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Ein Champions-League-Sieger soll Ruhe und Stabilität verleihen

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 Das Medieninteresse war gross, ganz zur Freude von Präsident und Sportchef Ancillo Canepa. Der Stolz des Zürchers, einen renommierten Namen mit Vergangenheit in der von ihm favorisierten Bundesliga verpflichtet zu haben, war unüberseh- und unüberhörbar. «Ich hatte das Gefühl eines Déjà-vu», beschrieb Canepa die erste Begegnung mit Hyypiä. Er war als Erster kontaktiert worden und war am Ende jener, der nach einem «Prozess, der vom Bauch entschieden wurde» (Canepa), als Topfavorit den Job erhielt.

Zürichs mächtigste Person hatte dem familieninternen «Gremium» bei der Trainersuche im umfangreichen Anforderungsprofil als eines von vielen Kriterien unter anderem vorgegeben, dass der Neue «als Spieler Erfolg hatte und einen international guten Ruf hat». Hyypiä gewann als Abwehrpatron von Liverpool mit Ausnahme eines Meistertitels praktisch alles, was es im Klubfussball zu gewinnen gibt. Der 105-fache Internationale galt während seiner zehn Jahre in Liverpool (464 Einsätze) und zwei in Leverkusen (60) als loyaler, ruhiger und sehr zuverlässiger Innenverteidiger.

Als Trainer ist der Leistungsausweis des bald 42-jährigen Nordländers indes bescheidener. Ab April 2012 trainierte er erst als Tandem mit Sascha Lewandowski Bayer Leverkusen, im Juni 2013 wurde Hyypiä nach den Rängen 5 und 3 zum alleinigen Chef bestimmt. Eine Negativserie (nur ein Sieg in zwölf Pflichtspielen) führte trotz ausgezeichnetem Saisonstart zwei Jahre und vier Tage nach Amtsantritt zur Entlassung. Die «Werkself» sah den Champions-League-Einzug bedroht, unter Lewandowski wurde Bayer schliesslich noch Vierter.

 Auch das zweite Engagement als Klubtrainer endete vorzeitig, dieses Mal freiwillig. Beim englischen Zweitligisten Brighton & Hove Albion trat Hyypiä kurz vor Weihnachten 2014 nach knapp siebenmonatiger Tätigkeit und nur drei Siegen aus 23 Ligaspielen zurück. Er kam mit dieser Massnahme wohl seiner zweiten Entlassung zuvor.

Arbeitsbeginn 31. August

Seither hat Sami Hyypiä nach eigenen Aussagen viel Fussball geschaut, viel darüber geredet und die Zeit mit seiner Familie genossen. Erst vor einer Woche zog das Quartett von England nach Finnland. Das ist mitunter ein Grund dafür, dass Hyypiä seine Arbeit mit dem FC Zürich nicht per sofort, sondern erst per 31. August aufnehmen wird. Er flog gestern Nachmittag, wenige Stunden nach der Unterzeichnung des Zweijahresvertrages mit Option für eine weitere Saison, zurück in den hohen Norden. «Ich weiss, dass der Zeitpunkt nicht ideal ist, ein Team mitten in der Saison zu übernehmen. Aber ich werde zwei Wochen Zeit haben, meine Ideen einzubringen.»

Bis dahin bleibt Interimscoach Massimo Rizzo in seiner aktuellen Rolle tätig. Der FCZ hat von der Swiss Football League grünes Licht erhalten, dass der Italo-Schweizer–er hat keine UEFA-Pro-Lizenz, die Meldefrist von 20 Tagen für einen reglementkonformen Nachfolger läuft am 24. August ab–mittels Ausnahmebewilligung weitercoachen darf. Rizzo wird danach ins zweite Glied rücken und wie unter Urs Meier wieder als Assistenztrainer wirken. Ebenso im Staff bleiben die übrigen Coaches.

Hitzfeld und Hodgson als Ratgeber

 Hyypiä wird nach der Auswärtspartie vom 30. August in Basel und vor der Nationalmannschaftspause einsteigen. Die Zeit bis dahin wird er unter anderem mit dem Sichten der DVDs mit sämtlichen FCZ-Auftritten dieser Saison verbringen. Ob er dabei viel Spass haben wird, ist fraglich. Die Europacup-Saison ist für Zürich nach dem Out gegen Dynamo Minsk seit zwei Wochen vorbei, in der Meisterschaft wurde nur eines von fünf Spielen (in St. Gallen) gewonnen. Und in der ersten Cuprunde war der Zweitligist Tavannes/ Tramelan kein Gradmesser.

 Ein Bild über die Schweiz hat sich Hyypiä in diversen Gesprächen vermitteln lassen. Unter anderem fragte er den einstigen FCZ-Finnen Hannu Tihinen oder die ehemaligen Schweizer Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld und Roy Hodgson um Rat. Der Stoiker sieht sich als «vielleicht richtige Person», um die von Canepa gewünschte Ruhe und Stabilität zu installieren. «Ich bin keiner, der 90 Minuten lang Theater an der Seitenlinie macht. Dadurch habe ich nicht mehr Einfluss auf das Spiel und die Spieler», so Hyypiä. «Ruhiger zu sein und zu spielen heisst nicht automatisch, auch langsamer zu sein.» Aber laut werden könne er durchaus. «Ich lächle nicht immer. Ich bin ein netter Kerl, streng, diszipliniert. Und Disziplin erwarte ich auch vom Team.» Si

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