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Ein Höhepunkt zum Auftakt

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Das Szenario wiederholt sich an jedem Frühlingsbeginn: Noch sitzen nicht alle Übungen, und doch wartet bereits der erste Wettkampf. Und wie es der Terminkalender nun mal will, steht mit den Freiburger Meisterschaften für die meisten gleich der Saisonhöhepunkt bevor. Und da will man sich im besten Licht präsentieren.

So auch dieses Jahr: In Gurmels wird morgen Samstag um kantonale Titelehren bei den Amateuren gekämpft. 60 Mädchen und Frauen sind gemeldet, bei den Knaben und Männern sind gar deren 70 am Start, deutlich mehr als im letzten Jahr. Dies bedeutet aber nicht, dass diese sehr anspruchsvolle Randsportart tatsächlich boomt. Bei den Frauen ist die Beteiligung nämlich leicht rückläufig, und bei den Männern sind 22 Turner aus dem Kanton Waadt dabei, die aber separat gewertet werden.

Fehlende Strukturen im Kanton

Zurückgegangen ist in den letzten Jahren auch die Anzahl der Vereine, die das aufwendige, trainingsintensive Kunstturnen anbieten. Bei den Frauen waren dies letztes Jahr nur noch der SVKT Wünnewil, die GASF Romont und FSG Cugy-Vesin. Immerhin ist mit der FSG Freiburg dieses Jahr wieder ein Verein mehr vertreten und wirkt der Konzentration ein wenig entgegen.

Bernard Perroud, seit über 45 Jahren verantwortlich für das kantonale Trainingszentrum der Kunstturnerinnen, beklagt vor allem die fehlenden Strukturen im Kanton. «Wir haben immer noch keine eigene Halle und müssen in Bern trainieren. Es mangelt sowohl in den Vereinen als auch im kantonalen Zentrum an Trainern. Eine eigentliche Talentförderung ist nur beschränkt möglich, das Niveau kann so nicht steigen.» Perroud macht auch klar, dass von den Turnerinnen sehr viel Engagement verlangt werde, und dies wollten oder könnten nicht alle zeigen. Die Düdingerin Christine Kolly, die zusammen mit Perroud die Center-Turnerinnen betreut, versteht die Probleme der Mädchen: «Der Trainingsaufwand ist mit 10 bis 12 Stunden pro Woche enorm. Nach Abschluss der Orientierungsschule wird dies noch schwieriger, da verschieben sich die Prioritäten.»

Und auch Daniela Aebischer, die beim Freiburger Turnverband für die Kampfrichter bei den Frauen zuständig ist und zudem als Trainerin amtet, macht sich Gedanken über die Zukunft: «Die Vorschriften des Schweizer Verbandes werden immer anspruchsvoller. Nicht alle Turnerinnen und Trainer können oder wollen so viel investieren.» Eine Alternative stellt für einige das Geräteturnen dar, bei dem mit deutlich weniger Aufwand gute Resultate erreichbar sind.

Auch bei den Männern hat im Kanton eine Konzentration stattgefunden, es wird aktuell nur noch in vier Vereinen geturnt. Neben dem TSV Gurmels und dem TV Wünnewil sind dies GASF Romont und FSG Freiburg. Das Niveau ist gemäss dem Wünnewiler Trainer Andy Roschi zuletzt sicher nicht gestiegen: «Die Jungs und wir Trainer sind aber mit viel Herzblut dabei, das Kunstturnen bleibt unsere Leidenschaft.»

Dousse in Favoritenrolle

Durch die Abwesenheit von Kim Kolly (siehe Kasten) schlüpft bei den Frauen die 16-jährige Justine Dousse von der GASF Romont in die Favoritenrolle. Sie tritt zum zweiten Mal in der höchsten Stärkeklasse, dem Programm 6 der Amateure, an. Gemäss Perroud wird sie in Gurmels wie die meisten Turnerinnen noch nicht alle Elemente und Schwierigkeiten zeigen, sie sei aber gut vorbereitet. Gespannt darf man auf das Abschneiden von ihrer Teamkollegin Mara Pfister und auch von den erstmals im P6 startenden, jungen Turnerinnen wie Livia Misic (Wünnewil) sein.

In Gurmels nicht am Start ist im Übrigen die aktuell beste Freiburger Kunstturnerin Clémence Gobet. Die 14-Jährige aus Romont hat letztes Jahr einen verletzungsbedingten Rückstand aufgeholt und es in das Junioren-Nationalkader geschafft. Dank des Besuchs einer Privatschule in Bern kann Gobet zwei Trainingseinheiten pro Tag absolvieren und unter den Fittichen der Nationaltrainer alles auf die Karte Kunstturnen setzen. Ihr Ziel ist die Qualifikation für die EM der Juniorinnen von 2020 in Paris.

Bei den Männern ist die Spitze sehr dünn, im Programm 6 sind nur gerade zwei Freiburger Turner gemeldet. Neben Dimitri Loukidis, der sich im Vorjahr als einziger Klassierter erstmals den Titel eines Freiburger Meisters holte, wird in Gurmels auch der einheimische Adrian Egger antreten und um die Goldmedaille kämpfen. Andere potenzielle Medaillenkandidaten starten in der offenen Kategorie, in der nur vier Geräte geturnt werden müssen. Damit ist auch bei den jungen Männern im Trend, mit etwas weniger Trainingsaufwand doch noch den Lieblingssport ausüben zu können.

Grosse Abwesende

Kim Kolly tritt kürzer

Die grosse Abwesende an den Freiburger Meisterschaften bei den Frauen ist Kim Kolly vom Kutu Wünnewil. Die Siegerin der letzten Jahre ist zwar noch nicht offiziell zurückgetreten, plant in ihrer letzten Saison als aktive Turnerin aber nur noch die Teilnahme an zwei Wettkämpfen. Ein gestauchtes Brustbein hatte sie im Spätherbst etwas behindert, dieses ist inzwischen wieder geheilt. Trotzdem konzentriert sich die 19-jährige Maturandin auf die Teilnahme am Schweizerischen Turnfest in Aarau, davor wird sie nur einen Vorbereitungswettkampf bestreiten. Im letzten Jahr hatte Kim Kolly mit dem Sieg beim «Duell» auf schweizerischer Ebene ihren absoluten Karriere-Höhepunkt erreicht. «Nach dieser besten Saison will ich nun abbauen», gibt sie zu Protokoll.

Nach 15 Jahren intensiven Trainings kürzerzutreten, ist für Kolly schon speziell: «Aber ich bereue nichts, das Kunstturnen hat mir viel gebracht, es war eine wichtige Lebensschule». Dem Kunstturnen will sie weiter treu bleiben. Sie hat bereits den ersten Teil der Ausbildung zur Kampfrichterin absolviert, und auch als Trainerin bringt sie ihr Wissen ein. Priorität hat jetzt die Matura und dann das Studium: «Ich möchte Medizin studieren, oder wenn es nicht reicht, mich zur Ergotherapeutin ausbilden lassen», schaut die ehrgeizige Kolly in ihre berufliche Zukunft.

gf

 

«Eine eigentliche Talentförderung ist nur beschränkt möglich, das Niveau kann so nicht steigen.»

Bernard Perroud

Verantwortlicher Trainingszentrum

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