Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Ein bewegender Schweizer Film

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Über eine Stunde vor Filmbeginn ist das Openair-Kino vor den altehrwürdigen Stadtmauern Murtens fast voll. Viele Besucher haben schon ihre Plätze besetzt und geniessen den warmen Sommerabend mit einem Glas Wein vom Essensstand. «Es hat sehr viele Leute für einen Montag», meint Roland Röthlisberger, der Organisator. Das liegt nicht nur am schönen, warmen Wetter. Ein besonderer Gast besucht das Openair-Kino Murten: Paul Riniker, der Regisseur von «Usfahrt Oerlike». Der Schweizer Film über zwei alte Freunde, von denen einer sterben möchte, hat viele Leute angelockt, sogar über die Grenzen des Kantons hinaus.

«Ein todtrauriger Film»

«Das Besondere an dem Film sind die sensationellen Schauspieler», erklärt Paul Riniker den FN. Mathias Gnädinger, der kürzlich verstarb, und Jörg Schneider hätten sich schon nach wenigen Tagen sehr gut verstanden. «Sie sind es wert, dass man ihnen eineinhalb Stunden zuschaut», sagt der Regisseur später in seiner Rede, die, wie er vorher verrät, grösstenteils improvisiert ist. Er denke jedes Mal an Mathias Gnädinger, wenn er den Film zeige, erzählt er dem interessierten Publikum. Die Zusammenarbeit mit den beiden Schauspielern sei grossartig gewesen.

«Es ist ein todtrauriger Film, und doch muss man lachen», meint Riniker. Das Thema Alter und Tod interessiere ihn schon lange, schliesslich werde er selbst auch älter. Von seinen gut 70 Dokumentarfilmen handeln bestimmt 40 vom Sterben. «Erst die Begrenzung macht das Leben interessant», findet Paul Riniker.

Schöner Standort

Das Kino in Murten gefalle ihm sehr gut, meint der Regisseur. Mit den Stadtmauern sei es angenehm kühl. Er fügt aber hinzu: «Alle Openair-Kinos in der Schweiz sind an schönen Standorten.» Er muss es wissen: In 14 Openair-Kinos ist er diesen Sommer zu Gast. Murten kennt er vor allem von der Expo 2002.

Gerührtes Publikum

Nach der kurzen Rede, einem Einspieler über den Aufbau des Kinos in Murten und der obligatorischen Werbung beginnt der Film. Am Ende ist das Publikum sichtlich berührt. Von allen Seiten hört man Schniefer, und vielen kommen bei der traurigen Abschlussszene die Tränen. Nach dem Abspann diskutieren viele der Filmbesucher über den Tod und die Sterbehilfe.

Kritik: Ein berührender Film mit sympathischen Schauspielern

D er Film von Paul Riniker ist, wie er die Zuschauer vorwarnte, todtraurig. Es gibt viele emotionale Szenen, in denen besonders die schauspielerische Leistung von Jörg Schneider zum Ausdruck kommt. Er überzeugt in der Rolle des unglücklichen Hans, der einfach genug vom Leben hat. Mit starken Sätzen wie «Ich habe keine Angst vor dem Tod, sondern vor dem langsamen Sterben» spricht er jeden im Publikum an.

Sein Freund Willi, gespielt von Mathias Gnädinger, ist für die Auflockerung der Stimmung zuständig. Mit seinen bunten Hemden und dem senfgelben Mustang ist er ein unterhaltsamer Charakter, der für lustige Momente sorgt, wenn eine Szene zu traurig wird. Er zeigt aber auch seine ernste Seite. Zusammen sind die beiden Freunde ein unschlagbares Duo.

Die Geschichte des Films ist schlicht und ruhig, dem Alter der Figuren angemessen. Frische bringt die junge Pflegerin Mary, deren Hintergründe leider kaum erklärt werden. Der Spielfilm ist allgemein sehr stark auf die Hauptfigur Hans ausgerichtet. Der Zuschauer begleitet ihn in seinem langweiligen Altersheim-Alltag. Stattdessen wäre es interessant gewesen, mehr über das Leben der anderen Figuren zu erfahren. Besonders Willi, der im Film ja doch eine zentrale Rolle spielt, hätte durch mehr eigene Szenen stärker zur Geltung kommen können.

«Usfahrt Oerlike», ein Film über eine Freundschaft, die hält, egal, was kommt, rührt zu Tränen. Paul Riniker hätte keine besseren Schauspieler für sein Werk finden können. cm

Meistgelesen

Mehr zum Thema