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Ein erschreckend schwaches Gottéron

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«Wir haben uns viel vorgenommen für heute, aber wir haben nicht die Lösungen gefunden, um mit Punkten aus Ambri zurückzukehren», erklärte Aurélien Marti nach der diskussionslosen Niederlage. Mangelnden Einsatz wollte der Freiburger Verteidiger nicht gelten lassen, aber mit einem Rückstand sei es gegen die kämpferischen Tessiner nicht einfach gewesen. «Von einer Krise zu sprechen wäre zu früh», wiegelte Marti noch ab. Allein das Gezeigte von Gottéron liess den umgekehrten Schluss zu.

12:51 Minuten. So lange dauerte es gestern, bis die Freiburger den ersten Schuss auf das Tor von Daniel Manzato brachten. Am Ende des Startdrittels waren es zwei Torschüsse. Zwei. Was Gottéron in diesem Startdrittel zeigte, war gelinde gesagt erschreckend. Indivi­duel­le Fehler en masse, Blackouts, kein Esprit, kein Plan. Die Gäste wurden dominiert. Nicht von Bern, nicht von den ZSC Lions, nein von Ambri. Die Tessiner waren in allen Belangen überlegen und hatten sich nur eines vorzuwerfen: die mangelnde Chancenauswertung. Von ihren 15 Torschüssen ging nur gerade einer rein. Topskorer Michael Fora erwischte Reto Berra in der 19. Minute zum hochverdienten Führungstreffer. Gottéron hatte diesem Ambri, das ganz einfach mehr Engagement zeigte, rein gar nichts entgegenzusetzen – und war überdies auch taktisch schlicht nicht bereit. Mit dem 0:1-Rückstand nach 20  Minuten waren die Freiburger gut bedient.

Dabei hätten die Freiburger wissen müssen, was sie in der Valascia erwarten würde. Ambri hat zwar über den Sommer den tschechischen Ausnahmekönner Dominik Kubalik in die NHL an die Chicago Blackhawks verloren, nicht aber seine Identität. Opferbereitschaft, Kampf, Intensität – das Credo von Trainer Luca Cereda ist unverändert: Fehlende spielerische Klasse soll durch die im Vergleich zum Gegner härtere Arbeit kompensiert werden. Ohne das Genie Kubaliks geht diese Rechnung bisher seltener auf als letzte Saison, die mit der Qualifikation für die Playoffs gekrönt wurde. Dass die Tessiner jedoch auch in dieser Spielzeit insbesondere zu Hause mit den leidenschaftlichen Fans im Rücken für jede Mannschaft nur schwer zu knacken sind, unterstrichen zuletzt die zwei Heimsiege gegen die SCL Tigers und Biel.

Spielerische Bankrotterklärung

Doch all dies kam in Freiburg offensichtlich nicht an. Die guten Ansätze vom Dienstag gegen den SCB – wie weggeblasen. Stattdessen Bonjour tristesse. Eklatant einmal mehr die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive. Nur mit dem Finger auf das neue, gestern transparente ausländische Personal zu zeigen und es allein dafür verantwortlich zu machen, würde der Sache nicht gerecht. Nichts zu sehen war auch von den Killian Mottets, Andrei Bykows oder Matthias Rossis dieser Welt. Letzterer war im Powerplay, das ebenfalls all seine Gefährlichkeit verloren hat, obendrein ein Totalausfall. Gottéron konnte sich gar bei Berra bedanken, dass es zunächst keinen Shorthander einfangen musste. Doch als Jannik Fischer just von der Strafbank zurückkehrte, stellte Giacomo Dal Pian dennoch auf 2:0. Gottéron-Trainer Mark French nahm sein Timeout – ohne nennenswerte Auswirkung. Ganz im Gegenteil: Der Slowake Robert Sabolic, bisher torlos, erhöhte noch vor Drittelsende im Po­werplay auf 3:0. In der Kühlbox sass Mottet, der zuvor alles darangesetzt hatte, eine Strafe herauszuholen, sich dann aber mit einer Schwalbe selber aus dem Spiel nahm – Realsatire.

Diese Szene passte zur Vorstellung Gottérons, die mehr als bedenklich stimmt. Ein spielerisches Konzept war nicht ersichtlich, was natürlich auf den Trainer zurückfällt. Seit Mitte des letzten Championats geht es mit den Freiburgern bergab. Die nötigen Schlüsse aus dieser Talfahrt ziehen und den Kurs ändern konnte French in der Zwischensaison ganz offensichtlich nicht. Und personelle Entscheide wie gestern, Adrien Lauper an dessen alten Wirkungsstätte dem hoffnungsvollen Talent Sandro Schmid vorzuziehen, sorgen für Unverständnis. Genau gleich wie das Coaching (keine Wechsel notabene in den Powerplay-Formationen), das wenig Flexibilität offenbart. Das taktische Korsett des Kanadiers bleibt unabhängig des Spielstands eng festgezurrt.

Zitterspiel gegen die Lakers

30:8 zugunsten Ambris lautete das Schussverhältnis nach 40  Minuten. Eine signifikante Reaktion blieb auch im Schlussabschnitt aus. Selbst eine doppelte Überzahl blieb ungenutzt. Geradezu apathisch ergaben sich die Freiburger in die fünfte Niederlage im sechsten Saisonspiel. Keiner stemmte sich dagegen, vielmehr war es ein kollektiver Untergang der Gäste. Der vierte Tessiner ins leere Tor – doch noch ein Shorthander – war nur noch eine Zugabe. Damit wird die Tabellensituation für das inferiore Gottéron bereits zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison ungemütlich. Trotz weniger Spiele, der Rückstand auf den Strich beträgt bereits neun Punkte. Heute kommen die Rapperswil-Jona Lakers – nicht unbedingt als Lieblingsgegner der Freiburger bekannt –, ins St. Leonhard, die mit 12 Zählern aus acht Spielen zu den positiven Überraschungen der Meisterschaft gehören. Fehlen wird ziemlich sicher Lukas Lhotak, der so hart von einem Puck im Gesicht getroffen wurde, dass sich niemand zutraute, ihn vor Ort zu nähen. Er wurde deshalb mit der Ambulanz ins Spital gebracht. Fraglich ist zudem Samuel Walser, der im Startdrittel von einem Schuss von Teamkollege Ralph Stalder im Nacken getroffen wurde und die Partie ebenfalls nicht beenden konnte.

Unstrittig ist derweil, dass ein Sieg heute für Gottéron bereits zur Pflicht wird. Ansonsten dürften stürmische Herbsttage auf die Freiburger zukommen. Und ganz besonders von French, der seine Spieler wie auch immer aus der Lethargie reissen muss.

Telegramm

Ambri – Gottéron 4:0 (1:0, 2:0, 1:0)

4606 Zuschauer. – SR Stricker/Hungerbühler, Kaderli/Ambrosetti. Tore: 19. Fora (D’Agostini) 1:0. 33. Dal Pian 2:0. 39. Sabolic (Plastino/Ausschluss Mottet) 3:0. 59. Müller (Sabolic/Ausschluss Fora!) 4:0 (ins leere Tor). Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta, 4-mal 2 Minuten gegen Gottéron.

Ambri-Piotta: Manzato: Fohrler, Ngoy; Fora, Dotti; Plastino, Fischer; Pinana; D’Agostini, Müller, Zwerger; Trisconi, Goi, Bianchi; Hofer, Flynn, Sabolic; Joël Neuenschwander, Dal Pian, Kneubühler; Egli.

Freiburg-Gottéron: Berra; Gunderson, Chavaillaz; Kamerzin, Furrer; Abplanalp, Stalder; Forrer, Marti; Marchon, Walser, Lhotak; Brodin, Desharnais, Stalberg; Rossi, Bykow, Mottet; Lauper, Schmutz, Vauclair.

Bemerkungen: Ambri ohne Conz, Rohrbach, Novotny und Kostner (alle verletzt) sowie Hrachovina (überzähliger Ausländer) und Payr (krank), Gottéron ohne Sprunger (verletzt) sowie Schmid und Schneeberger (beide überzählig). Verletzt ausgeschieden: 10. Walser, 56. Lhotak. – 33. Timeout Gottéron. – Gottéron von 56:32 bis 58:34 ohne Torhüter.

Die FN-Besten: Sabolic, Berra

Der heutige Gegner

Fakten zu Rapperswil

 

• Topskorer ist der ehemalige Gottéron-Center Roman Cervenka. Der Tscheche hat nach 7 Spielen bereits 4 Tore und 5 Assists auf dem Konto. Bereits dreimal schoss er in der Verlängerung den Siegtreffer.

• Erst einen Skorerpunkt hat Sandro Forrer auf dem Konto. Mit fast 14 Minuten pro Spiel erhält der letztjährige Freiburger aber beachtlich viel Eiszeit.

• Gestern wurde bekannt, dass Leandro Profico mit einer Knieverletzung ausfällt. Neben dem Verteidiger fehlte den Lakers im gestrigen Spiel gegen Genf auch xxx.

Kürzel

 

Der heutige Gegner

Fakten zu Rapperswil

• Ein Grund für Rapperswils überraschend guten Saisonstart sind die Special Teams. Im Powerplay (20,8 Prozent, Rang vier der Liga) und im Boxplay (80,5, Rang 1) weisen die St. Galler jeweils Topwerte auf.

• Gestern wurde bekannt, dass Leandro Profico mit einer Knieverletzung ausfällt. Nebst dem Verteidiger fehlten den Lakers im gestrigen Spiel gegen Genf auch die beiden Ex-Freiburger Roman Cervenka, Sandro Forrer sowie Kay Schweri verletzungsbedingt.

 

Die letzten beiden Partien im St. Leonhard hat Rapperswil im Februar und März gewonnen.

fm

 

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