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Ein Garten mit einer langen Geschichte

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ein Garten mit einer langen Geschichte

Autor: Corinne Aeberhard

Einen solchen Garten wünschten sich viele Menschen. Er ist eine wahre Pracht. Wenn nur das Jäten nicht wäre… Der grösste traditionelle Gemüsegarten nach alter Art in der Westschweiz befindet sich beim Schloss Prangins (nahe Nyon). Er hat eine lange Geschichte. 1729 wurde er angelegt, um die vielen Arbeiter zu ernähren, welche über zehn Jahre lang auf der Baustelle des Wohnsitzes des Barons Guiguer tätig waren.

Gemäss dem Schweizerischen Nationalmuseum, welches seinen Westschweizer Sitz im Schloss Prangins hat, wird auf dem Grundstück seit 230 Jahren Gemüse angebaut. Aber erst 1997 wurde der Garten wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Das war ein Jahr vor der Eröffnung des Sitzes. Heute gedeihen im Garten rund 100 alte Arten von Gemüse und Obst. Jedes Jahr wird der Schwerpunkt beim Anpflanzen anders gelegt. Die Gärtner können aus 200 Sorten wählen.

Die Gartenarchitektur

Der Garten ist für das Publikum übers ganze Jahr frei zugänglich. Das erlaubt, die verschiedenen Etappen und die Entwicklung während der Jahreszeiten zu verfolgen. Der Zugang zum Garten erfolgt über eine Treppe. Es empfiehlt sich, den Garten vor dem Betreten von oben anzuschauen. Die Gartenarchitektur ist von dort gut überblickbar und zieht den Betrachter in den Bann. Die Beete sind in vier Quadraten schön ausgerichtet und der grosse Arbeitsaufwand der Anlage ist erahnbar.

Umsäumt werden die Beete von Blumenrabatten. Verschiedenste Salatarten, Kohl, Lauch, Zwiebeln, Kürbisse, Karotten, Kartoffeln und vieles mehr entdeckt der Laie. Aussergewöhnliche Pflanzen wie die Stachlige Silberkarde von Plainpalais, Safran, Vitelotte-Kartoffeln oder die kleine Muskatellerbirne entdeckt man bei genauem Hinsehen und im neuen Besucherzentrum.

Ein Kulturerbe

Im Garten spriesst und gedeiht sozusagen ein einzigartiges Inventar. Die alten, zum grössten Teil seltenen Pflanzensorten, bilden «eine lebendige, schützenswerte Sammlung, ein Kulturerbe von ausserordentlichem Wert», wie die Leitung der Anlage in einer Mitteilung festhält. Der Garten dient wissenschaftlichen Zwecken, aber erfreut gleichzeitig den Hobbygärtner, weil er schlicht einmalig ist. Eine Kombination, die es erlaubt, breiten Kreisen den Zugang zu gewähren und sich daran zu erfreuen.

«Die Schlossanlage soll ein Ort der Begegnung und der Freizeit werden, wo Natur und Kultur aufeinandertreffen», schreibt die Leitung weiter. Der Garten begeistert aber nicht erst in der neueren Zeit seine Besucher, denn schon Louis-François Guiguer, der dritte Baron von Prangins, verfasste zwischen 1771 und 1796 zusammen mit seiner Frau Matilda ein Tagebuch im Umfang von rund 1200 Seiten. Dieses ist ein Zeugnis des Lebens auf dem Schloss. Darin zu finden sind nebst familiären und gesellschaftlichen Ereignissen auch Angaben über Gartenarbeiten und das Gedeihen der Kulturen.

Ein Beispiel aus dem Sommer 1772: Guiguer schreibt: «Bei der Rückkehr wurden die Setzlinge der Saatkörner, die wir aus Montpellier mitgebracht hatten und die in Kisten ausgetrieben haben, in Töpfe umgepflanzt. Das ist unser erstes botanisches Experiment.»

Gemüse auf dem Teller

Wer nach dem Flanieren im Garten und dem Besuch des neuen Infozentrums Hunger verspüren sollte, kann sich im Schlossrestaurant verköstigen. Es wird Gemüse aus dem «hauseigenen» Garten serviert.

www.chateaudeprangins.ch

Im Frühling veröffentlichen die FN eine lose Artikelreihe zum Thema Garten.

Die Vitelotte-Kartoffel als Kunstwerk: Ausgeleuchtet und fotografiert im Studio.Bild Janine Jousson

Die Stachlige Silberkarde von Plainpalais.Bild Janine Jousson

Das Schloss Prangins und sein Garten.Bild zvg

Besucherzentrum:Informative Fotografien

Seit kurzem gibt es in einem renovierten Nebengebäude des Gartens ein Besucherzentrum. Auf riesigen Leinwänden aufgezogen sind Bilder der Fotografin Janine Jousson. Sie hat über einen längeren Zeitrahmen den Garten während der verschiedenen Jahreszeiten fotografisch festgehalten. Sie war aber nicht nur im Garten tätig, sondern auch im Studio. Dort hat sie rund 145 Gemüsesorten, aber auch Früchte ins rechte Licht gerückt. Dieses Foto-Inventar bildet sozusagen das Kernstück des neuen Besucherzentrums. Die Bilder dienen als Info und zu Illustrationszwecken. Sie sind aber nicht nur informativ, sondern ziehen den Betrachter durch ihre Ästhetik in ihren Bann.

Auch für Kinder

An den Wänden, aber auch auf Prospekten, in Spielen und mit Filmen erhalten die Besucher viele Informationen über die Pflanzensorten. Das Zentrum soll als Kommunikations- und Diskussionsplattform den Rundgang im Garten ergänzen. Zudem können Audioguides gemietet werden. Mit diesem Hilfsmittel ist es möglich, die Ästhetik des Gartens zu erhalten, da keine dauerhaften Installationen gemacht werden mussten.

Das Zentrum trägt dazu bei, den Gemüsegarten in seiner zeitlichen Entwicklung von seiner Entstehung in den dreissiger Jahren des 18. Jahrhunderts bis heute zu verstehen. Dabei lassen sich die Veränderungen in der Landwirtschaft, der Botanik, der Wirtschaft und auch die Wechsel im Laufe der Jahreszeiten nachvollziehen.

Die Ausstellung ist auch für Kinder geeignet. Sie können das Reich der Pflanzen auf spielerische Art entdecken.ca

 

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