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Ein hausgemachtes Kunstwerk

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Der Mauerbrunnen eines Insassen ziert den neuen Eingangsbereich von Bellechasse

Autor: Von PATRICK HIRSCHI

«Als öffentliche Institution könnten wir beim Kanton eigentlich einen finanziellen Beitrag für ein Kunstobjekt anfordern. Jetzt haben wir es umgekehrt gemacht und präsentieren ein Kunstwerk, dass bei uns hergestellt wurde.» Mit diesen Worten stellte Gefängnisdirektor Philippe Tharin am Donnerstag den Mauerbrunnen im neuen Eingangsbereich der Strafanstalt Bellechasse vor.Der Inhaftierte erhielt gemäss Tharin so die Chance, die Kenntnisse seines urspünglich gelernten Berufs anzuwenden, «selbst wenn er, wie in diesem Fall, noch eine Weile hier bleibt». Mit der Vergabe des Auftrags an einen Gefängnisinsassen leiste die Anstalt einen wichtigen Beitrag für die Wiedereingliederung, betonte auch Vizedirektor Paul-André Morandi.

«Bello» soll freundlicher werden

Der Inhaftierte G. durfte die Gelegenheit nutzen und sein Werk den Medienvertretern gestern höchstpersönlich vorstellen. Der gelernte Kunstfliesenleger hatte ausschliesslich natürliches Material verwendet, wie er betont. «Das meiste davon stammt aus der unmittelbaren Umgebung der Anstalt; zum Beispiel Erde, Sandstein und Asche», erklärte er. Damit brannte er die Kacheln für die Wand. Diese verzierte er anschliessend mit Gesichtern und Händen.Die Idee zum Mauerbrunnen kam G. durch ein Wortspiel. Die Inhaftierten geben der Strafanstalt Bellechasse den Übernamen «Bello». So hiess früher auch das Schloss Fontainebleau, einst Sommerresidenz der französischen Könige und bekannt wegen seiner zahlreichen Brunnen.Wie G. erklärt, war es seine Absicht, eine farbenfrohe Skulptur zu schaffen, die eine freundliche Atmosphäre schafft. «Man darf nicht vergessen, dass hier nicht nur verurteilte Straftäter hereinkommen, sondern auch deren Familien, wenn sie zu Besuch sind», sagte G. Gerade Kinder hätte es bisher zum Teil Überwindung gekostet, ein Gefängnis zu betreten, mit dem sie so viel Unangenehmes assoziieren.

Aufträge von ausserhalb möglich

Alleine für die Planung des Brunnens hatte G. ein ganzes Jahr gebraucht. Die Recherche verschiedener Techniken und diverse Versuche musste er vor allem in seiner Freizeit machen. Für die Umsetzung der Idee in die Realität benötigte er etwa zweieinhalb Monate. Dafür stand ihm im Gefängnis ein Atelier mit einem Brennofen zur Verfügung.Als Entschädigung für seine Arbeit erhielt G. eine einmalige Abgeltung, die in keinem Verhältnis mit der geleisteten Arbeit stehe, wie Philippe Tharin betonte. Dafür ermöglichte die Anstaltsleitung G., seine Arbeit auch über die Medien bekannt zu machen. «Wenn jemand von ausserhalb des Gefängnisses Interesse hat, ihm einen Auftrag zu geben, kann er sich bei der Direktion melden», sagte Tharin.Paul-André Morandi ist überzeugt, dass sich der Inhaftierte mit diesem Werk innerhalb der Anstalt auch verewigen kann. Er erinnerte daran, dass 1965 in der Gefängniskirche ebenfalls ein Insasse ein Kunstwerk gestaltet hatte, das heute noch zu sehen ist. Gemäss Morandi soll in absehbarer Zeit ein weiteres Projekt realisiert werden.

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