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Ein Haifisch im Rollstuhl

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Autor: Annina Flaig

Sie werde abgeholt, erfährt die Journalistin beim Empfang. Wenig später kommt Heilpädagogin Marianne de Roche mit zwei aufgeweckten kleinen Buben auf sie zu. Wie begegnet man Kindern mit einer Behinderung? Diese Frage braucht man sich im Schulheim Les Buissonnets nicht zu stellen, denn die Kinder begegnen einem. Auf dem Weg ins Schulzimmer spürt die Journalistin plötzlich, wie einer der Buben nach ihrer Hand greift und sie zu den andern Kindern führt. So wie die Journalistin werden später auch die Kinder aus dem Kindergarten Schönberg von den Sonderschülern herzlich begrüsst. «Das ist Integration einmal andersherum», sagt de Roche. Anstatt behinderte Kinder in die Regelklassen zu integrieren, werden hier die Kinder des Regelkindergartens in den Schulalltag der Basisstufe Les Buissonnets, dem Schulheim für geistig behinderte Kinder, aufgenommen.

«Wir haben immer Action»

Irgendwie scheint keines der Kinder jemals stillzusitzen. Jusuf fährt die Storen rauf und runter. Jean-Claude macht sich am Telefon zu schaffen und Sven steht am Lavabo und macht den grossen Abwasch. «Wir haben immer Action hier», sagt Ursula Murangira, die zweite Heilpädagogin der Basisstufe. Die Kindergarten-Kinder setzen sich in den grossen Kreis. Nach und nach kommen auch die Sonderschüler zur Ruhe und setzen sich dazu. «Lernen durch Nachahmung ist ein wichtiges Ziel unseres Projekts», sagt de Roche. Die Schüler aus dem Buissonnets nehmen sich die Kindergärtler zum Vorbild. Diese wiederum lernen, dass es normal ist, verschieden zu sein. Sie lernen sich durch Zeichensprache zu verständigen. Beim Spiel mit dem Würfel wissen sie, dass der körperlich behinderte Noël von seinem Rollstuhl aus das gewürfelte Bild nicht sehen kann. Blitzschnell springt eines der Kinder auf und streckt ihm den Würfel entgegen. Noël lacht. Die Kinder spielen weiter.

Die Lieblingsszene

Beim Znüni gibts einen quarkverschmierten Mund, der abgewischt werden muss. Ein heruntergefallener Löffel wird aufgehoben. «Die Kinder wissen, wer von ihnen wann Hilfe benötigt», sagt Marianne de Roche. Lucas, Yaël und Yannick aus dem Kindergarten Schönberg kommen gerne hierher. «Weil es hier andere Spielsachen und andere Kinder hat», sagen sie. Diese Woche wurde fürs Abschlussmusical geprobt. Hier fällt nicht mehr auf, welche Kinder nicht stillsitzen können. Sie werden zu tanzenden Wasserpflanzen. Ob Sonderschüler oder Regelkindergärtler, alle scheinen sie die gleiche Lieblingsstelle zu haben: Es ist die Szene, in der Noël im Rollstuhl als Haifisch verkleidet auf der Bühne seinen Gspänli hinterherjagt. Ob sie zuvor schon einmal einen Hai im Rollstuhl gesehen habe, wird die Journalistin am Schluss von zwei Kindergärtlern gefragt. Nein, so etwas hat diese noch nie gesehen. Denn das gibt es wohl nur in der Basisstufe des Buissonnets.

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