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Ein Freiburger Opernabend im Schlosshof Murten

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Ein alter Traum: eine Oper schreiben und aufführen! Und dieser Traum scheint Wirklichkeit zu werden. Caroline Charrière hat bereits vor Jahren mit Isabelle Daccord eine vertraute Librettistin gefunden, und der erste Akt der Oper «Les trois soupirs» erlebt nun am kommenden Sonntag in Murten seine konzertante Erstaufführung, ein gemeinsames Projekt der Murten Classics und des Festival du Jura. Am 6. September wird die Oper dann in Moutier zum zweiten Mal aufgeführt. Ergänzt wird der Opernabend in Murten durch Ausschnitte aus der wohl bedeutendsten Oper des Opernreformators Christoph Willibald Gluck (1714 bis 1787) «Iphigénie en Tauride».

Wahnsinnige Göttinnen

Im Zentrum der Oper von Caroline Charrière stehen die drei Erinnyen, wahnsinnige Rachegöttinnen, Alekto, Megaira und Tisiphone, die in der griechischen Mythologie eine beachtliche Rolle spielen und sich an mordenden Personen rächen–etwa am «Mörder» Orestes, den Bruder Iphigenies. Doch die Göttin Athena versucht, sie zu wohlwollenden Göttinnen zu verwandeln; aus den Erinnyen sollen Eumeniden werden. Aber lassen sie sich wirklich verwandeln, verändern? Isabelle Daccord, die Librettistin, ist dieser Frage nachgegangen. Und nach derOrchestereinleitung wird sicht-und hörbar, dass die Rachegöttinnen immer noch Erynnien sind.

Ein düsteres, unheimliches Orchestervorspiel taucht den Zuhörer in die erschreckend-freudlose Welt der rasenden Rachegöttinnen. Atemgeräusche der Blasinstrumente und ein Ponticello, die Bogenführung der Streicher nahe am Steg, verstärken die unheimliche, schaurige Atmosphäre. Aus diesem Chaos tritt die Piccoloflöte hervor und kündet die baldige Verwandlung einer der Furien, Tisiphone, an. Der Tag beginnt, der Chor mahnt die drei Göttinnen aufzuwachen, verweist auf die aufsteigende Sonne. Tisiphone wird durch das Wort «Ciel» wie vom Blitz getroffen. Und sie versucht nun, die beiden andern Rachegöttinnen positiv zu beeinflussen.

Der erste Akt ist ein Akt der Frauen: die Komponistin als Dirigentin, die Librettistin, drei Solistinnen (Sophie Marilley als Hauptfigur, Lisa Tatin und Cristiana Presutti, die Charlotte Muller Perrier ersetzt) und ein Frauenchor (Choeur de Jade). Als Orchester wartet das Freiburger Kammerorchester auf: Es hat bereits Opernerfahrung (Freiburg, Avenches), spielt aber das erste Mal eine Uraufführung–eigentlich erstaunlich!

«Iphigénie en Tauride»

«Es gibt wahrhaftig nichts Schöneres, als wenn Iphigénie die Melodie ‹O malheureuse Iphigénie› zusammen mit dem Frauenchor singt und deren Stimmen plötzlich anschwellen.» Dieses Zitat von Franz Schubert hat Caroline Charrière veranlasst, die Introduction, verschiedene Rezitative, Arien und Chöre der Prêtresses (Priesterinnen) mit ihrem eigenen Werk zu verbinden. In «Iphigénie en Tauride» drückt der Komponist besonders eindrücklich seine Ideen als Reformator des italienischen und französischen Opernideals aus und rückt menschliche Gefühle, Leidenschaft, Tragik und Wahrheit in den Mittelpunkt seines Musiktheaters.

Konzertante Oper, So., 23. August, 20 Uhr, Schlosshof Murten. Bei schlechtem Wetter in der Deutschen Kirche.

Zur Person

Zwei Freiburgerinnen für Musik und Text

Caroline Charrièrehat sich als Flötistin, Chor- und Orchesterleiterin und als Komponistin ausgebildet. Neben dem Komponieren unterrichtet sie als Flöten- und Theorielehrerin und dirigiert den Choeur de Jade. Sie komponierte sowohl kammermusikalische Werke als auch Vokal- und Orchesterkompositionen.Isabelle Daccordist Fotografin und Journalistin. Seit 1998 arbeitet sie vor allem als Schriftstellerin.

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