer Gemeinde benannt

Der Freiburger Amateur-Astronom Peter Kocher hat in der Sternwarte Ependes bereits Dutzende von Asteroiden entdeckt. Zum ersten Mal durfte er jetzt einen davon auf einen von ihm gewählten Namen taufen. Am Dienstagabend fand in Ependes eine Feier statt.

Autor: Von CAROLE SCHNEUWLY

Ependes ist 560 Hektaren gross und liegt zwischen Marly und Treyvaux, etwa sieben Kilometer von Freiburg entfernt. Ependes hat aber auch einen Durchmesser von rund fünf Kilometern und läuft in einer Entfernung von durchschnittlich 392 Millionen Kilometern um die Sonne.Im zweiten Fall handelt es sich selbstverständlich nicht um die Saanebezirkler 1000-Seelen-Gemeinde, sondern um einen Asteroiden, um den Asteroiden 2005VA4, den der Freiburger Amateur-Astronom Peter Kocher am 2. Oktober 2005 von der Sternwarte Ependes aus entdeckt hat. Auf Vorschlag Kochers wurde der Asteroid nun von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) und dem Minor Planet Center (MPC) der Harvard-Universität in Cambridge auf den Namen der Gemeinde getauft.

Mehrfach abgesichert

Dass ein Asteroiden-Entdecker einen solchen Namensvorschlag machen kann, ist nicht selbstverständlich. Mehrfache Beobachtungen und Bestätigungen durch andere Observatorien müssen vorliegen, bis man zweifelsfrei davon ausgehen kann, dass es sich um eine Neuentdeckung handelt. Erst dann erhält der Entdecker das Recht, «seinem» Himmelskörper einen Namen zu geben.Seit die Sternwarte Ependes im Mai 2004 ein leistungsfähiges Keller-Teleskop angeschafft hat, hat Peter Kocher schon rund 50 Asteroiden entdeckt. «Ependes» ist der erste, der die Bedingungen für eine Namensgebung erfüllte. Die anderen seien gewissermassen in der Warteschlaufe und dürften in den kommenden Jahren folgen, so Kocher gegenüber den FN.Verschiedene Asteroiden trügen die Namen von Städten, sagte Kocher. «Warum nicht einmal ein Dorf?», habe er sich gefragt. Mit seinem Entscheid für den Namen Ependes habe er der Gemeinde dafür danken wollen, dass sie den Bau und den Betrieb der Sternwarte immer unterstützt habe. Für ihn persönlich sei die Anerkennung des Namens eine grosse Genugtuung. Immerhin bedeutet die Suche nach Asteroiden für einen Amateur-Astronomen einen enormen Arbeitsaufwand. Über 100 Nächte habe er im Jahr 2005 in der Sternwarte verbracht. «2006 waren es wegen des unsicheren Wetters wahrscheinlich ein bisschen weniger . . .»Diese Nächte verbringt Peter Kocher in einem geheizten Zimmer, von dem aus das Teleskop mittels Computer gesteuert wird. Ein zweiter Computer ist für die Aufnahmen mit einer modernen CCD-Kamera zuständig. Die Daten werden sofort ausgewertet und via Internet mit der Datenbank des MPC abgeglichen. Auf diese Weise erfährt man sofort, ob ein gefundenes Objekt bereits bekannt ist oder nicht. Verglichen mit den technischen Möglichkeiten professioneller Astronomen, die vor allem in den USA nach Asteroiden suchen, sind die Mittel der Amateurforscher bescheiden. Dennoch sei ihre Arbeit wertvoll, betont Kocher: «Wir können durchaus wichtige Beiträge liefern. Die Profis können auch nicht alles machen. Sie schätzen unsere Arbeit und nehmen sich die Zeit, unsere Beobachtungen zu überprüfen und zu bestätigen.»

«Sie tauchen auf und verschwinden»

Eine solche Bestätigung hat der Asteroid Ependes im April 2006 erhalten. Seither ist beim MPC in Harvard ein kurzer Text über Ependes, «ein kleines Dorf, inmitten einer grünen Landschaft», archiviert. Am Dienstagabend wurde die Namensgebung in der Sternwarte gefeiert, und Peter Kocher überreichte dem Gemeinderat ein entsprechendes Dokument.Auf den Lorbeeren ausruhen will sich Kocher keineswegs. Die Faszination der Asteroiden bleibt für ihn bestehen: «Sie tauchen auf und verschwinden wieder. Etwas Neues zu finden, ist eine schöne Herausforderung.» Seine Beobachtungen will der pensionierte Gymnasiallehrer aus Tentlingen deshalb auch in Zukunft weiterführen. «Vielleicht nicht mehr in ganz so vielen Nächten, sondern nur noch dann, wenn das Wetter sehr gut ist. Sonst verliert man zu viel Zeit . . .»

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