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Ein Barfusspfad zum Jubiläum

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Die Temperaturen sind nicht gerade dafür gemacht, Schuhe und Socken auszuziehen. Doch das hält die Bewohnerinnen und Bewohner des Wohnheims der Sensler Stiftung für Behinderte in Tafers nicht davon ab, es trotzdem zu tun und den neuen Barfuss­pfad auszuprobieren. Dieser Sinnespfad (siehe auch Kasten) markiert gegen aussen ein wichtiges Jubiläum: Vor 20 Jahren hat die Stiftung das Wohnheim eröffnet. «Die Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung lebten damals zu Hause», erinnert sich Direktor Markus Stöckli. Als 1985 die Sensler Stiftung für Behinderte gegründet worden ist, war ihr erstes Projekt der Bau einer geschützten Werkstatt, um diesen Menschen eine sinnvolle Beschäftigung und eine Anschlusslösung nach Verlassen des Schulheims Buissonnets zu geben.

Innert kurzem voll belegt

«Als die Werkstätte ihren Betrieb aufgenommen hatte, merkten wir rasch: Es besteht auch ein Bedarf an Wohnmöglichkeiten», führt er aus. Eltern, die ihre Söhne und Töchter mit Behinderung bis dahin zu Hause betreut hatten, wurden älter und suchten nach einer betreuten Wohnmöglichkeit.

1990 hat die Stiftung deshalb ein Kleinwohnheim eröffnet in einer Wohnung im Schönberg, wo vier bis fünf Personen untergebracht werden konnten. «Der Bedarf wuchs, so dass die Stiftung die Planung an die Hand nahm, ein regionales Angebot an Wohnraum für Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung zu schaffen.» Das Ziel bei der Eröffnung, das Heim innerhalb von zwei Jahren zu 80 Prozent zu belegen, erwies sich rasch als zu tief angesetzt: «Im September 1998, also drei Monate nach der Eröffnung, waren alle 32 Plätze belegt – die Nachfrage war so gross, dass wir sogar die Kleinwohngruppe wieder eröffnen mussten», so Markus Stöckli. In den letzten Jahren hat die Stiftung neben dem Wohnheim in Tafers immer wieder Aussenwohngruppen geführt, in ­Schmitten und zwei Wohnungen in Tafers, um die Nachfrage nach betreutem Wohnen erfüllen zu können.

Rund 20 Jahre nach ihrer Gründung hat die Stiftung das dritte Grossprojekt angepasst: Weil die Mitarbeitenden in der geschützten Werkstatt immer älter wurden, brauchte es ein Betreuungsangebot für Menschen mit Behinderung im Rentenalter. 2012 konnte diese Altersstruktur mit 14 Plätzen in Betrieb genommen werden – damals als kantonales Pilotprojekt.

Rollende Planung

Heute bietet die Stiftung 58 Wohnplätze an, auf den 1. September wird das Angebot gar auf 60 erhöht. «Die Nachfrage nach diesen Plätzen ist da, wir führen Wartelisten», erklärt Bojan Seewer, Bereichsleiter Wohnen. Es sei eine rollende Planung, und die Stiftung gehe davon aus, dass sich der Bedarf an Wohnplätzen noch erhöhen werde. Immer mehr der 140 in den Werkstätten von Tafers und Schmitten betreuten Mitarbeiter, die heute noch zu Hause wohnten, würden früher oder später einen Platz suchen. 

Die Bewohner des Wohnangebots – Wohnheim, Wohnen im Alter oder Aussenwohngruppe – sind in Gruppen von sechs bis acht Personen eingeteilt. Jede funktioniert wie eine eigene unabhängige WG. «Wir versuchen, den familiären Charakter aufrechtzuerhalten», erklärt Bojan Seewer. Und der Alltag werde nach dem Normalitätsprinzip gestaltet: Das heisst, dass die Bewohner haushalten wie jede andere Wohngemeinschaft auch. «Sie kaufen ein, kochen, putzen, gehen ihren Freizeitbeschäftigungen nach und pflegen im Rahmen ihrer Möglichkeiten soziale Kontakte mit den anderen Wohngruppen, mit ihren Familien und Freunden.» Die Begleitung werde bedürfnisgerecht organisiert: «Wir schauen, was der Bewohner braucht, und geben ihm so viel Betreuung wie nötig oder so viel Begleitung, wie er braucht.» Bei dieser Strategie, bei welcher der Bewohner im Zentrum stehe, werde versucht, ihm so weit möglich ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. «Wir versuchen auch, ihn dabei zu unterstützen, seine Lebens­träume zu verwirklichen – innerhalb der Möglichkeiten, die wir ihm im Rahmen unseres Schutzauftrags bieten können, und abhängig davon, wie gut er uns seine Wünsche darlegen kann», erklärt Bojan Seewer. 

Die Gruppen im Wohnheim und in den Aussenwohngruppen sind durchmischt, was das Alter und die Beeinträchtigung betrifft. «Wir stellen fest, dass die Bedürfnisse der jüngeren Bewohner sich nicht immer mit denen der älteren decken – was ja auch natürlich ist.» Gemeinsame Aktivitäten wie etwa ein Ausflug oder ein Bildungsangebot wie Tanzen oder Singen fördern den Zusammenhalt der verschiedenen Gruppen. Betreut werden sie unter anderem von Sozialpädagogen und von Fachpersonen Betreuung.

Konzept funktioniert

Ein Prinzip des Wohnangebots der Stiftung sei die Durchlässigkeit, erklärt Markus Stöckli. «Es ist gut möglich, dass ein Bewohner erst eine Weile im Wohnheim in Tafers wohnt und dann in eine Aussenwohngruppe wechselt, wo er entsprechend seinen Fähigkeiten und Ressourcen ein weitgehend selbständiges Leben führt. Wir begleiten ihn auf diesem Weg.» Das Konzept für das Wohnangebot sei im Laufe der Jahre weiterentwickelt und verbessert worden. «Es funktioniert gut, das zeigt sich zum Beispiel an der grossen Zufriedenheit bei Bewohnern, der Betreuung und den Angehörigen.» Auch die Reaktionen von aussen seien positiv, führt der Direktor der Stiftung aus. «Wir spüren einen sehr grossen regionalen Rückhalt und eine gute Verankerung. Die Bevölkerung anerkennt unsere Arbeit, die Sensler Stiftung für Behinderte gehört mittlerweile zum Inventar des Sensebezirks.

Barfusspfad

Alle Wohngruppen haben mitgeholfen

Die Wohngruppe Rot hat die Idee entwickelt, das 20-Jahr-Jubiläum des Wohnangebots der Sensler Stiftung für Behinderte mit einem Barfusspfad zu feiern, das gesamte Wohnheim hat sie schliesslich umgesetzt. Jede Wohngruppe hat eines der Felder mit verschiedenen Materialien bestückt. So führt der Barfusspfad über Schnitzel, Tannzapfen, Weinkorken, kleine Steinchen, Sand, eingemauerte Steine und im Boden befestigte Aststücke. Ein Geländer bietet jenen Stütze, die mobil eingeschränkt sind. «Sich bewegen und andere in Bewegung bringen bedeutet Lebensqualität, seinen Körper spüren und fit halten und Erfahrungen sammeln», sagt Bojan Seewer, Bereichsleiter Wohnen, an der kleinen internen Eröffnungsfeier letzte Woche. Der Barfuss­pfad sei ein konkretes Projekt zur Förderung von Gesundheit, Vitalität und Fitness. Der Pfad ist in Anwesenheit aller daran Beteiligten – handwerklich oder finanziell – eingeweiht worden. Er hat rund 10 000 Franken gekostet.

Der Barfusspfad steht nicht nur den Bewohnern der Stiftung zur Verfügung, sondern der ganzen Bevölkerung. «Er soll zu einem weiteren Begegnungsraum werden, so wie unser Café Bijou auch», sagt Markus Stöckli. «Wir wollen als offenes Haus wahrgenommen werden, in dem gegenseitige Integration möglich ist und wo Berührungsängste abgebaut werden können.» Das gelte auch für den Muttertagsverkauf vom kommenden Samstag.

im

Muttertagsverkauf: Sa., 12. Mai, 9–16 Uhr; Geschenkartikel und Eigenprodukte aus den Werkstätten Tafers und Schmitten; Verpflegungs­möglichkeiten; Animationen für Kinder, Barfusspfad, Platzkonzerte Alphorn­bläser Sense. Pendelbus vom Dorfplatz Tafers alle zehn Minuten.

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