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Ein Erdbeben ist jeden Tag möglich

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Ein Erdbeben ist jeden Tag möglich

Kantonale Gebäudeversicherung will Personen und Gebäude schützen

Die Gebäudeversicherung (KGV) baut ihre Dienste mit einem kantonalen Zentrum für Erdbebensicherheit aus. Sie will damit Bevölkerung und Baubranche sensibilisieren – und hat damit gleich mit einem Kolloquium begonnen.

Von CHRISTIAN SCHMUTZ

«Das Risiko eines Erdbebens in Freiburg ist nicht extrem hoch», sagt Thierry Berset von der KGV. Aber die afrikanische Platte inklusive Italien komme jedes Jahr einen Millimeter näher zu Europa. Die Alpen und damit die Schweiz seien immer in Bewegung.

Das mitteleuropäische Beben mit den meisten Schäden im vergangenen Jahrtausend hatte 1356 sein Zentrum in Basel, nur 80 Kilometer von der Freiburger Kantonsgrenze entfernt. Auch in Freiburg dürfte es damals grosse Schäden an Gebäuden gegeben haben. Solchen Jahrtausend-Erdbeben gilt es vorzubeugen. «Das kann auch heute Nachmittag sein», sagt René Suter von der Hochschule für Technik und Architektur.

Möglichen Schäden vorbeugen

Er wolle keine Panik verursachen, sagte KGV-Direktor Pierre Ecoffey an der gestrigen Pressekonferenz. Aber ein Erdbeben sei weder voraussehbar, noch sei eine Verhütung möglich. Momentan gebe es auch keine Versicherung, die Erdbebenschäden versichere. Das Einzige, was die Menschheit tun könne, sei die möglichen Schäden einzugrenzen.

Diese Ausgangslage hat die KGV dazu gebracht ein kantonales Kompetenzzentrum für Erdbebensicherheit ins Leben zu rufen – «Parasismo». Der an der ETH ausgebildete Bauingenieur Thierry Berset hat den Auftrag alle Partner in der Baubranche über Massnahmen für eine bessere Erdbebensicherheit zu beraten. «Man muss heute nicht nur schön und feuersicher, sondern auch erdbebenresistent bauen», sagt Berset.

Damit hat die KGV gestern Nachmittag angefangen und zusammen mit der Hochschule für Technik und Architektur ein Kolloquium organisiert. Vor rund 200 Architekten, Ingenieuren, Bauführern und Geologen haben zehn Fachpersonen ihre Sicht der Dinge erläutert. Auch der «Papst der Erdbebensicherheit», der emeritierte Zürcher Professor Hugo Bachmann, hat über den erdbebengerechten Entwurf von Hochbauten referiert.

«Ein Gebäude muss eine gewisse Steifheit haben, um die Lasten überhaupt tragen zu können, aber auch eine gewisse Verformbarkeit, damit eine Krafteinwirkung auch durchlässig ist», erklärt René Suter die Problematik. Die Hochschule für Technik und Architektur sei dabei wichtig für die Erforschung der Baumaterialien, aber auch für die Sensibilisierung der angehenden Ingenieure und Architekten auf die Problematik. Diese Ausbildung plant auch die KGV. Ein Neubau nach den Bundesnormen für Erdbebensicherheit koste nur etwa ein Prozent mehr, sagt Direktor Ecoffey. Teuer werde es erst, wenn nachträglich verstärkt werden müsse. Das sei aber bei den drei Wohnblöcken über dem Beauregard-Centre in Freiburg erfolgreich gemacht worden, hat Architekt Eric Lateltin seinen Kollegen am Kolloquium berichtet.

Langfristige Verbesserung angestrebt

Das Projekt «Parasismo» soll auch die Bevölkerung für die Erdbebensicherheit sensibilisieren. «Wir wollen nächstes Jahr im Sommer mit dem Naturhistorischen Museum Freiburg eine Ausstellung zum Thema Erdbeben organisieren», sagte Ecoffey.

Schliesslich will die neue Gratis-Dienststelle der KGV auch überlebenswichtige Gebäude wie Spitäler, Feuerwehrlokale oder Polizeiposten kontrollieren und expertisieren. Das ganze Projekt «Parasismo» solle dazu beitragen, die Bausubstanz im Kanton für den Fall eines Erdbebens mittel- und langfristig zu verbessern, sagte Ecoffey.

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