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Ein Fussballsommermärchen

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Wahrscheinlich waren es die gegrillten Hühnerherzen vom brasilianischen Buffet. Vielleicht hatte ich auch einen oder zwei Caipirinhas zu viel geschlürft. Jedenfalls hatte ich einen seltsamen Traum. Seltsam, aber sehr schön. Ein wahres Fussballsommermärchen:

Die Fifa hatte die WM-Stadien und Fanmeilen kurzerhand zu sponsorfreien Zonen erklärt. In die Lücke sprangen die lokalen fliegenden Händler, die das Geschäft ihres Lebens machten und sich nach der WM zur Ruhe setzen konnten. Die Näherinnen in den Textilfabriken erhielten für jedes gefertigte Fussball-Shirt die Hälfte des Schweizer Ladenpreises und eigneten sich in einer unfreundlichen Übernahme Adidas und Puma an.

Sepp Blatter nahm den Fifa-Slogan «For the Game. For the World» endlich ernst und entmachtete sich in einem letzten diktatorischen Akt selbst. In seinem eigentümlichen Englisch erklärte der Ex-Fifa-Präsident, fortan nur noch den Rasen am Fifa-Hauptsitz zu mähen und seinen Mindestlohn ordentlich zu versteuern.

Und natürlich hatten sich die Schweizer Tschütteler ins Final gekickt. Als es nach der Verlängerung gegen den Iran immer noch 10:10 unentschieden stand, beschloss der isländische Schiedsrichter in einem wahnwitzigen Anflug von Übermut – er selber sagte später, Gott hätte seine Hand im Spiel gehabt –, dass der Weltmeister für einmal nicht im Penalty-Schiessen, sondern im Sambatanzen erkoren würde. Vom Rasenmäher aus gab Blatter seinen Segen, um den ihn niemand gebeten hatte. Zum Erstaunen aller protestierten die Iraner nicht, sondern legten eine heisse Show hin, wurden aber allesamt vom mitreissenden Hüftschwung des Schweizer Ersatzgoalies vom Platz gefegt, der deswegen als Yann «Sambafüdli» Sommer in die Fussball-Annalen einging.

Trainer Ottmar Hitzfeld weinte heisse Freudentränen und verkündete, einen schöneren Abschied könne es für ihn nicht geben. Sein Rückflugticket verschenkte er an ein fussballversessenes Mädchen aus den Favelas. Den verblüfften Journalisten verkündete er, er werde sich künftig um den Schutz des bedrohten «Tatu-bola»-Gürteltiers kümmern, damit das WM-Maskottchen nicht nur als Plüschtier überleben werde.

Sportminister Ueli Maurer verlor im Laufe der feucht-fröhlichen Siegesfeier erst seinen Pass, dann alle Hemmungen und letztlich das Bewusstsein. Drei Tage später klopfte er leicht bekleidet, aber gut gelaunt an die Tür des belgischen Konsulats in Rio und verlangte politisches Asyl in der EU.

Kurz, alles war perfekt. Bis mich der einsame Torjubel meines deutschen Nachbarn aus meinem süssen Traum riss. Ich rieb mir die Augen und wusste, dass alles war wie immer: Der Ball ist rund, ein Spiel dauert 90 Minuten und am Schluss gewinnt die Fifa.

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