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Ein Fitnessstudio, bei dem man mit Muskelkraft Rapsöl herstellen kann

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Aus Rapssamen wird Rapsöl, aus Mais wird Polenta: In Thomas Wielands Fitnessstudio in Thörishaus können Sportlerinnen und Sportler mit Muskelkraft und Ausdauer an umgebauten Fitnessgeräten ihre Waren selbst produzieren.

An der Sensemattstrasse im Zentrum von Thörishaus steht ein Fitnessstudio der besonderen Art: Im Gmüesesel können Sportbegeisterte auf einigen Fitnessgeräten mit purer Muskelkraft Rapssamen zu Öl, Hartweizen zu Griess oder Mais zu Polenta verarbeiten.

Betreiber dieses Fitnessraums ist der Thörishauser Thomas Wieland, der einige Fitnessgeräte so umfunktioniert hat, dass am Ende eines Workouts ein Produkt steht. Als gelernter Elektroingenieur liegt Wieland das Tüfteln. Dass er seinen gut bezahlten Job als Ingenieur an den Nagel gehängt hat und nun andere Wege geht, ist mit der Geschichte dieses Fitnessstudios verbunden.

Bescheiden und glücklich

Die Entstehung des Fitnessstudios hänge mit einer Sinn- und Lebenskrise von Wieland zusammen. «Ich war ziemlich desorientiert und habe mir etliche Fragen über die Ungerechtigkeit auf der Welt gestellt.» Dazu hätten auch Fragen zum Klimawandel und der Übernutzung der Ressourcen gehört. «Ich habe festgestellt, dass das Bewusstsein dafür bei den meisten Menschen da ist. Viele Personen schauen aber einfach weg und machen so weiter wie bisher.»

Er habe jedoch nicht so weitermachen wollen wie bis anhin. «Ich wollte meinem Leben mehr Sinn und Tiefe geben. Als Ingenieur bei einem Grossunternehmen habe ich zwar viel Geld verdient, war aber nicht glücklich.» Heute verdiene er viel weniger, lebe aber viel bescheidener. Er habe kein Auto und kein Handy. «Mir fehlt es an nichts.»

Stets klimaneutral unterwegs

Das Leben mache ihm nun mehr Spass als vorher, sagt Wieland. «Ich will mein Leben in konstruktive Lösungsvorschläge investieren.» Mit seiner Familie lebt Wieland auf einem Hof, wo er Gemüse und Mais anbaut. «Ich bin aber kein Landwirt.» Zusätzlich dazu sammelt er bei Landwirten in der Region mit deren Erlaubnis Früchte ein und dörrt diese mithilfe einer kleinen Solaranlage zu Trockenfrüchten.

Seine Produkte verkauft er auf dem Markt in Thörishaus und in Unverpackt-Läden in der Stadt Bern. Unterwegs ist Wieland stets mit seinem Lastenvelo, mit dem er seine Waren bis nach Bern transportiert und somit klimaneutral unterwegs ist. Die Produkte, die in seinem Fitnessstudio zum Einsatz kommen, sind von seinem eigenen Hof oder von Bio-Höfen aus der umliegenden Region.

Fitnessgeräte vom Brocki

Die Idee, ein alternatives Fitnessstudio aufzubauen, hatte Wieland schon länger. Schon in der Länggasse in der Stadt Bern betrieb er ein solches Studio. Seit November stehen die Geräte nun in einer alten Lagerhalle in Thörishaus. «Ich habe die Gemeinde Neuenegg angefragt, ob ich den Raum nutzen kann.» Die Fitnessgeräte hat Wieland geschenkt bekommen oder selbst vom Brockenladen erstanden.

Im alten Lagerraum stehen nun zwei alte Velos, ein Rudergerät und ein Crosstrainer. An jedes Gerät hat Wieland eine Mühle oder eine Presse angeschlossen, die man beim Strampeln antreibt. Neben Polenta, Griess oder Rapsöl können die Besucherinnen und Besucher mit einer Handkurbel aus altem Brot auch Paniermehl herstellen. Das alte Brot hat er von der Ässbar. «Es werden jeden Tag Tonnen von Lebensmitteln als Ausdruck unserer Wegwerfgesellschaft weggeworfen.» Dem wolle er damit entgegenwirken.

Eintritt ist gratis

Neben dem Umstand, dass man fürs Trainieren keinen Strom braucht und der Eintritt gratis ist, erhalten die Besucherinnen und Besucher am Ende eines Workouts auch noch einen Teil der produzierten Ware. Die Sportbegeisterten dürfen ihr selbst erarbeitetes Rapsöl oder die Polenta nach Hause nehmen.

Neben den Fitnessgeräten steht im Studio von Wieland ein Klavier. «Das soll für Auflockerung während dem Training sorgen.» Seine Kunden würden die lockere Atmosphäre schätzen und regelmässig kommen. Zu seiner Klientel gehören Rentner, junge Personen wie auch Familien. Die Rückmeldungen zu Wielands Fitnessstudio seien fast ausschliesslich positiv. Auch das mediale Echo habe in letzter Zeit zugenommen. «Damit hätte ich nicht gerechnet, denn ich mache nichts Besonderes, sondern lediglich das, was mir Spass macht.»

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