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Ein Infoabend, der Fragen offenlässt

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Die Ortsdurchfahrt von Courtepin ist für Fussgänger wenig attraktiv. Ihnen steht auf beiden Seiten der Strasse, die am Bahnhof vorbeiführt, nur ein schmales Trottoir zur Verfügung. Die Fahrzeuge hingegen haben auf der breiten, schnurgeraden Strasse freie Fahrt. Um die an den Bahnschranken verlorene Zeit aufzuholen, wird hier oft aufs Gaspedal gedrückt.

Die Gemeinde will dies ändern und stellte am Dienstagabend in der Festisport-Halle ihre Pläne für die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt vor. In Zukunft sollen die Fahrzeuge weniger Raum erhalten, zugunsten der Fussgänger. Die Strassenbreite wird von heute 6,5 bis 7  Meter auf 6  Meter reduziert. Gleichzeitig werde es keine Fahrbahnmarkierungen mehr geben, erläuterte Alexandre Roulin, Ingenieur des zuständigen Planungsbüros. Das Trottoir werde nur noch wenige Zentimeter höher sein als die Strasse. Um zu verhindern, dass Fahrzeuge auf dem Trottoir fahren oder darauf parkieren, sind in regelmässigen Abständen Poller vorgesehen.

Querungszone beim Bahnhof

Anstelle des heutigen Fussgängerstreifens vor dem Bahnhofsgebäude soll es zukünftig eine lange Querungszone geben. Diese reicht vom Industrie-Kreisel bis zum neuen, behindertengerechten Bahnhof, den die TPF bald errichten werden. Die Querungszone soll optisch auffällig gestaltet werden. Ein spezieller Strassen­belag, der das Licht reflektiert, sei vorgesehen, sagte Roulin. Zusätzlich werde es hier immer zwei Lampen geben, die über der Strasse hängen. Ausserhalb der Querungszone ist nur eine Lampe vorgesehen.

Auch der Bereich zwischen der Strasse und den Bahngleisen solle neu gestaltet werden. Der Parkplatz beim Industrie-Kreisel bleibe vorerst erhalten. «Zwar planen die TPF hier ein Immobilienprojekt. So weit soll es aber erst in 20  Jahren sein», verriet Roulin. Der Parkplatz werde zukünftig mit einer Hecke vom Bahnhofsareal abgegrenzt sein und mit Bäumen verschönert. Beim auf der anderen Seite gelegenen Colline-Kreisel ist ein kleiner Park geplant. Eine breite Sitztreppe wird den neuen Bahnhof mit dem neuen 90  Meter langen Busperron verbinden.

Unklare Finanzierung

Die rund 90 anwesenden Bürger sprachen sich zum gros­sen Teil gegen die vorgestellten Pläne aus. «Die schmälere Strasse und die Querungszone für Fussgänger werden dazu führen, dass sich der Verkehr auf die anderen Strassen verlagert», warnte eine Bewohnerin, die sich lautstark über die Verkehrssituation in Courtepin aufregte. «Bereits heute leiden wir unter dem Lärm der vielen LKW der Micarna, die durch unsere Strasse fahren.» Sie fragte, wann eine Umfahrungs­strasse gebaut werde. Gemeinderat Hans-Peter Jöhr antwortete, dass eine solche in Planung sei. «Das wird uns seit 20  Jahren versprochen», entgegnete die Bürgerin verärgert.

Viele wollen Unterführung

Ein Landwirt kritisierte, dass die Ortsdurchfahrt mit sechs Metern Breite zu schmal sei: «Ein Traktor und ein LKW werden nicht mehr aneinander vorbeikommen.» Mehrere anwesende Personen sprachen sich für den Bau einer Personenunterführung aus. Eine solche würde vor allem für Kinder mehr Sicherheit bieten, da sie nicht mehr über die stark befahrene Strasse gehen müssten. Gleichzeitig würde der Verkehrsfluss weniger durch querende Personen gestört. Die Fussgänger von den Stras­sen zu verbannen, entspreche nicht der Philosophie von Valtraloc-Projekten (siehe Box), sagte Roulin. Valtraloc wolle eine gemeinsame Nutzung des Strassenraums durch Fahrzeuge, Fussgänger und Velofahrer.

Fragen zur Umsetzung und Finanzierung der vorgestellten Pläne konnten Gemeinderat Hans-Peter Jöhr und Syndic Daniel Jorio nicht beantworten. «Eine Zeitplanung gibt es nicht. Wir müssen die Arbeiten mit den TPF und anderen Unternehmen abstimmen», sagte Jöhr den Anwesenden. «Der Kostenanteil der Gemeinde ist nicht bekannt. Wir müssen noch mit den TPF über die Kostenverteilung verhandeln.»

Definition

Sichere und schöne Ortsdurchfahrten

Bisher war eine Ortsdurchfahrt häufig gleichbedeutend mit schnellem und gefährlichem Durchgangsverkehr. Mit dem im Jahr 1990 erarbeiteten Valtraloc-Konzept («Valorisation des espaces routiers en traversée de localités») will der Kanton Freiburg die Sicherheit und die Lebensqualität erhöhen. Zentral ist die Verringerung der Geschwindigkeit. Das soll nicht über Verbote geschehen. Die Gestaltung des Strassenraumes soll den Autofahrer von selbst dazu bringen, seine Geschwindigkeit in den Ortschaften zu drosseln.

jmw

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