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Ein Institut gegen den Hausarztmangel

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Das Projekt für einen Masterstudiengang in Humanmedizin an der Universität Freiburg steht. Acht Monate nachdem er einen Grundsatzentscheid für den Master gefasst hat, legt der Staatsrat dem Grossen Rat ein detailliertes Konzept vor. Für den Aufbau beantragt der Staatsrat einen Gesamtkredit von 33 Millionen Franken (siehe Kasten).

Gemäss dem Dekretsentwurf soll an der Universität Freiburg ein Institut für Hausarztmedizin entstehen, an dem jährlich 40 Studierende ihren dreijährigen Studiengang aufnehmen können. Es handelt sich um ein innovatives und interdisziplinäres Programm, das mit der Ausrichtung auf die Hausarztmedizin schweizweit einzigartig ist.

 Kein Wettbewerb

Das Masterstudium soll auf dem existierenden Freiburger Bachelor in Humanmedizin aufbauen. Der Master zeichnet sich durch die enge Zusammenarbeit zwischen der Universität, dem Freiburger Spital und dem Freiburger Netzwerk für psychische Gesundheit aus. Daneben sollen aber auch praktizierende Hausärzte sowie die Freiburger Hochschule für Gesundheit eingebunden werden. Ausserdem ist eine Zusammenarbeit mit den medizinischen Fakultäten der Universitäten Bern, Lausanne und Genf vorgesehen. Gemäss der staatsrätlichen Botschaft hat Freiburg mit sämtlichen Universitäten, die über eine medizinische Fakultät verfügen, Kontakt aufgenommen, und alle hätten das Freiburger Projekt begrüsst. Der Staatsrat betont, dass das geplante Institut nicht in einen Wettbewerb mit anderen medizinischen Fakultäten treten und sich auch nicht in der Spitzenmedizin profilieren wolle.

Vielmehr geht es der Freiburger Regierung darum, mit dem Masterstudium eine Massnahme zur Behebung des Hausarztmangels im Kanton zu treffen. Dank einer Sensibilisierung und dem engen Kontakt mit Hausärzten während der Ausbildung soll eine bestmögliche Grundlage geschaffen werden, damit die Absolventen auch Hausärzte werden wollen. Zudem soll das Freiburger Spital dank dem neuen Angebot in Ärztekreisen noch attraktiver werden.

Gemäss Gesundheitsdirektorin Anne-Claude Demierre (SP) reiht sich der Master in eine Reihe von Massnahmen ein, die bereits ergriffen wurden, um die ärztliche Grundversorgung zu sichern. So sollen die rund zehn Jahre überbrückt werden, bis die ersten vollausgebildeten Ärzte in einer Praxis arbeiten. Demierre hofft, dass 60 Prozent der Absolventen des Masters den Hausarztberuf wählen und sich in Freiburg niederlassen.

Laut der Botschaft plant der Staatsrat für das dreijährige Masterstudium mit jährlich 40 Studierenden die Schaffung von acht Professorenstellen an der Universität. Dazu kommen zahlreiche Mitarbeiter. Auch die Personalbestände am Freiburger Spital und dem Netzwerk für psychische Gesundheit werden angepasst. Insgesamt werden für den Master rund 60 neue Vollzeitstellen benötigt, die bis 2022 schrittweise besetzt werden. Zudem sollen sich zehn Hausärzte und Lehrkräfte aus anderen Unis und Spitälern am Unterricht beteiligen und im Stundenlohn angestellt werden.

Beim Kantonsspital

Eine Herausforderung stellt die benötigte Infrastruktur dar. Wie Erziehungsdirektor Jean-Pierre Siggen (CVP) auf Anfrage sagt, werden für Studierende und Lehrkräfte vor allem Räume am Standort des Kantonsspitals in Freiburg ins Auge gefasst. «Es ist eine klinische Ausbildung und gehört zum Spital», so Siggen. Das neue Studienangebot müsse deshalb in die Gebäudeplanung des Spitals integriert werden. Da diese aber erst am Entstehen ist, dürfte für die erste Phase des Masters ein provisorisches Gebäude errichtet werden. Gemäss jetzigem Planungsstand ist vorgesehen, dass die Räumlichkeiten für die Ausbildung über einen Zeitraum von rund 15 Jahren im Spital gemietet werden. Die Büros des Instituts dürften in dieser Phase eher in der Stadt gemietet werden.

 Der Grosse Rat wird das Finanzbegehren noch in diesem Herbst behandeln. Ein Ausschuss ist bereits gebildet, und ab 2017 soll eine Person für die Koordination angestellt werden, ab Mitte 2017 sollen zwei Professoren mit der Ausgestaltung des Masterprogramms beginnen. Der Start zum ersten Studienjahr soll im Herbst 2019 erfolgen, der volle Personalbestand wird 2022 erreicht.

Zahlen und Fakten

Knapp unter dem Finanzreferendum

Der Staatsrat beantragt beim Grossen Rat für den Aufbau des Masters in Humanmedizin einen Kredit in der Höhe von 32,9 Millionen Franken–knapp unter den 35 Millionen Franken, die für ein obligatorisches Finanzreferendum massgeblich sind. Die Nettokosten betragen rund 30 Millionen Franken. Dieser Betrag gilt für die Aufbauphase bis 2022. Dazu gehören Löhne, Sachaufwand und Mietkosten. Abgezogen werden Gelder vom Bund sowie Minderausgaben für Freiburger Studenten an anderen Universitäten. Ab 2023 werden jährliche Kosten von 5,86 Millionen Franken fällig.uh

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