Fritz Glauser will es laut Bauernzeitung noch einmal wissen. Nach der erfolglosen Kandidatur um das Präsidium des Schweizerischen Bauernverbandes (SBV) stellt sich der Freiburger wieder zur Wahl für einen wichtigen Kaderjob in der Landwirtschaft: diesmal für das Präsidium der Schweizer Milchproduzenten (SMP). Der einzige bisher bekannte Kontrahent des Freiburger Bauernpräsidenten Glauser ist der Schaffhauser Hanspeter Kern.
Fritz Glauser, was reizt Sie an dem Job als Chef der Schweizer Milchproduzenten?
Ich will helfen. Der Milchsektor ist in der Krise und etliche Bauernfamilien haben grosse wirtschaftliche Probleme. Da müssen wir Lösungen finden. Und im Kanton Freiburg ist die Milchwirtschaft der wichtigste Sektor. Von daher kann ich unseren Bauern so am besten beistehen.
Was spricht für Sie und Ihre Kandidatur?
Mit seiner neuen Landwirtschaftspolitik gibt der Bund der Milchbranche das Heft in die Hand. Ich bin seit 26 Jahren beim Getreidebauernverband und habe Erfahrung mit solchen Prozessen. Wir haben den Verband durch eine harte Liberalisierung geführt und eine funktionierende Branchenorganisation aufgebaut. Das ist zwar ein anderer Markt, aber es gibt Ähnlichkeiten.
Welche Chancen rechnen Sie sich für die Wahl vom 30. Mai aus?
Ich kann auf die Westschweiz und die angrenzenden Gebiete bauen. Meine Chancen stehen 50 zu 50. Jetzt kommen die Hearings in den Regionen. Dann werden wir es ja sehen.
Sie sind Grossrat und haben viele Aufgaben im landwirtschaftlichen Bereich inne. Haben Sie für das alles noch Zeit, wenn Sie gewählt werden?
In einem solchen Fall würde ich das Präsidium der Getreideproduzenten abgeben. DenFreiburger Bauernverband unddas Vizepräsidium des SBV sowie das Grossratsmandat würde ich aber behalten.
Die SMP stecken in einer Krise. Kürzlich haben der Direktor und der Präsident den Hut genommen. Keine einfache Ausgangslage.
Bei den SMP braucht es eine Neupositionierung. Das Fundament des Verbands muss unbedingt gefestigt werden.