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Ein Imker kann immer dazulernen

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Zwei Jahre Grundkurs haben die 20 Deutschfreiburgerinnen und Deutschfreiburger hinter sich, die am Samstag in Düdingen das Diplom zum Imker entgegennehmen durften. «Der Kurs war ziemlich ergiebig», sagt der frisch diplomierte Imker Edgar Jenny. Er hatte noch bis vor zwei Jahren nichts mit Bienen am Hut, hat sich dann aber für die Kursteilnahme entschieden, weil niemand sonst die Bienenstöcke seines Schwiegervaters Alfons Gauderon in St. Antoni übernehmen wollte.

Alfons Gauderon hat 50 Jahre Imker-Erfahrung. Begonnen hat er, als ihm eines Tages ein Schwarm zuflog. Kenntnisse über die Imkerei hatte er damals keine. Dies hatte zur Folge, dass er jahrelang keinen Tropfen Honig verwerten konnte. Heute kann er darüber lachen. Vom Hörensagen habe er sich das nötige Wissen dann angeeignet und in Spitzenzeiten zu fast 30 Bienenvölkern geschaut. Heute sind es noch deren 15. Vier Völker sind letztes Jahr der Varroa-Milbe (siehe Kasten) zum Opfer gefallen.

Gutes Desinfektionsmittel

Wie viele Stunden er in der Woche für sein Hobby aufwende, «darf ich nicht sagen», sagt Gauderon. Seine Frau Lydia ist für das Schleudern des Honigs und den Verkauf zuständig. 20 Franken kostet das Kilogramm. Dieser Preis ist seit Jahren stabil. «Ausser im Rekordjahr 1996 hatten wir immer zu wenig Honig», sagt sie. Die Nachfrage sei gross. In diesem Jahr fehle es vor allem an Waldhonig, dieser werde wegen seiner flüssigen Konsistenz immer gefragter. Und Wunder hat er auch schon vollbracht: Einer Frau in der Nachbarschaft sollte ein Zeh amputiert werden. Alfons Gauderon riet ihr stattdessen, ihn mit Waldhonig einzureiben, da dieser gut für die Wunddesinfektion ist. Und siehe da: Der Zeh erholte sich vollständig.

 Alfons Gauderon ist froh darüber, dass sein Schwiegersohn sich um seine Bienen kümmern will. Er müsse aber noch viel lernen. Dessen ist sich Edgar Jenny bewusst: «Es braucht noch einige Jahre Praxiserfahrung, bis ich übernehmen kann.» Er habe Respekt vor den Bienen, sagt Jenny. Die grösste Herausforderung sei es, im richtigen Moment das Richtige zu tun. «Man muss feinfühlig sein.» Ein guter Imker müsse Rückschläge einstecken können, sagt Alfons Gauderon. «Der Wille, ein guter Standort und die nötige Zeit müssen da sein.» Mit der Varroa-Milbe kämpfe er seit zirka zehn Jahren. «Wir müssen mit ihr leben», meint er.

 

Franziska Ruprecht. Bild zvg

Imkerverein: «Hocherfreut» über Postulat

D er Freiburger Staatsrat ging in der letzten Grossratssession auf ein Postulat ein, das von ihm verstärkte Massnahmen zum Schutz der Bienenvölker verlangt. Sämtliche Fraktionen zeigten sich besorgt um den Rückgang der Bienenbestände und sicherten dem Staatsrat und dessen Strategie für die Varroa-Bekämpfung ihre Unterstützung zu. Franziska Ruprecht, die Präsidentin des Imkervereins des Sensebezirks, nimmt dies mit Befriedigung zur Kenntnis.

Franziska Ruprecht, der Staatsrat verspricht zusätzliche finanzielle Unterstützung für die Imker und will mit dem Bund eine Strategie zur Varroa-Bekämpfung ausarbeiten. Freut Sie das?

Wir Imker sind hocherfreut, dass der Staatsrat auf das Postulat eingegangen ist. Jetzt folgen die Budgetverhandlungen. Alles läuft in die richtige Richtung.

Sind Sie zuversichtlich, dass Sie die schädliche Milbe bald im Griff haben werden?

Das hängt zum einen von den Imkern ab, zum anderen davon, wie ernst Behörden, Politik und Forschung die Problematik nehmen. Wir müssen alle an einem Strang ziehen.

Sie haben im August einen «Varroa-Höck» einberufen, an dem ein Bienenwissenschaftler über die Notwendigkeit der gleichzeitigen Varroa-Behandlung informierte. Wie stehen die Freiburger zu diesem Vorschlag?

Es wurde sehr viel diskutiert an diesem Abend, über 200 Imker waren anwesend. Auf der einen Seite waren sie extrem enttäuscht darüber, dass die Varroa-Forschung nicht weiter fortgeschritten ist. Auf der anderen Seite war die klare Einsicht da, dass sie zusammenspannen und die vorhandenen Mittel richtig und damit wirksam einsetzen müssen.

Zusammen mit Simon Spengler organisieren Sie den Imker-Grundkurs für Deutschfreiburg. Wie sieht es mit dem Nachwuchs aus?

Es hat sehr viele Interessenten, aber nur wenige, die nach dem Kurs auch dabei bleiben.

Weshalb?

Der Arbeitsaufwand ist sehr gross. Im Frühling und Sommer liegen Ferien kaum drin.

Was macht einen guten Imker aus?

Dass er weiss, wie viele Völker in sein Zeitbudget passen, dass er gut zu diesen schaut und Freude daran hat.

Welche Tipps geben Sie den frischdiplomierten Imkern?

Bei Fragen sollen sie sich an den Verein wenden. Imkern tut man immer in einer Gemeinschaft. Was für den einen gut ist, kann aber für den anderen das Schlechteste sein. Das ist das Spezielle an der Bienenhaltung; viele Wege führen nach Rom, und man hat nie ausgelernt. ak

Zum Kurs

Diplom ist Beleg fürKantonssubventionen

Das Diplom des Imker-Grundkurses ist gleichzeitig auch der Beleg für die Imker, um die Kantonssubventionen von 1500 Franken über drei Jahre verteilt zu erhalten. Die Imker müssen sich verpflichten, während dieser Zeit fünf Völker zu halten.ak

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