Der Verfasser des Leserbriefs «Erfolgreiche Islam-Volksinitiative» plädiert für die Initiative. Wenn man weiss, was hinter ihr steckt, ist sie entschieden abzulehnen. Ein Islamzentrum macht durchaus Sinn. Freilich bietet beziehungsweise bot die Universität Freiburg nach heutigem Informationsstand – ich verfüge nur über Internet- und kein Insider-Wissen – konkret nur folgende Veranstaltungen an: Die Vorlesung «Europa zwischen Wertegemeinschaft und Exklusionstopos. Erkundungen christlicher und islamischer Sozialethik» sowie eine Doktorarbeit.
Dieses Angebot ist kaum geeignet, um die Ziele des Zen-trums, die fundierte «Auseinandersetzung mit dem Islam» und die «Integration der Muslime in den Schweizer Kulturraum» zu erreichen. Beide Veranstaltungen sind auch als Bestandteil des «herkömmlichen» Angebots der Theologischen Fakultät denkbar. Neben Forschung und Lehre wird als Arbeitsfeld zwar auch die Weiterbildung erwähnt, aber konkret ist mir nichts bekannt. Dafür bräuchte es Basisarbeit, und dafür müsste die Universität vom hohen Ross steigen, was einige Hochschulen im Ausland machen. Oder der Bund beauftragt für das Zentrum eine NGO, zum Beispiel ein Hilfswerk, das in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Migration und mit einer Universität den oben genannten Zielen gerecht zu werden versucht.