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«Ein Gärtner braucht gute Sinne»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Im Kräuterschaugarten der Pflanzen Munz in Neuenegg ist noch wenig vom Frühling zu sehen. Die über 150 Sorten Küchenkräuter, welche Konrad Munz in seinem Familienbetrieb ausstellt, werden erst etwas später aufblühen. Dafür warten im Verkaufslokal farbenfrohe Frühlingsblumen auf ihre Kunden. Im treibhausartigen Gebäude herrscht ein warmes und feuchtes Klima. Mehrere bunte Vögel zwitschern in Volieren an der Wand um die Wette. «Ich züchte nicht nur Pflanzen, sondern auch Vögel», erklärt Konrad Munz.

Seit 65 Jahren Gärtner

Hauptberuflich beschäftigt sich der Achtzigjährige aber seit über 60 Jahren mit Pflanzen. «Ich wuchs auf einem kleinen Bauernhof im Schwarzwald auf», erzählt Munz. Er sei deshalb immer naturverbunden gewesen. Den Landwirtschaftsbetrieb zu übernehmen, war aber aus wirtschaftlichen Gründen keine Option. So entschied er sich für den Gärtnerberuf.

Seine Lehre absolvierte der gebürtige Deutsche kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Es waren harte Jahre: «Für einen 14-Jährigen ist der Einstieg in den Gärtnerberuf körperlich enorm anstrengend.» Dazu kam das strenge Regime: «Wir kannten noch Prügelstrafen.»

1957 kam Munz in die Schweiz, «der Liebe wegen», wie er sagt. Nach einigen Jahren im Kanton Aargau zog er mit seiner Familie zuerst an den Thunersee und schliesslich 1970 nach Neuenegg.

Kräuter als Innovation

Seit 1966 besucht Munz mit seinem Verkaufsstand zweimal wöchentlich den Wochenmarkt auf dem Berner Bundesplatz. Seine Leidenschaft für Küchenkräuter hatte er bereits damals entdeckt. «Pflanzen wie Peterli oder Schnittlauch säte man früher im Garten aus. Dass man diese wie heute auch in Töpfchen auf dem Balkon halten könnte, schien damals kaum vorstellbar», erinnert sich Munz. Als er auf dem Markt zum ersten Mal Kräuter in Töpfen anbot, sei er von Kollegen belächelt worden. «Später stiegen viele auf den Zug auf.» Das habe ihm aber nicht geschadet. «Dadurch wurde das Produkt bekannter und die Kunden verlangten häufiger danach.» Er habe immer versucht, neue Kräuter für seine Gärtnerei zu entdecken. «So stiess ich zum Beispiel einmal in den Ferien auf die orientalische Minze, die ich später in mein Angebot aufnahm.»

Bis heute leben Munz, seine Frau und seine drei Töchter hauptsächlich vom Verkauf von Kräutern und Blumen auf dem Berner Markt. «Die Kunden kommen immer noch zahlreich auf den Markt, aber im Gegensatz zu früher nicht mehr bei jedem Wetter.» Erst seit 20 Jahren führt Munz zusätzlich ein Verkaufsgeschäft in Neuenegg.

Ungeklärte Nachfolge

 Der rüstige Achtzigjährige denkt noch nicht ans Aufhören. «Solange die Gesundheit mitmacht, möchte ich weiterarbeiten.» Schliesslich habe er im Moment noch keinen Nachfolger. Seine drei Töchter könnten den Familienbetrieb nicht alleine weiterführen. «In einer Gärtnerei braucht es mindestens einen Mann für die körperlich strengen Arbeiten.» Vielleicht übernehme dereinst eines der Grosskinder den Betrieb.

Trotz der nach wie vor grossen körperlichen Anstrengungen habe sich der Gärtnerberuf in den vergangenen 65 Jahren natürlich verändert. «Heute macht man viel mehr mit Maschinen.»

Zahlen und Fakten:

Seit 50 Jahren ein eigenes Geschäft

Konrad Munz kann in diesem Jahr gleich mehrere Jubiläen feiern. Seit 65 Jahren arbeitet er auf dem Beruf als Gärtner. Seit 50 Jahren, einem halben Jahrhundert, führt er seine eigene Gärtnerei, die sich seit 1970 in Neuenegg befindet. Ebenfalls seit 50 Jahren besucht er zweimal wöchentlich den Berner Wochenmarkt. Schliesslich konnte er kürzlich seinen 80. Geburtstag feiern.sos

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