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Ein Bezirk, eine Gemeinde

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«Wenn eine Wasserleitung leckt, dann rufen die Bürger mich zu Hause an. Und wenn ich nicht gleich den Zuständigen finde, dann nehme ich selber die Schaufel in die Hand.» So beschreibt Eric Barras, Syndic der kleinsten Greyerzer Gemeinde Châtel-sur-Montsalvens, sein Amt. Als er an der Urne abstimmen musste, ob sich die Gemeinden des Jauntals zusammenschliessen sollen, war er dagegen. Nun aber, wo es um die Fusion einer Grossgemeinde aus den 25 bisherigen Greyerzer Gemeinden geht, sei er dafür: «Alles wird immer professioneller, da bringt eine Gemeinde mit 3000 Einwohnern nichts. Wenn schon, dann richtig.»

Seit einiger Zeit ist eine Arbeitsgruppe angeführt vom Greyerzer Oberamtmann Patrice Borcard daran, ein Konzept für eine Grossgemeinde für den ganzen Bezirk auszuarbeiten. Am Mittwoch präsentierte sie es einer Versammlung der Gemeinderäte aus den 25 Gemeinden des Bezirks. 146 von 167 Gemeinderäten liessen sich informieren, und nach einer Diskussion äusserten sie sich in einer Konsultativabstimmung.

120 oder 82 Prozent der Gemeinderäte stimmten für die Grossgemeinde, und gar 89 Prozent der Ja-Sagenden wollen, dass die Fusion innerhalb der Frist des Gesetzes über die Förderung von Gemeindefusionen über die Bühne geht (siehe auch Kasten). Gegen 29 Millionen Franken stehen vom Kanton in Aussicht. «Es ist ein Projekt für die kommende Legislatur», so Borcard gestern an einer Medienkonferenz.

 Bisher habe man den Gemeindevertretern bloss ein Grundlagendokument vorlegen können, so Borcard. Gemäss diesem entstünde eine Gemeinde von rund 52 000 Einwohnern mit einem Gemeinderat von sieben bis neun Mitgliedern sowie einem Generalrat mit 80 Mitgliedern, für den fixe Wahlkreise vorgesehen sind. Derzeit steht ein einheitlicher Steuersatz von 75 Rappen im Raum.

Bei der gestrigen Medieninformation war neben dem Syndic der kleinsten Greyerzer Gemeinde auch jener der grössten, Yves Menoud aus Bulle, anwesend. «Die Region braucht Bulle, und Bulle braucht die Region», sagte er. «Wenn wir uns entwickeln wollen, muss die ganze Region sich entwickeln.»

Er erwähnte die rund 70 Gemeindeverbände und -übereinkünfte, die es im Bezirk gibt: «Sie verschlingen sehr viele Ressourcen und schränken die Entscheidungskompetenz der Gemeinden ein.» Menoud sieht dank der Solidarität im Bezirk gute Chancen für die Realisierung des Projekts.

Vorteile für Jaun

 Oberamtmann Patrice Borcard erwähnte die verschiedenen Varianten, die er und die Arbeitsgruppe sich überlegt hatten. Diese reichen vom Status quo mit 25 Gemeinden über den bisherigen Fusionsplan mit sechs Gemeinden, eine Mikroregion Greyerz bis zur Grossgemeinde. Die Analyse habe ergeben, dass mit Aufgaben wie Raumplanung, Tourismus, Pflegeheimen und Feuerwehr die Einheitsgemeinde das Beste sei.

 Auch die einzige deutschsprachige Gemeinde Jaun sei für das Projekt, so Borcard. Jaun ist in der Arbeitsgruppe vertreten. «Wir sind ja schon ein zweisprachiger Bezirk und würden so zur zweisprachigen Gemeinde», sagte Borcard. «Das würde so wie bisher funktionieren: Das Oberamt schreibt auf Französisch, die Gemeinde auf Deutsch, und wenn wir uns nicht verstehen, telefonieren wir miteinander.» Jaun hätte alleine schon durch den Steuersatz und die Zweitwohnungsproblematik viele Vorteile bei einer Fusion.

Als nächsten Schritt müssen alle Gemeinden des Bezirks bis zum 20. Januar offiziell Stellung nehmen zum Projekt. Am 29. Januar trifft sich die Arbeitsgruppe zur Analyse der Rückmeldungen. Die Einberufung einer Regionalkonferenz wäre möglich, so Borcard, dann sei eine intensive Aufklärungsarbeit mit einer Einbindung der Bevölkerung in Arbeitsgruppen nötig. Denn die endgültige Entscheidung fällen die Stimmbürger in jeder einzelnen Gemeinde.

Marie Garnier: Greyerzer Projekt kann Signalwirkung haben

K aum hatten die Greyerzer Politiker mehrheitlich für das Projekt einer grossen Gemeinde gestimmt, informierte Oberamtmann Patrice Borcard die Direktorin der Institutionen, Marie Garnier. Sie gratulierte Borcard umgehend. «Das Resultat ist ein grosser Erfolg», so Garnier auf Anfrage der FN. «Die ländlichen Gemeinden könnten profitieren: Beim Tourismus und den Erschliessungskosten herrscht grosser Investitionsbedarf.» Sie unterstütze das Projekt vollumfänglich, sagte sie. Die Eingabefrist für Subventionen zu Fusionsprojekten ist Mitte 2018. Gemäss Garnier wird aber der Grosse Rat einen Antrag um Verlängerung bis 2020 behandeln. Sie ist überzeugt, dass das Projekt des Greyerzbezirks auch eine Signalwirkung auf andere Regionen des Kantons haben könnte. uh

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