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Ein Job mit Schweiss und Banalitäten

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Es ist eine ketzerische Frage, jene nach der Lieblingsmannschaft. Als Jann Billeter für das Schweizer Fernsehen den Playoff-Halbfinal zwischen Freiburg-Gottéron und Kloten kommentierte, musste er sich im St. Leonhard anhören, seine Sympathien lägen bei Kloten. Als Sprunger aber vier Sekunden vor Schluss von Spiel fünf seine Mannschaft vor dem Ausscheiden bewahrte, bejubelte auch Billeter den Treffer lauter als üblich. «Prompt hiess es in Kloten, ich stehe auf der Seite der Freiburger. Dabei hatte dies bloss mit dem dramatischen Spielausgang zu tun», so Billeter.

Steffi Buchli, auch sie für SRF Dauergast in den Eisstadien, versichert glaubhaft, dass es für sie einen Klub des Herzens nie gegeben habe. In Dübendorf aufgewachsen, seien die Sympathien ihrer Schulkollegen zwischen dem ZSC und Kloten verteilt gewesen, sie habe sich nie richtig entschieden. Durch das professionelle Arbeiten neben dem Eis sei jegliche Bindung zu einem Klub ganz verloren gegangen.

Billeter und Buchli waren gestern auf Einladung von Mario Rottaris zu Gast beim Rotary-Club Sense auf dem Golfplatz Wallenried. Rottaris ist–nomen est omen–diesjähriger Präsident der Rotary-Sektion und gleichzeitig als Experte Teil des SRF-Hockeyteams.

Diesmal drehte Rottaris den Spiess um und fragte die beiden Profi-Journalisten, was hinter den oft banalen Fragen bei den Kurz-Interviews am Spielfeldrand stecke. «Eigentlich wollen wir wissen, wie die Spieler sich fühlen, aber wir können es nicht so fragen», so Billeter. Es gehe eher um die Bilder als um das, was die Spieler wirklich sagten. «Die Spieler, die am ehrlichsten antworten, sind die schwierigsten», so Billeter. Buchli ergänzte, dass Nordamerikaner am professionellsten antworteten; eine Frage sei da fast nicht nötig. Da kam ihr Seitenhieb auf Rottaris, der vor der Kamera gerne viel spricht: «Im Herzen bist du ein Nordamerikaner.»

Buchli sagte, dass in Freiburg die Arbeit oft schwierig sei, weil sie sich in der engen Halle fast die Nase am Plexiglas platt drücke. Billeter seinerseits ergänzte, er könne vom Reporterplatz kaum aufstehen, ohne sich den Kopf anzuschlagen.

Trotzdem mögen die beiden das St. Leonhard. Steffi Buchli: «Eigentlich bin ich ein Fan dieses Stadions. Das hat so viel Energie.» Billeter mag, dass er auch von oben in die Gesichter der Spieler blicken kann.

Damit die neue Freiburger Eishalle die Ambiance behalte, dürfe sie keine multifunktionale Halle mit schalldämpfenden Materialien werden, so Billeter. Für Buchli müssen die Rampen eine gewisse Steilheit haben. «Das Bier und der Schweiss müssen über die Spielerbande spritzen. Bei einem neuen Stadion ist es wie bei einer neuen Wohnung: Es dauert eine Weile, bis die Seele sich einnistet.»

Golfplatz Wallenried: Die Handicaps neu verteilt

W enn Mario Rottaris nach Zürich oder Davos fährt, um für das Schweizer Fernsehen als Experte Hockeyspiele zu analysieren, dann begibt er sich auf fremdes Terrain. Die Profis sind dort Sportreporter wie Steffi Buchli und Jann Billeter; Rottaris reist ohne grosse Vorbereitung meist kurzfristig an. Ein Spiel könnte er nicht alleine kommentieren. Gestern auf dem Golfplatz Wallenried waren die Rollen umgekehrt. Der Golf-Manager Rottaris war der Profi und die Journalisten die Greenhorns. Billeter spielt immerhin seit einem Jahr Golf, zog sich auch um, aber er brauchte schon einen zweiten Abschlag und einen neuen Ball, damit er nicht neben der Strasse, sondern zumindest im Bunker weiterspielen konnte. Und Buchli? Die hielt das im Bild fest und machte sich bald auf den Heimweg. Sie fühlt sich auf dem Glatteis wohler. uh

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