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Ein halbes Jahrhundert in der Politik

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In einem beschaulichen Quartier, zwischen der Bahnlinie Murten-Avenches auf der einen Seite und der Kirche von Merlach auf der anderen Seite, wohnt der dienstälteste Gemeindepräsident des Kantons Freiburg, der wohl auch einer der dienstältesten der ganzen Schweiz ist. Es ist bereits der zweite Rekord, den Zürcher aufstellt: Zu Beginn seiner Karriere war er nämlich der jüngste Gemeinderat im Kanton.

Syndic verdrängt

1966 wählte die Gemeinde Merlach Walter Zürcher im Alter von 24 Jahren in den Gemeinderat. «Ich liess mich aufstellen, ohne mit einer Wahl zu rechnen.» Es kam anders: Nicht zuletzt weil viele Schulkollegen von Zürcher an die Urne gingen, verdrängte der junge Zürcher den damaligen langjährigen Syndic aus dem Gemeinderat. «Das schmerzte mich, aber ich konnte mich nicht mehr zurückziehen.»

 Gefragt, was sich in seiner Zeit als Gemeinderat verändert habe, nennt Zürcher vor allem die Schreibarbeit. «Heute läuft viel mehr über Papier und schriftliche Abmachungen als früher.» Zudem brauche eine Gemeinde heute fast einen Juristen im Rat, um sinnvoll funktionieren zu können.

Dorf ist gewachsen

Natürlich hat sich auch Merlach in seiner Amtszeit stark verändert. «Der grosse Schub kam 1995 mit der Überbauung des Merlachfeldes», sagt er im Rückblick. Da sei Merlach von 300 auf 600 Einwohner gewachsen. Trotz vielen Zuzügern kenne er noch alle Einwohner im Dorf. «Alleine schon, weil ich jeweils bei den Bauabnahmen dabei bin.» Ihm sei der persönliche Kontakt zu seinen Bürgern immer wichtig gewesen. «Ich bevorzugte das direkte Gespräch gegenüber einer E-Mail.» Bei Problemen habe er auch einmal einen Bürger zu Hause besucht, um im direkten Gespräch eine Lösung zu finden. Die Stimmbürger zu kennen, vereinfache auch die Gemeindeversammlungen. «Je nachdem, wer erschien, wusste ich jeweils, ob es kritische Fragen gibt.» Besteht bei einer so langen Amtszeit nicht die Gefahr einer Machtfülle? «Das würde ich nicht sagen», verneint Zürcher. «Die Bürger hatten offensichtlich Vertrauen zu mir und dem Gemeinderat.»

Ein Kauf als Höhepunkt

Ein Höhepunkt seiner Amtszeit war für Zürcher 1977 der Kauf des Chatoney-Parks. «Ich erinnere mich gut, wie an der Gemeindeversammlung die Hände nur zögerlich hochgingen, bis am Schluss alle Hände oben waren.» Denn die Investition von 1,5 Millionen Franken sei für Merlach ein rechter Brocken gewesen.

Natürlich gab es auch Enttäuschungen, wie etwa die Entwicklungen rund um das Fünfsternehotel Vieux Manoir. Walter Zürcher spricht ungern davon, sagt aber doch: «Der Gemeinderat wollte stets eine Lösung finden, welche für die Betreiber und die Bevölkerung akzeptabel ist.» Nun könne der Gemeinderat mit der Ortsplanungsrevision neue Impulse für die Gemeinde setzen und dabei auch eine Lösung für das Hotel finden.

Beträchtlicher Aufwand

Lieber spricht Zürcher über die Atmosphäre im Gemeinderat. Der Rat sei immer ein kollegiales Team gewesen. Das hatte auch einen Grund: «Bei Rücktritten fragten wir Leute an, von denen wir wussten, dass sie in den Rat passten.»

Walter Zürcher verhehlt nicht, dass er sich auf die Zeit nach dem Gemeinderat freut. «Ich habe es zwar immer gerne gemacht.» Doch sei das Amt mit viel Aufwand verbunden. «Ohne das Verständnis meiner Frau und einer guten Gemeindeverwaltung hätte ich das nicht machen können.»

Zur Person

Gemüsehändler und Gemeinderat

Walter Zürcher wurde 1942 in Merlach geboren. Zwanzigjährig übernahm er den elterlichen Landwirtschaftsbetrieb und führte ihn zusammen mit Bruder Werner als Firma für Gemüsebau und -handel. 2006 übergab er den Betrieb seinem Schwiegersohn. 1966 wurde Zürcher in den Gemeinderat von Merlach gewählt, wo er 1991 das Präsidium übernahm. Walter Zürcher ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.sos

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