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Ein Hauch von Aufbruchstimmung

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Zwei Minuten vor Schluss erhoben sich am Samstagabend im St. Leonhard auch die Sitzplatz-Zuschauer. Stehende Ovationen. Dazu laute «Gottéron, Gottéron»-Rufe. Und nicht nur bei den Fans war nach dem 4:1-Heimerfolg gegen Rapperswil trotz der weiterhin misslichen Tabellenlage so etwas wie Aufbruchstimmung zu spüren. «Heute hat es richtig Spass gemacht, Hockey zu spielen. Das Potenzial, das in dieser Mannschaft steckt, ist unglaublich», sagte Philippe Furrer. Sein Verteidiger-Kollege Ralph Stalder fügte hinzu: «In der Kabine habe ich viele lächelnde Gesichter gesehen. Das fühlt sich gut an.»

Es waren Szenen, die sich bloss 24 Stunden nach einer 0:4-Niederlage in Ambri abspielten – und nach einer turbulenten Nacht. Denn im Anschluss an die blamable Vorstellung vom Freitagabend im Tessin beriefen die Club-Verantwortlichen eine Teamsitzung ein und informierten die Spieler um 2 Uhr nachts, dass das Trainer-Duo Mark French/Dean Fedorchuk mit sofortiger Wirkung entlassen sei. «Wenn Spieler in einem so wichtigen Spiel die Beine nicht bewegen, dann weisst du, dass es irgendein Problem gibt. Das war mehr als alarmierend», sagt Sportchef Christian Dubé rückblickend zur Partie in Ambri.

«Eine befreite Mannschaft»

Am Samstag machte er den Spielern dann gleich selbst Beine. Zusammen mit Junioren-Trainer Pavel Rosa, der offiziell Headcoach war, weil Dubé nicht die nötigen Papiere hat, führt der Kanadier die Mannschaft ad interim. Und er tat es zumindest am Samstag mit Erfolg. Wie er es geschafft habe, dass die Spieler plötzlich mit so viel mehr Emotionen spielten, wollte eine Journalistin nach dem Spiel wissen? «Ich habe sie angeschrien», so ein erleichterter, nach schlafloser Nacht fast schon ausgelassener Dubé. «Nein, im Ernst: Ich habe versucht mich auf dieser dünnen Linie zu bewegen zwischen schreien und gut zureden, zwischen positiv und negativ sein. Ich habe viel mit den Spielern gesprochen und versucht, ihnen einen Teil meiner Passion weiterzugeben.»

Es wirkte. Gottéron war dem überraschend stark in die Saison gestarteten Rapperswil über weite Strecken klar überlegen. Nach dem ersten Drittel war der Match beim Stand von 2:0 vorentschieden, nach dem zweiten Drittel bei 4:0 entschieden. Vor allem offensiv war das in den Spielen zuvor so harmlose Gottéron wie verwandelt. Immer wieder einmal war Spielwitz erkennbar, ein Begriff, der im St. Leonhard aus dem Wortschatz gestrichen zu sein schien. Angeführt vom bärenstarken Doppeltorschützen Daniel Brodin entwickelten die Freiburger zudem viel Zug aufs Tor und brachten so Gästegoalie Melvin Nyffeler immer wieder in Verlegenheit. «Wir sind sehr nervös gestartet. Zum Glück gelang uns trotzdem ein frühes Tor. Nach diesem Treffer haben wir eine befreite Mannschaft gesehen», sagte Dubé.

Ein Beispiel dafür war Killian Mottet. Der enttäuschend in die Saison gestartete Stürmer schoss sein erstes Saisontor, gab einen Assist, traf den Pfosten und warf sich im Schlussdrittel spektakulär in einen harten Gästeschuss. «Die Trainer haben uns vor dem Spiel gesagt, dass wir mit dem Puck etwas versuchen und Spass haben sollen. Das ist uns ganz gut gelungen», kommentierte Mottet.

Emotionen und Anpassungen

Mit der Spielfreude kehrte bei den Freiburgern auch der Biss zurück. Das war anhand vieler kleiner Aktionen ersichtlich. Etwa als sich Jérémie Kamerzin und Daniel Vukovic nach Spielschluss ein heftiges Wortgefecht lieferten, weil zuvor Vukovic in Richtung von Kamerzins Teamkollege Tristan Vauclair gepöbelt hatte. Oder als sich Goalie Reto Berra vier Minuten vor Schluss dermassen darüber aufregte, dass ihm Casey Wellman den Shutout vermieste und ihm beim Torjubel auch noch gar nah kam, dass er ihn kurzerhand mit dem Fanghandschuh niederstreckte. «Wir haben gezeigt, dass wir einander pushen können. Wir konnten die Energie sprühen lassen», sagte Verteidiger Furrer. Und auf die Frage, warum denn das zuvor nicht möglich gewesen sei, antwortete er diplomatisch: «Darauf können wir dann vielleicht Ende Saison wieder zurückkommen. Im Moment gibt dazu das Management Auskunft.»

Das Management, das ist vor allem Christian Dubé. Und dem ist auch nicht verborgen geblieben, dass am Samstag im etwas gelockerten System so mancher Spieler wie entfesselt wirkte. «Mit Andrei Bykow, Killian Mottet oder Viktor Stalberg habe ich heute Leute gesehen, die so stark spielten wie lange nicht mehr. Es klingt komisch: Aber wir brauchen wohl diese Portion Wahnsinn. Es liegt nun an mir, den Trainer zu finden, der diese ins Team bringt.» Und was muss der neue Coach sonst noch mitbringen? «Er muss verständnisvoll gegenüber den Spielern sein und fähig, sich verschiedenen Situationen anzupassen.»

Eine Flexibilität, die Mark French – der seinen Abgang nicht kommentieren wollte und nur per SMS ausrichtete, er bedanke sich beim Club für die Chance und bei der Freiburger Bevölkerung für die Gastfreundschaft – abging. In seinem ersten Spiel wagte das Duo Dubé/Rosa bereits mehr, als French in den sechs Spielen zuvor. Zum Beispiel trennte es das Duo Stalberg/Desharnais, was sowohl den ersten als auch den zweiten Block belebte. Oder es liess den 19-jährigen Sandro Schmid, am Abend zuvor unter French noch überzählig, im Powerplay auflaufen.

Ein harmloser Gegner

Bei aller Aufbruchstimmung darf jedoch nicht vergessen werden, dass Freiburg gegen Rapperswil spielte, ein Team, das vor der Saison so ziemlich alle Experten auf den letzten Platz getippt hatten und das auch noch auf Topskorer Roman Cervenka verzichten musste. Aber wie sagte Philippe Furrer: «Nach einer Trainerentlassung kann ein Team entweder auseinanderfallen oder zusammenstehen. Wir haben klar gezeigt, was bei uns der Fall ist. Ich bin überzeugt, dass wir eine Riesenmannschaft beisammen haben.» Aufbruchstimmung. Nach den Spielen am Freitag gegen Biel und am Samstag in Lugano wird man besser einschätzen können, wie lange sie anhält.

Telegramm

Gottéron – Rapperswil 4:1 (2:0, 2:0, 0:1)

6009 Zuschauer. – SR Hebeisen/Mollard, Schlegel/Kehrli. Tore: 2. Brodin (Desharnais) 1:0. 20. (19:48) Mottet 2:0. 35. Rossi (Bykow, Gunderson/Teamstrafe Rapperswil-Jona) 3:0. 40. (39:16) Brodin (Kamerzin, Mottet) 4:0. 56. Wellman (Gähler, Clark/Teamstrafe Freiburg) 4:1. Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Freiburg, 6mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona.

Gottéron: Berra; Gunderson, Furrer; Abplanalp, Stalder; Kamerzin, Chavaillaz; Marco Forrer, Marti; Brodin, Desharnais, Mottet; Rossi, Bykow, Stalberg; Schmid, Lhotak, Marchon; Vauclair, Schmutz, Lauper.

Rapperswil: Nyffeler; Vukovic, Dufner; Hächler, Maier; Egli, Randegger; Gähler, Schmuckli; Clark, Dünner, Wellman; Kristo, Rowe, Rehak; Hüsler, Schlagenhauf, Casutt; Mosimann, Ness, Spiller.

Bemerkungen: Freiburg ohne Sprunger und Walser (beide verletzt) sowie Schneeberger (überzählig), Rapperswil ohne Cervenka, Profico, Sandro Forrer und Schweri (alle verletzt). Pfostenschüsse Mottet (27.); Egli (57.). Timeout Freiburg (55.)

Die FN-Besten: Brodin, Egli.

«Wir haben gezeigt, dass wir einander pushen können. Wir konnten die Energie sprühen lassen.»

Philippe Furrer

Gottéron-Verteidiger

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