Ein Mann gab sich als eine Art Seher aus und lockte seinen Opfern rund 300‘000 Franken aus der Tasche. Die Kantonspolizei Freiburg hat den mutmasslichen Täter gefasst. Eine Strafuntersuchung läuft.
Personen, die einen Marabout aufsuchen, suchen Rat in verschiedenen Belangen des Lebens; familiäre, finanzielle, berufliche oder emotionale Probleme. Sie vertrauen sich ihm an. Das Vertrauen hat ein Mann ausgenutzt, wie die Kantonspolizei Freiburg mitteilt. Er erschwindelte so 290‘000 Franken.
Im November letzten Jahres nahm die Polizei den 30-jährigen mutmasslichen Täter fest. Er soll 13 Personen geschädigt haben. Er befindet sich noch immer in Haft. Die Staatsanwaltschaft hat eine Strafuntersuchung eröffnet. Bis zu einem rechtskräftigen Urteil gilt die Unschuldsvermutung.
Vertrauen ausgenutzt
Seit Herbst 2019 laufen mehrere Ermittlungen der Kantonspolizei Freiburg zu Betrügereien des «Typs Marabouts», wie die Kantonspolizei diese Masche nennt, im Kanton Freiburg und in anderen Kantonen. Sie haben ergeben, dass dieser angebliche Seher bei einem ersten Gespräch verspricht, die Probleme seines Gegenübers lösen zu können. Dazu legt er ein Grundhonorar fest. «Dann manipuliert er die Opfer so, dass sie verschiedene Geschichten glauben, mit dem einzigen Ziel, ihnen hohe Geldbeträge zu entlocken», schreibt die Kantonspolizei. Er gibt vor, das Geld für spirituelle Arbeit zu verwenden, und verspricht, das Geld zurückzuzahlen, nachdem die Arbeit beendet ist. Das geschieht aber nicht.
Warnung der Polizei
Die Kantonspolizei warnt deshalb die Bevölkerung davor, auf solche Marabout-Maschen reinzufallen. Täter würden über Kleinanzeigen in Zeitungen und Websites agieren. Sie schaffen ein grosses Vertrauen und nutzen den vulnerablen Zustand ihres Gegenübers aus, um hohe Geldbeträge zu erhalten. Bei familiären, finanziellen, beruflichen oder emotionalen Problemen sollen sich Personen an Vertrauenspersonen, eine Behörde oder eine Therapiestelle wenden, rät die Kantonspolizei.
Bei einem Betrugsverdacht sollen sich Personen unter der Telefonnummer 026 304 17 17 melden oder auf einen Polizeiposten gehen.
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