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Ein Blick auf Gempenach, das schon bald zu Murten gehört

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Ein Rundgang durch Gempenach zeigt: Das Dorf bietet mehr, als auf den ersten Blick zu erkennen ist, und lädt zum Entdecken und Bleiben ein. Ab 2022 ist Gempenach ein Ortsteil der Gemeinde Murten. 

Im Mittelalter stand Gempenach unter der Herrschaft von Murten. Ab 2022 wird das Dorf nun Teil der Gemeinde Murten sein. Hansueli Möri ist Gempenacher Gemeinderat und ab dem neuen Jahr einer von zwei Murtner Generalräten aus dem künftigen Ortsteil Gempenach.

Für ihn ist klar, dass mit der Fusion mit Murten viel verloren geht: «Wir haben dann wohl nicht mehr viel zu melden. Die Entscheide fällen andere.» Umso wichtiger sei es für ihn, sich für sein Dorf einzusetzen, sagt der gebürtige Gempenacher bei einem Rundgang durch das Dorf mit seinen rund 330 Einwohnerinnen und Einwohnern.

Der Weg führt zum Chäppeliacher, wo einst Gräberfelder aus der Latènezeit zum Vorschein kamen. Auf dem Feld und der Strasse entlang sind Bauarbeiten für neue Trinkwasserleitungen im Gang. «Das Amt für Archäologie ist involviert in diese Arbeiten, sie kommen regelmässig vorbei», sagt Hansueli Möri, «es könnte noch etwas zum Vorschein kommen.» Die Gemeinde habe in den letzten fünf Jahren vorwärtsgemacht mit der Bauerei: «Die Strassen und das Schulhaus – wir wollten das noch unter Dach und Fach bringen vor der Fusion.» Murten habe dies begrüsst, «damit möglichst viel erledigt ist vor dem Zusammenschluss».

Brätliplatz wiederbeleben

Nach dem Chäppeliacher führt der Weg weiter durch das knapp 170 Hektaren grosse Dorf zum «Gempene-Pass», wie Hansueli Möri den Weg auf einem Hügel nennt, von wo aus bei guter Wetterlage die Freiburger Alpen mit der Kaiseregg zu sehen sind. «Vor etwa 30 Jahren gab es hier am Waldrand noch eine Feuerstelle», sagt der künftige Generalrat, «es war ein schöner Treffpunkt für die Dorfbevölkerung.» Diesen Platz wiederzubeleben und einen neuen Brätliplatz zu erstellen, wäre sicher eine gute Sache, ist Hansueli Möri überzeugt. Es könne sein, dass sich der Dorfverein darum kümmern werde. Diesen Verein hoben die Gempenacher vor drei Wochen aus der Taufe.

Alpakas und Fischzucht

Er selber habe Nein gestimmt zur Fusion, sagt Hansueli Möri offen, «aber ich kann damit leben, es ist ein Volksentscheid». Er sei in Gempenach aufgewachsen und habe sich im Lauf der Jahre viel Wissen über das Dorf aneignen können. «Vor dem Fusionsentscheid hiess es oft, wir seien nicht professionell, weil das Amt eines Gemeinderats eine Nebentätigkeit ist.» Doch Erfahrungen und sein Wissen, zum Beispiel zum Verlauf alter Leitungen, hätten ihm schon oft gedient. «Dieses Wissen geht verloren, ich wäre gerne noch Gemeinderat geblieben.» Die Pläne von früher seien nicht so gut wie jene von heute, und er werde den Planern bei allfälligen Fragen gerne weiterhelfen.

Einen Flugplatz für Modellflieger-Fans und einen Platz für Hornussen-Sportlerinnen und -Sportler, auch das gibt es in Gempenach. In einer ehemaligen Tabakschür sind heute Esel zu Hause, eine andere dient als Stall für Alpakas. Gempenach ist vorwiegend von der Landwirtschaft geprägt, es gibt aber auch eine Autogarage, ein Velogeschäft und eine Holzbaufirma. Nahe der alten Gempenacher Mühle gibt es eine Fischzucht zu entdecken.

Die Bibera beim Grenzpunkt Gempenach-Agriswil-Ferenbalm.
Charles Ellena

Kantonsgrenze

Hansueli Möri führt den Fotografen und die Journalistin weiter zur Bibera. Ein Stein weist auf die Kantonsgrenze zwischen Bern und Freiburg hin. «Hier treffen Gempenach, Agriswil und Ferenbalm aufeinander», erklärt Hansueli Möri. Das Bachbett der Bibera führt viel Wasser, sie schlängelt sich dem Wald entlang und tritt über die Ufer. Kleine Holzbrücken führen über das Wasser, Holz liegt kreuz und quer auf dem nassen Waldboden, es ist ein idyllischer und wilder Ort, den wohl nicht viele Leute kennen: «Als Kinder haben wir hier oft gespielt», erinnert sich Hansueli Möri. Der Ort sei unter dem Namen Ferenbalmsagi bekannt, und es führe auch ein Wanderweg hierher. Nun wird die Gemeinde Murten schon bald an Ferenbalm grenzen und der Waldabschnitt zu Murten gehören.

Ein Spaziergang durch Gempenach mit Hansueli Möri. Im Hintergrund ist das Dorf zu sehen.
Charles Ellena

Geschichte

Ein schon sehr früh besiedeltes Gebiet

Das Gemeindegebiet vom Gempenach war schon sehr früh besiedelt. Auf der Forstmatte fand man eines der ausgedehntesten Gräberfelder der frühen und mittleren Latènezeit im Kanton Freiburg, wie im Historischen Lexikon der Schweiz nachzulesen ist. Es wurde im 19. Jahrhundert ohne archäologische Aufnahme bei der Ausbeutung einer Kiesgrube zerstört, wobei die reichen Grabbeigaben, unter anderem bronzene Armbänder, Armringe aus Glas, Bronzefiebeln und Waffen, den Museen von Bern und Murten übergeben wurden. 

Die erste urkundliche Erwähnung des Orts erfolgte 961 unter dem Namen Chempinnacho (Gut des Campanius). Später erschienen die Bezeichnungen Champagniaco, Champagnie und Gampenach. Die französische Bezeichnung zeugt vom früheren Verlauf der Sprachgrenze. Der Name Gempenach ist laut der Website der Gemeinde ab 1408 belegt.

Im Mittelalter unterstand Gempenach der Herrschaft Murten. 1475 gelangte das Dorf als Teil der Landvogtei Murten unter die gemeinsame Verwaltung der Stände Bern und Freiburg. Nach der Helvetik wurde die Gemeinde 1803 endgültig dem Kanton Freiburg und mit der neuen Kantonsverfassung später dem Seebezirk zugeteilt. emu

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