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Ein Auf und Ab auf dem Getreidemarkt

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Autor: Helene Soltermann

Die Getreideproduzenten können auf ein gutes Jahr zurückblicken. «Trotz der Hagelgewitter im Juli 2009 war die Ernte ergiebig», sagte Fritz Glauser, Präsident des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes, an der gestrigen Delegiertenversammlung in Kerzers.

Laut Glauser, der zugleich Präsident des Freiburgischen Bauernverbandes ist, sei für die Einkommenssicherung aber nicht nur die Menge entscheidend, sondern auch ein angemessener Preis. Die Getreideproduzenten seien 2009 in preislicher Hinsicht gerade doppelt bestraft worden. Einerseits sei das internationale Preisniveau nach dem starken Preisanstieg in den Jahren 2007 und 2008 wieder gesunken und andererseits habe der Bund den Mehlzoll auf den 1. Juli 2010 reduziert. Der Druck habe nicht etwa auf die Verarbeiter zugenommen, sondern sei auf die Getreideproduzenten übertragen worden. «Die guten Erträge reichten bei Weitem nicht aus, um den Preisunterschied auszugleichen», so Glauser.

Mit Getreide spekulieren?

Die Getreideproduzenten müssen je länger, je mehr mit schwankenden Preisen rechnen. «Insbesondere vor einem spekulativen Hintergrund stieg beispielsweise der Preis für französischen Weizen gegenüber seinem Tiefpunkt im Monat März 2010 um mehr als 75 Prozent, und dies nur innert weniger Wochen», sagte Glauser an der Versammlung.

An der anschliessenden Podiumsdiskussion, die sich um ebendiese Preisschwankungen drehte, waren sich die Redner nicht einig über deren Ursachen. Pius Eberhard vom Getreidehändler Fenaco sagte, dass die Warenterminbörse eine hohe Bedeutung für die Preisbildung habe. «Die Börsenpreise geben die Preise für die physisch gehandelte Ware vor», so Eberhard. Der Fenaco würden die extremen Preisausschläge nach oben und unten zu schaffen machen, die immer stärker durch Spekulationen beeinflusst würden. Anders sieht dies Credit-Suisse-Analyst Tobias Merath. Bei den Preisausschlägen sei «nicht viel» Spekulation dabei, sagte er. Dass die Lagerbestände von Agrarrohstoffen fallen würden, sei auf Ernteausfälle zurückzuführen. «Wird weniger produziert, steigt der Preis», sagte Merath.

Hoffen auf die Politik

Die Getreidebauern müssen sich künftig nicht nur auf Preisschwankungen einstellen. Auch politisch soll schon bald ein anderer Wind wehen. Das Direktzahlungssystem wird im Rahmen der nächsten Etappe der Agrarpolitik zwischen 2014 und 2017 reformiert. «Die Stellung des Ackerbaus, insbesondere des Getreides, ist besorgniserregend», sagte Glauser an der Versammlung. Er hoffe, dass mit der Reform Bedingungen für eine Aufrechterhaltung oder sogar für eine Steigerung der Flächen und der Direktzahlungen für den Ackerbau geschaffen würden.

Auch bei einem zweiten aktuellen Politikum, dem Swissness-Gesetz, will Glauser mitreden. Der Verband setze alles daran, dass in Biskuits, dessen Verpackung das Schweizer Kreuz ziert, ein minimaler Anteil von 80 Prozent an Schweizer Rohstoffen drin sein müsse. Das Swissness-Gesetz legt fest, welche Produkte künftig mit dem Schweizer Kreuz ausgezeichnet werden dürfen.

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