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Ein Blick zurück in die Stadtgeschichte

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Am Anfang standen zwei graue Kisten, angeschrieben mit «Historisches Museum Laupen». Ueli Remund entdeckte sie im «Gemeindearchiv», dem Keller des Gemeindehauses. Er konnte aufgrund des Inhaltes darauf schliessen, dass es sich um Objekte handelte, die ein früherer Lehrer im Jahr 1963 auf die Seite gelegt hatte. Dies mit dem Ziel, im Freiburgtor ein Museum einzurichten. Allerdings kam das Projekt nie zustande.

«Die Schlacht war ein Ereignis von nationaler, wenn nicht gar von internationaler Bedeutung.»

Silla Kamber

Ausstellungsmacherin

 
 

Erst 2012 nahm die Idee Gestalt an. Eine Museumsgruppe nahm den Auszug von kantonalen Amtsstellen aus dem Schloss zum Anlass, um sich dort nach geeigneten Räumen umzusehen. Die Gruppe wurde fündig. Diesen Samstag wird die historische Dauerausstellung feierlich eröffnet. «Wir wollen damit all das bewahren, was sonst vergessen, aus dem Bewusstsein verdrängt werden würde», so Remund. «Wir wollen kommende Generationen daran erinnern, dass wir hier in einem geschichtsträchtigen Ort wohnen.»

Gedenken an die Schlacht

Klar war, dass die Schlacht von Laupen – die historische Forschung spricht auch vom Laupenkrieg (siehe Kasten links) – ein zentrales Element der Ausstellung bilden würde. «Die Schlacht war ein Ereignis von nationaler, wenn nicht gar von internationaler Bedeutung», sagt Mit-Initiantin Silla Kamber. Die Ausstellung erlaube es erstmals, diese bedeutende historische Begebenheit in einem breiteren Ausmass dem Publikum näherzubringen. «Es gibt dazu viel Literatur», weiss Remund, doch eine museale Aufbereitung habe es bisher nicht gegeben. Ein von zwei Frauen der Gruppe gebautes Modell des Schlachtdenkmals auf dem Bramberg – es sieht aus wie ein Burgturm – ist eine Art Kino, in dem ein Film zur Schlacht gezeigt wird. Die Besucher des Museums können ihn durch Gucklöcher betrachten und auf Kopfhörern dem Kommentar lauschen.

Das Modell des Stedtlis ist ein Bijou der Ausstellung.

Ausgestellt ist unter anderem ein Faksimile der Spiezer Chronik des Diebold Schilling aus dem Jahr 1485, die wichtigste Quelle der Ereignisse des Laupenkrieges und besonders bekannt für die farbigen Zeichnungen. «Wir wollen eine kritische Auseinandersetzung mit den Heldenepen der 1860er-Jahre ermöglichen», sagt Kamber. Remund fügt hinzu: «Wir gehen vom neuesten Stand der Forschung aus, wir wollen auch darauf hinweisen, dass vieles, was damals geschrieben wurde, Hofberichterstattung war.»

An einem anderen Ort erinnern die Museumsmacher an die Legende, wonach im Laupenkrieg erstmals das Schweizerkreuz als Erkennungsmerkmal gebraucht wurde. «Im Zeitalter von Swissness ist das Thema so aktuell wie kaum zuvor», sagt Kamber. So werden verschiedene Objekte gezeigt, auf denen das Schweizerkreuz prangt, unter anderen das traditionelle Sackmesser oder auch Kleidungsstücke.

Gleichwertig wie Bern

Auch war klar, dass die Entwicklung des Stedtlis und des Schlosses Laupen einen prominenten Platz in der Ausstellung erhalten würde. Ein wichtiges Exponat ist dabei der Freibrief, welcher dem Ort im Jahr 1275 das Stadt- und Marktrecht gewährte. Die Laupener wurden mit diesem Beschluss reichsfrei. «Sie waren damit nur dem Kaiser direkt zu Gehorsam und Kriegsdienst verpflichtet», so Remund. Ausserdem wurde Laupen damit auch von den meisten Steuern befreit. «Damit wurde Laupen auf dasselbe rechtliche Niveau gestellt wie Bern», erklärt Remund.

Ein Ausschnitt aus der Spiezer Chronik des Diebold Schilling.

Ausserdem zeigt die Ausstellung auf, dass sich die Gebäude im Zentrum seit Jahrhunderten kaum verändert haben. Das habe damit zu tun, dass die Laupener lange nicht reich genug waren, um sich ständige Um- und Ausbauten zu leisten, sagt Remund. Dafür liessen die Museumsmacher ein grosses Modell von Laupen bauen – so, wie der Ort vor rund 200 Jahren aussah. Es sei das «Prunkstück» der historischen Ausstellung, schwärmt Kamber, «es war uns von Beginn an wichtig, ein Modell ausstellen zu können». Das Modell steht so, dass der Besucher über dieses hinweg durch ein Fenster auf das heutige Stedtli blicken und einen Vergleich machen kann. Ausgangslage waren unter anderem Kupferstiche aus der damaligen Zeit. Ein Modellbauer stellte die Nachbildung im Massstab 1:200 in 500 Stunden Arbeit her. Er arbeitete zu einem Teil für Gottes Lohn, wie die Macher der Ausstellung und Gewerbetreibende auch.

Ein wesentliches Element der Ausstellung sind Filme, welche die Museumsgruppe gesammelt und zum Teil auch selber produziert hat, unter anderem ein Privatfilm aus den 1930er-Jahren.

Ausserdem werfen die Ausstellungsmacher auch einen Blick auf die reichhaltige Industrie- und Gewerbegeschichte des Ortes (Ritz Bis­cuit, Polygraphische Gesellschaft). Sie verweisen zudem auf die Vergangenheit Laupens als Flussübergang der Römerstrasse zwischen der Siedlung Brenodurum (Engehalbinsel bei Bern) und der Helvetierhauptstadt Avenches. Schliesslich sind in Vitrinen auch historische Funde aus der Antike und dem Mittelalter ausgestellt. Diese bedürfen besonderer Aufmerksamkeit, macht doch das kantonale Amt für Archäologie den Laupenern eine Reihe von Vorgaben.

Ausbau ist nötig

Das Museumsprojekt ist ausbaubar und soll in Zukunft neben der Dauer- auch regelmässige Wechselausstellungen mit thematischen Schwerpunkten umfassen. «Wir müssen die Ausstellung ständig entwickeln, sonst erlischt das Interesse der Besucher», weiss Remund. Im Fokus haben die Ausstellungsmacher vor allem Schulen, denen sie Führungen anbieten wollen. Ansonsten soll die Ausstellung regelmässig offen sein, mindestens an den Tagen der offenen Tür des Schlosses im Sommerhalbjahr.

Zum Programm

Eröffnungsfeier mit Fachvorträgen

Am Samstag, 2. September, öffnet die historische Dauerausstellung im Schloss Laupen von 10.30 bis 18 Uhr feierlich ihre Tore. Zur vollen Stunde (ausser 12 Uhr) werden Kurzvorträge von Experten zu Themen angeboten, die auch in der Ausstellung behandelt werden. Für das leibliche Wohl sorgt der Fischerei-Verein Saane-Sense. Die Ausstellung ist auch am Sonntagnachmittag ab 13.30 Uhr offen.

fca

 

www.laupen-history.ch

Zur Geschichte

Als Berner auf Freiburger trafen

Am 21. Juni 1339 trafen savoy­ische und freiburgische Truppen bei der belagerten Stadt Laupen auf Berner Einheiten unter dem Kommando von Rudolf von Erlach, welche von eidgenössischen Truppen verstärkt wurden. Der Berner Ritter Johann III. von Bubenberg verteidigte die Festung Laupen. Hintergrund war eine Auseinandersetzung zwischen einem Bündnis unter Führung der Stadt Bern, welche ihren Einflussbereich ständig vergrössert hatte, und einer Koalition, der neben Habsburg unter anderem auch die Stadt Freiburg sowie die Bischöfe von Basel und Lausanne angehörten. Bei der Schlacht obsiegten die Berner, vertrieben die Gegner und rieben die aus Westschweizer Adeligen bestehende feindliche Kavallerie auf. Es folgte ein Kleinkrieg mit Freiburg, den Bern mit der Schlacht auf dem Schönberg 1340 ebenfalls für sich entschied. Der anschliessende Friedensvertrag machte Bern zur Regionalmacht und führte 1353 zum Beitritt in die Eidgenossenschaft sowie zur Schaffung eines Bündnissystems unter Berner Führung.

fca

 

 

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