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Ein Daheim für geistig Behinderte

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Autor: Mireille Rotzetter

Eine Betreuerin und eine geistig behinderte Frau gehen Wäsche holen in die Wäscherei. Sie lachen dabei zusammen wie alte Freundinnen. Eine Bewohnerin zeigt stolz Socken, die sie für den Direktor strickt, und ein Betreuer hilft geduldig beim Frühstück: Wärme, Menschlichkeit und eine familiäre Atmosphäre fallen bei einem Besuch des Heim-Ateliers Linde in Tentlingen sofort auf.

Normal behandeln

Das Heim richtet sich an erwachsene geistig Behinderte, cerebral Gelähmte, Autisten und Epileptiker. «Uns ist es wichtig, die Behinderten normal zu behandeln», sagt Benjamin Brülhart, Direktor und Gründer des Heims Linde. Auch für ihn ist der Kontakt zu den Heimbewohnerinnen und -bewohnern zentral – so begrüsst er alle mit Namen. «Ich bin mehr Erzieher als Administrator», sagt Brülhart. «Ich könnte keine Entscheidungen treffen, wenn ich die betroffenen Personen nicht kennen würde.»

Heim stetig gewachsen

Vor 20 Jahren hat Benjamin Brülhart das Heim Linde in Tentlingen eröffnet. «Damals gab es im Kanton nichts für Schwerbehinderte», sagt der Direktor.

Seit seiner Eröffnung ist das Heim stetig gewachsen. Konnten zu Beginn 45 Menschen betreut werden, finden mittlerweile 60 Personen darin einen Platz. Die Bewohner sind auf sechs Pavillons verteilt, damit kleinere Gruppen entstehen. «Die Pavillons sind durchmischt was Alter, Geschlecht, Sprache und Behinderung betrifft.» So könnten sie einander bei gewissen Sachen helfen. Jeder Bewohner habe aber ein Einzelzimmer. In den Pavillons essen sie zusammen. «In der Nacht ist immer ein Betreuer pro Pavillon anwesend», sagt Brülhart. Das Heim versucht, möglichst vielen Anforderungen gerecht zu werden – so werden die Zimmer speziell nach den Bedürfnissen der Bewohner eingerichtet.

Gespür für die Behinderten

Acht zusätzliche Personen werden nur tagsüber betreut und kehren am Abend in ihre Familien zurück. «Wir haben 90 Mitarbeitende, die insgesamt 70 Posten besetzen.» Die Mitarbeitenden seien entweder ausgebildete Krankenschwestern und Krankenpfleger oder Erzieher. Es gäbe auch vereinzelt Personen ohne entsprechende Ausbildung. «Wichtig ist, dass die Betreuer ein Gespür für die Behinderten haben.» Das Heim arbeitet eng mit externem Fachpersonal wie Ärzten, Physiotherapeuten und Logopäden zusammen.

Den Heimbewohnerinnen und -bewohnern werden verschiedene Beschäftigungen geboten. Es gibt ein Holzatelier und ein Webatelier, ein Snoezelen (ein Raum, in dem durch verschiedenfarbige Lampen, Musik und Düfte eine entspannte Stimmung herrscht) und ein Schwimmbad. «Zudem kochen sie einmal in der Woche zusammen, wir gehen häufig spazieren mit ihnen und nehmen sie mit zum Einkaufen.» Dies trage auch zur besseren Integration in der Umgebung bei. «In Tentlingen kennt man uns und wir sind akzeptiert.»

Integration verbessern

In den letzten Jahren habe sich die Betreuung behinderter Personen verändert. «Wir wissen aus medizinischer Sicht viel mehr über die Behinderungen als früher», sagt Brülhart. Die Akzeptanz gegenüber behinderten Personen in der Bevölkerung sei gewachsen. Die Integration könne jedoch noch verbessert werden: «Die Menschen reagieren sehr unterschiedlich auf uns.» So hätte sie ein Restaurantbesitzer einmal von der Terrasse vertreiben wollen, da er andere Gäste lieber dort gesehen hätte. «Es gibt aber auch viele, die positiv reagieren und uns beispielsweise den Kaffee bezahlen.» Woher nimmt der langjährige Direktor die Motivation für das stete Engagement? «Es ist das Schönste, zu sehen, wenn es ihnen gut geht und sie sich ab einfachen Dingen erfreuen.» Die Arbeit mit Behinderten lehre einen, wie diese mit kleinen Dingen zufrieden zu sein. Nicht einfach sei, dass einige der Betreuten nicht sprechen können. «Wir sehen, dass es jemandem nicht gut geht, aber wir wissen nicht, woran er oder sie leidet. Das ist schwierig.»

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