Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Ein desolater Auftritt zum Schluss: Gottéron verspielt in sieben Tagen eine ganze Saison

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Reto Berra stand mit seinem Fehler in der 3. Minute am Anfang der deutlichen Freiburger Niederlage.
Keystone

Statt eines Aufbäumens folgte der totale Zusammenbruch: Nach einer inferioren Leistung verloren die Freiburger am Mittwoch im St. Leonhard gegen Genf auch in dieser Höhe verdient 0:5 und damit die Viertelfinal-Serie 1:4.

In nur gerade sieben Tagen hat Gottéron eine ganze Saison verspielt. Noch vor Spiel zwei letzten Donnerstag in Genf war der Himmel in Freiburg wolkenlos. Nach Rang drei in der Qualifikation gelang auch der Playoff-Auftakt mit einem überzeugenden Sieg im ersten Spiel. Ehe sie richtig wussten, wie ihnen geschah, kassierten die Freiburger danach vier Ohrfeigen – und schon ist die Saison vorbei. Konstanz? Resilienz? Wie weggeblasen!

«Genf hat ganz einfach die besseren Spieler»

Hätte die Partie bei den ersten drei Niederlagen grosszügig analysiert noch jeweils auf beide Seiten kippen können, war Gottéron am Mittwoch zum Abschluss der Serie vollends chancenlos. Diesmal hatten die Genfer nicht nur wie gewohnt die qualitativ besseren Abschlüsse, sondern auch quantitativ deutliche Vorteile (46:28 Schüsse für die Gäste). Am besten veranschaulicht wird Freiburgs Harmlosigkeit gegen Ende dieser Serie durch die Tatsache, dass Genfs Reservegoalie Daniel Manzato, der den verletzten Gauthier Descloux vertrat, in 113 Minuten kein einziges Gegentor kassierte – und das ohne allzu viel dafür machen zu müssen.

Am Mittwoch stimmte bei Freiburg weder die Körperhaltung noch sonst irgendetwas. Und an der Bande schien Trainerneuling Christian Dubé ebenfalls ratlos. Schnell erwiesen sich die von Captain Julien Sprunger und Co. im Vorfeld getätigten Kampfansagen als simple Durchhalteparolen. «Das ist schwer zu verdauen – und noch schwieriger zu erklären», sagte ein gefasster, aber frustrierter Dubé nach der 0:5-Niederlage. «Zwei Spiele in Folge kein Tor zu schiessen, ist einfach nicht akzeptabel.» Ruhig sei er nur deshalb, weil er alles versucht habe. «Ich habe die Spieler gepusht, habe ihnen versucht zu erklären, dass sie immer und immer wieder den Puck aufs Tor bringen sollen – doch offensichtlich hat Genf ganz einfach die besseren Spieler als wir. So einfach ist das.»

Trauriger Auftritt, traurige Atmosphäre

Zum Freiburger Auftritt passte auch die Atmosphäre im St. Leonhard. Während in anderen Stadien – zum Beispiel bei Überraschungsteam Rapperswil – 50 lautstarke Fans den Möglichkeiten entsprechend diese Woche für überraschend viel Stimmung sorgten, war im St. Leonhard die Cüpli-Fraktion zu stark vertreten, als dass ein Mindestmass an Playoff-Atmosphäre hätte entstehen können.

Berras früher Bock

Es gab aber auch wirklich nicht viel zu bejubeln für sie. Schon in der 3. Minute stellte Reto Berra unter Beweis, dass es wahrlich nicht seine Playoffs sind. Trotz freier Sicht liess der Freiburger Torhüter einen unplatzierten Schuss von Noah Rod unter seinem Arm durchrutschen. Ein Fauxpas, der Gottéron früh den Wind aus den Segeln nahm. Im Sturm fehlte es ganz einfach auch an der Breite, um die Gäste unter Druck zu setzen. Weil nebst den verletzten Daniel Brodin, Matthias Rossi und dem gesperrten Samuel Walser auch noch Andrei Bykow ausfiel (er wurde erstmals Vater), brachten die Freiburger nur mit Junior Timotée Schaller überhaupt vier Sturmlinien aufs Matchblatt. Genf war dem zweiten Treffer deshalb schon im Startdrittel deutlich näher als Gottéron dem Ausgleich.

K.o.-Schlag in der 40. Minute

Im Mitteldrittel wurde Freiburgs Unterlegenheit noch frappanter. Wie komplett das Heimteam neben den Schuhen stand, zeigte sich in der 26. Minute, als es während einer 4-gegen-3-Überzahl den Gästen ermöglichte, in Unterzahl zu zweit alleine auf Berra zu ziehen. Nur weil der Freiburger Hüter in dieser Situation und im Mitteldrittel sehr gut spielte, durfte Gottéron noch ein wenig hoffen. Glück hatte Berra zudem, als Linus Omark bei Spielhälfte nur den Innenpfosten traf. Zehn Sekunden vor der zweiten Drittelspause gaben die Gäste dem taumelnden Heimteam dann doch noch den Rest. Es war eine Szene, die den konfusen Auftritt Gottérons ebenfalls gut dokumentierte. Zunächst hatten die Freiburger selbst die Chance, bei einem Konter Gefahr zu kreieren. Nach einem Fehlpass von David Desharnais gab es aber den Gegenkonter. Und im Gegensatz zum Gegner spielte Servette diesen sauber fertig und schoss durch Mathieu Vouillamoz das 0:2.

Nach ein paar Halbchancen nahmen sich die Freiburger im Schlussabschnitt dann auch noch die letzten Chancen gleich selbst. Chris DiDomenico und Viktor Stalberg – die wie die gesamte Freiburger Ausländerfraktion in diesen Playoffs ohne Tor blieben – mussten gleichzeitig auf die Strafbank. Daniel Winnik erhöhte in doppelter Überzahl für die Gäste auf 3:0. Mit zwei weiteren Toren liessen Joël Vermin und noch einmal Vouillamoz die Schmach für die Freiburger noch grösser werden.

Totale Desillusionierung

Die Desillusionierung ist damit total. Das Warten geht weiter, seit 2014 haben die Freiburger keine Playoff-Serie mehr gewonnen. Wie 2016 gegen Genf und 2018 gegen Lugano verlor Gottéron erneut schon bei erster Gelegenheit und deutlich 1:4. Das Gesamtskore von 6:21 in dieser Serie spricht Bände. Freiburg blieb den Beweis, physisch und mental robust genug zu sein für die Playoffs, einmal mehr schuldig. So gesehen ist die Aussicht darauf, dass die Mannschaft im Hinblick auf die nächste Saison fast unverändert bleibt, keine rosige. «Ich hoffe wirklich ganz fest, dass wir aus diesen Playoff-Erfahrungen immerhin unsere Lehren für nächste Saison ziehen werden», schloss Dubé. Nicht mehr dabei sein wird dann Marc Abplanalp. Für den Verteidiger war es das letzte Spiel, er beendet im Alter von 36 Jahren seine Karriere und verliess nach einer kurzen Zeremonie das Eis mit Tränen in den Augen. Es waren Tränen der Rührung – nach sieben schwachen Tagen aber wohl auch Tränen der Enttäuschung.

Kommentar (1)

  • 22.04.2021-Daniel B.

    Vielleicht hat ja Genf nicht nur die besseren Spieler sondern auch den besseren Coach?

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema