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Ein Graffiti vereint die Generationen

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Raphaël Demierre ist ein Mann mit vielen Namen: Gaspard Louane, Roméo, Donald Draper, Jack Little und andere mehr. Und er ist ein Mensch der Widersprüche: Früher geriet er als Graffitikünstler immer wieder in Konflikt mit Polizei und Behörden, heute arbeitet er in der Werbung und zeigt seine Kunst in Ausstellungen. Früher tat sich der Welschfreiburger schwer mit der deutschen Sprache, heute lebt er in Bern, arbeitet viel in Zürich und liebt es, mit Sprachen und Dialekten zu spielen. Und: Noch vor zwei Jahren konnte er dem Kunstprojekt «92  m²», der Kreation eines Wandgemäldes im Treppenaufgang zwischen Manor und Fribourg Centre, nicht viel abgewinnen. Jetzt, bei der zweiten Ausschreibung des Wettbewerbs, hat er ein Projekt eingereicht – und prompt gewonnen. «Nur dumme Menschen ändern ihre Meinung nicht», sagt der 31-Jährige dazu.

Dialog zwischen Jung und Alt

Er habe sich in den letzten Jahren viele Gedanken gemacht über Freiburg und die Schweiz, über die Gesellschaft und die Kultur, und er sei zum Schluss gekommen, dass er dazu etwas zu sagen habe. Er wolle lieber Lösungen aufzeigen als über Probleme diskutieren, und zu guten Lösungen gehöre der Dialog. Aus diesen Überlegungen entstand schliesslich das Projekt «Graffiti-Patois», mit dem Demierre als Gaspard Louane dieses Jahr die Ausschreibung von «92  m²» gewonnen hat. In den letzten zwei Wochen hat der Künstler an der Gestaltung der 92 Quadratmeter grossen Fläche gearbeitet; jetzt ist das Werk beendet. Das hauptsächlich in Rottönen gehaltene Motiv zeigt einen Schriftzug im Freiburger Patois: «On tràvè bin tyè chin k’on âmè» heisst so viel wie «On ne trouve bien que ce qu’on aime», also «Man findet nur das gut, was man liebt». Es sei eine einfache Botschaft der Liebe, erklärt Demierre. Doch um die Botschaft zu entschlüsseln, brauche es den Dialog der Generationen: «Graffiti ist die Sprache der Jungen; ältere Menschen können die Schrift nicht so gut lesen. Das Patois hingegen ist für die meisten Jungen unverständlich. Um mein Werk zu lesen, braucht es beide, und sie müssen sich gegenseitig helfen.»

Der Standort in einer Einkaufspassage sei ideal für dieses Werk: «Menschen aller Generationen und verschiedenster Herkunft kommen hier vorbei und sollen sich angesprochen fühlen. Es ist ein Ort der Begegnung und des Austauschs.» Passend zum Ort habe er sich auch für ein Werk entschieden, das wie ein Werbe-Slogan wirke, so der Künstler, der in seinem Berufsleben für eine Freiburger Werbeagentur arbeitet.

Auch im Ausland erfolgreich

Als Werber mache er oft Kampa­gnen, die mehr über die Sprache als über das Bild funktionierten, sagt Raphaël Demierre. Das habe ihn auch als Künstler beeinflusst. Doch ebenso sehr versteht er sich aufs Zeichnen und Illustrieren; sein Markenzeichen sind Tierfiguren, die er in Alltagssitua­tionen darstellt. Die Kunst bezeichnet Demierre, der die Berufsschule für Gestaltung Eikon absolviert hat, als Hobby. Hier könne er, im Gegensatz zu der Arbeit für Kunden der Werbeagentur, machen, worauf er Lust habe. Seine Werke zeigt er regelmässig in Ausstellungen in der Schweiz und im Ausland. Zudem realisiert er in ganz Europa Wandgemälde als Auftragsarbeiten. Dass er jetzt auch in seiner Heimatstadt eine solche Arbeit habe realisieren dürfen, bedeute ihm viel. «Das Werk wird den Leuten auffallen und in Erinnerung bleiben.»

Er sei anfangs kritisch gewesen gegenüber dem Projekt «92  m²», weil er nicht verstanden habe, dass man Graffitikünstler auf der einen Seite als illegale Sprayer verfolge und sie auf der anderen Seite für solche Projekte einspanne. Inzwischen finde er es aber gut, dass die Graffitikunst so für ein breites Publikum zugänglich werde – ganz im Sinne des Dialogs, der ihm so wichtig ist.

Wettbewerb

Alle zwei Jahre entsteht eine neue Wandkreation

«92  m²» ist ein Kunstprojekt der Nordmann-Freiburg-Gruppe in Zusammenarbeit mit der Stadt Freiburg. Es wurde 2017 zum zehnjährigen Bestehen der Galerie zwischen den Einkaufszentren Manor und Fribourg Centre lanciert. Alle zwei Jahre wird ein Wettbewerb ausgeschrieben, der sich an Maler, Illustratorinnen und Graffitikünstler richtet. Der Gewinner erhält 15 000 Franken, um die 92 Quadratmeter grosse Wand im Treppenaufgang, der zur Galerie führt, zu gestalten. Die Wandkreationen bleiben jeweils zwei Jahre an Ort und Stelle, bevor sie durch ein neues Werk ersetzt werden.

«Graffiti-Patois» von Gaspard ­Louane ist die zweite Kreation, die so entstanden ist. Sie löst das Werk «Les baigneuses» von Lucien Cosandey ab. Die Wettbewerbsjury hat das Projekt von Gaspard Louane einstimmig aus 28 Vorschlägen ausgewählt. Es habe «mit seiner Qualität, seiner visuellen Kraft und seinem erzählerischen Reichtum» überzeugt, heisst es in der Begründung.

cs

 

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