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Ein Halbfinal-Duell auf Augenhöhe

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Autor: Matthias Fasel

Die Torhüter

Wie während der gesamten Saison hat Freiburgs Cristobal Huet auch in der Serie gegen Lugano einige Aufs und Abs erlitten. Nach bescheidenem Beginn hat er sich, wie die gesamte Mannschaft, im Verlauf der Serie gesteigert und war in den letzten drei Viertelfinalspielen ein sicherer Rückhalt. Nicht zuletzt weil Huet gegen Luganos Benjamin Conz das Torhüter-Duell klar für sich entschieden hat, steht Gottéron überhaupt im Halbfinal. Mit 91,25 Prozent gehaltenen Schüssen war seine Fangquote in diesen Viertelfinals insgesamt passabel – wenn auch ein bisschen schlechter als diejenige des Berner Torhüters Marco Bührer. Der 32-Jährige, der wohl nicht zuletzt wegen seines unspektakulären Stils in Bern jeweils schnell einmal in die Kritik gerät und auch in der diesjährigen Qualifikationsrunde nicht vor dieser gefeit war, hielt gegen Kloten 92,52 Prozent der Schüsse. Der Berner hat im Viertelfinal das Goalie-Duell mit seinem Gegenüber, Klotens Ronnie Rüeger, ebenfalls klar gewonnen.

«Bührer ist ein sehr erfahrener, guter Goalie, der mit Bern nicht umsonst bereits zwei Meistertitel gewonnen hat», sagt Gottéron-Center Christian Dubé, der zwischen 2002 und 2011 in Bern spielte und die Mannschaft bestens kennt. Routine und Klasse der beiden Torhüter halten sich deshalb in etwa die Waage.

Die Verteidigung

Beide Mannschaften spielen grundsätzlich mit zwei ausländischen Verteidigern. Da sich Berns Offensivverteidiger Travis Roche, im Normalfall Denker und Lenker in Sachen Spielaufbau, mit einer Knieverletzung herumschlägt, stehen bei beiden Teams ausländische Defensivakteure im Einsatz, die ihre Stärken in erster Linie im Abwehrbereich haben. Berns Joel Kwiatkowski hat zwar einen starken Schuss, ist aber kein Spielgestalter. Sein kanadischer Landsmann Geoff Kinrade, der gegen Ende der Saison aus der tschechischen Liga zu Bern gestossen war, ist ein grundsolider Defensivverteidiger mit minimaler Fehlerquote. Damit ähnelt Berns ausländisches Duo in Sachen Spielweise und Niveau sehr demjenigen Freiburgs mit Shawn Heins als Verteidiger mit starkem Schuss und bescheidenen Fähigkeiten im Spielaufbau sowie Michal Barinka als rein defensivem Part.

In Sachen Schweizer Verteidiger ist der SCB sehr gut besetzt. Mit Philippe Furrer und Beat Gerber wissen die Berner zwei langjährige Nationalspieler in ihren Reihen. Mit Andreas Hänni und Martin Höhener verfügt Bern zusätzlich über zwei weitere kräftige Verteidiger. «Bern hat sicher grössere und stärkere Verteidiger in ihren Reihen als beispielsweise Lugano. Es wird deshalb schwieriger sein, Chancen zu kreieren», sagt Freiburgs Trainer Hans Kossmann, der letztes Jahr noch als Assistenztrainer beim SCB tätig war. Insgesamt dürfte Berns Verteidigung, die im Viertelfinal gegen Kloten im Schnitt 2,2 Gegentore kassiert hat, vor dem Tor kompromissloser und unter dem Strich ein bisschen weniger fehleranfällig sein als diejenige Freiburgs.

Der Sturm

Die Offensivabteilung bleibt Gottérons Prunkstück. Gegen Lugano haben die Freiburger einmal mehr gezeigt, dass sie in dieser Saison über viele Spieler verfügen, die einen Match entscheiden können. Nicht weniger als 13 Spieler (davon zehn Stürmer) haben in den sechs Spielen gegen Lugano getroffen. Als der eigentliche Paradeblock um Julien Sprunger gegen Ende der Serie nicht mehr so richtig auf Touren kam, sprangen andere Spieler in die Bresche.

Ausnahmekönner und kreative Artisten à la Pavel Rosa, Andrei Bykow und Julien Sprunger gibt es in Bern nicht, auch wenn sie mit Martin Plüss, Ivo Rüthemann oder Joël Vermin ebenfalls über einige technisch sehr starke Spieler verfügen. Dafür hat der SCB viele solide Arbeiter, die ein Tor auch einmal erzwingen können. So zum Beispiel der 198 Zentimeter grosse Ryan Gardner, Thomas Déruns oder die unverwüstlichen Kanadier Jean-Pierre Dumont und Byron Ritchie. «Seit dem Trainerwechsel von Larry Huras zu Antti Törmänen hat sich bei Bern das System ein wenig verändert. Das Team spielt nun kreativer und offensiver. Sie haben ja auch genügend Stürmer, die für die Differenz sorgen können», sagt Dubé. Für die Differenz werden die Berner vor allem im Slot sorgen wollen. Denn vor dem Tor haben sie mehr Wasserverdrängung. Freiburgs Verteidigung wird es schwierig haben, zu verhindern, dass Bern diesen Bereich dominiert. Dennoch muss Gottéron, will es die Serie gewinnen, den Trumpf, dass es über die technisch und schlittschuhläuferisch stärkere Offensivabteilung verfügt, ausspielen können.

Die Spezialsituationen

Bern hat in der Viertelfinal-Serie gegen Kloten nicht weniger als neun der 16 Tore im Powerplay erzielt. Jedes dritte Überzahlspiel führte zum Erfolg. Beeindruckende Werte – doch Hans Kossmann relativiert: «Natürlich ist das stark, aber ich habe mir die Serie angesehen. Bei vielen Toren sah schlicht Ronnie Rüeger nicht sehr gut aus.» Tatsächlich kam Klotens Torhüter in der gesamten Serie auf eine sehr schwache Fangquote von 85,3 Prozent.

Bei Freiburg war das Powerplay gegen Lugano wenig überzeugend. Zwei Tore hat Gottéron in knapp einer halben Stunde Überzahl bloss erzielt. Überragend war dafür das Unterzahl-Spiel. In 30 Minuten Überzahl hat Lugano, notabene bestes Powerplay-Team der Qualifikation, kein einziges Tor erzielt. Bern indes hat gegen Kloten fünf Tore in Unterzahl kassiert; fast jedes vierte Powerplay der Zürcher führte zum Erfolg. Auch in Sachen Spezialsituationen, die in den Playoffs oft entscheidend sind, befinden sich Bern und Freiburg also auf Augenhöhe.

Die Trainer

Die beiden NLA-Neulinge Hans Kossmann und Antti Törmänen leisten beide überzeugende Arbeit und schaffen es, ihre Teams taktisch gut auf den Gegner einzustellen. Die beiden Kontrahenten dürften sich in nichts nachstehen.

Fazit

Es ist eine sehr ausgeglichene Serie zu erwarten. Dass in den Duellen der Qualifikation beide Teams jeweils dreimal gewonnen haben, ist kein Zufall. Fast in allen Bereichen sind sich die beiden Mannschaften ebenbürtig. Bern dürfte leichte Vorteile im Defensivspiel haben, Freiburg in der Offensive. Interessant wird zu beobachten sein, wie Freiburg, das seine Stärken eher im spielerischen als im physischen Bereich hat, darauf reagieren wird, wenn die Serie gegen die physisch starken Berner gehässiger und intensiver wird als gegen das zahme Lugano. «Ich erwarte eine aufreibende, sehr emotionale Serie. Es wird deshalb sehr wichtig sein, die Nerven unter Kontrolle zu haben», sagt Dubé. Zu hoffen ist für Freiburg, dass es eine Serie mit wenigen Verletzten gibt. Denn insgesamt verfügt Bern über das grössere und breitere Kader. Ausfälle schmerzen bei Gottéron deshalb sicherlich mehr.

Eine leichte Steigerung im Vergleich zum Viertelfinal wird es bei Freiburg schon brauchen, um in den Final einzuziehen. Aber die ist Gottéron durchaus zuzutrauen. «Wir haben weniger Druck als im Viertelfinal. Natürlich wollen wir unbedingt gewinnen und in den Final einziehen. Dennoch: Wir stehen bereits im Halbfinal und können sicher befreiter aufspielen. Gegen Bern sind wir nicht favorisiert. Ich würde sagen, die Chancen stehen bei 50:50 oder 51:49 für Bern», sagt Dubé. Eine Einschätzung, die ziemlich treffend erscheint.

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