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Ein buntes Menü mit sieben Gängen

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Helles Lachen dringt aus der Küche des Restaurants Bel-Air in Praz. Sechs Landfrauen aus der ganzen Deutschschweiz stehen seit dem Mittag in der Küche und bereiten Spezialitäten aus ihrer Heimat zu.

2013 haben die Frauen–damals noch zu siebt–an der Sendung «SRF bi de Lüt–Landfrauechuchi» teilgenommen. Seit dem Ende der Staffel sehen sie sich mindestens einmal pro Jahr. «Da hatte ich die Idee, ein solches Treffen zu einem grossen Kochabend zu machen», erklärt Eric Simonet, Winzer und Ehemann der Freiburger Teilnehmerin Anni Simonet aus Môtier. 100 Gäste haben sich für das Essen angemeldet.

 Professionelle Hilfe

 Die Landfrauen kochen zum ersten Mal für so viele Personen. Gerne zählen sie deshalb auf die Unterstützung von Roland Chervet, Besitzer des Bel-Air. «Die lassen wir noch zwei Minuten im Ofen», entscheidet der erfahrene Küchenchef mit Blick auf die Cantucci im Backofen. Kurz darauf berät er zwei Landfrauen, damit die Saucen für das Fleisch nicht zu dick werden. Die Atmosphäre ist fröhlich und gelassen. Das ändert sich innert weniger Minuten, als kurz nach 17 Uhr das Küchenteam des Bel-Air das Ruder übernimmt: «Die Cantucci aus dem Ofen rausnehmen, bringt stattdessen die Cholera!» Die Anweisungen des Küchenchefs an die Mitarbeiter sind kurz und knapp. «Mit uns war er lieber», kommentiert eine der Landfrauen den Küchenbetrieb.

«Eine gute Erfahrung»

Während das Personal des Restaurants auf Trab ist, erzählen die Landfrauen von ihren Erfahrungen. «Die Sendung hat unheimlich viele Reaktionen ausgelöst», sagt die Bernerin Stefanje Moser. Es sei erstaunlich, so die Landfrauen, wer die Sendung alles schaue. Sie seien von Menschen jeglichen Alters angesprochen worden. Die Landfrauen haben diese Bekanntheit positiv erlebt, auch wenn sie finden, sie müssten das nicht jedes Jahr wiederholen.

 Vor allem der Film mit der eigenen Sendung sei ein emotionales Erinnerungsstück. «Das wird auch für unsere Kinder einmal eine schöne Erinnerung an uns sein», meint die Innerrhoderin Erna Köfer. Ihre Staffel sei sehr lebhaft gewesen. «Nach uns musste das Fernsehteam sicher 14 Tage Ferien nehmen», fällt ein Spruch. Auch Markus Matzner, Produzent der Sendung, erinnert sich lebhaft an die Landfrauen 2013. «Die sassen abends oft noch lange zusammen oder gingen sogar noch in den Ausgang.» Dabei hätten nicht selten die älteren Frauen am längsten durchgehalten.

Nahrhaftes Nachtessen

Kleine Becher mit Safranrisotto, Vullykuchen, Bündner Salsiz und Rouladen aus Fleisch, Käse und Rucola: Bereits das Apéro ist nahrhaft. Das eigentliche Nachtessen beginnt mit drei Vorspeisen: Salat mit Cholera–einem Walliser Gemüsekuchen–, dann ein Fischtatar und schliesslich eine Tasse voll Bündner Gerstensuppe. Im Hauptgang gibt es Fleischstücke vom jungen Schwein mit einer Calvadossauce kombiniert mit Entenbrüstchen, einer Bénichonsauce und Büschelibirne. Die Kombination der einzelnen Gänge ist zuweilen ausgefallen. Als Dessert wartet auf die Gäste unter anderem ein Käseteller sowie Meringueglacé.

Die Gäste schätzten das Menü. Nur die vielen Gänge und die grosse Menge machten einigen zu schaffen: «Nicht schon wieder Essen», meinte ein stattlicher Mann mit leicht gequältem Gesichtsausdruck, als die Sprache auf das Morgenessen vom Sonntag kam. «Die Landfrauen waren mit so viel Begeisterung bei der Sache, dass sie nichts weglassen wollten», erklärte Eric Simonet das umfangreiche Menü.

Eine verrückte Idee

Ein besonderer Moment folgt kurz vor Mitternacht. Auf Vorschlag von Organisator Eric Simonet singen die Gäste gemeinsam «Le vieux chalêt». Das bekannte Volkslied handelt von einer Hütte, die nach der Zerstörung durch Steine und Schnee schöner als zuvor aufgebaut wird. Simonet erinnerte an den Brand des Bel-Air von 2003. «Roland Chervet hat, fast wie im Lied, das Bel-Air schöner aufgebaut, als es zuvor war.»

Als sich die ersten Gäste um Mitternacht verabschiedeten, war Simonet zufrieden. «Es war ja schon eine etwas verrückte Idee. Aber es hat sich gelohnt.»

Produzent: Die Landfrauenküche ist ein erfolgreiches Format

M arkus Matzner hat bis jetzt vier Staffeln der Landfrauenküche erlebt, zuerst als Redaktor, später als Produzent der Sendung. «Als Produzent bin ich der Schiedsrichter, der darauf achtet, dass die Abende bei allen sieben Frauen gleich ablaufen und alle sieben die gleichen Bedingungen haben.» Matzner bestätigt, dass die Sendung ein überaus erfolgreiches Format ist. «Zeitweise hatten wir Marktanteile von 45 Prozent. Das ist schon fast surreal.» Die Landfrauenküche ist auch eine der wenigen SRF-Sendungen, die auch im Ausland ausgestrahlt wurden. «Sie lief auf mehreren deutschen Regionalsendern, in Lettland, Kroatien und der Türkei.»

Mit den Beinen im Leben

Was macht den Erfolg dieser Sendung aus? Der Produzent vermutet eine Kombination aus Sendeplatz und Format. «Am Freitagabend, nach einer anstrengenden Arbeitswoche, haben die Zuschauer vermutlich Lust auf eher leichte Fernsehkost ohne Gewalt und Katastrophen.» Da passe die Landfrauenküche gut. «Die Hälfte der Zuschauer schaut die Sendung wegen des Kochens, die andere Hälfte, weil sie Einblicke ins Leben der Landfrauen gibt.» Die Familien, die SRF zeigt, kommen beim Publikum meistens gut an. «Es sind Frauen, die mit beiden Beinen im Leben stehen, im Betrieb mitarbeiten und die Familie noch unter einen Hut bringen.» Auch die Sehnsucht nach dem Ländlichen und nach Traditionen möge eine Rolle spielen, so Matzner.

2006 wurde die erste Staffel der Landfrauenküche ausgestrahlt. Aktuell laufen die letzten Tage der Anmeldefrist zur Jubiläumsstaffel, «bislang leider ohne Freiburger Beteiligung», wie Matzner anmerkt. Dass die Sendung so beliebt sei, damit habe wohl kaum jemand gerechnet. Sie habe sich aber auch verändert. «So haben wir den Apéro gekürzt und zeigen dafür mehr aus dem Leben der Frauen.» sos

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