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Ein junger Gifferser stellt erstmals seine Zeichnungen aus

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Seine Zeichnungen sehen aus, als ob es Fotos wären: Noah Neuhaus aus Giffers ist ein junger Künstler, der vor seiner ersten Ausstellung steht. Er setzt sich dabei mit dem zunehmenden Individualismus in dieser Welt auseinander.

Bei den Bildern von Noah Neuhaus muss man zweimal hinschauen. Er verblüfft mit detailintensiven Darstellungen, die seine Bilder so aussehen lassen, als ob es Fotografien wären und nicht Zeichnungen, die mit Bleistift und Grafit entstanden sind.

«Colour Blind», also «farbenblind», nennt Noah Neuhaus seine Schwarz-Weiss-Bilder, die er ab dem 29. April im Espace des Arcades zeigt. Das ist ein Ausstellungslokal, das die Stadt Freiburg im Rahmen des Projekts «Kulturregieculturelle» jungen Kunstschaffenden zur Verfügung stellt. Der 20-Jährige aus Giffers hat sich gefreut, als er die Zusage erhielt, da es für Neulinge sonst schwierig ist, eine Plattform zu finden.

Wann ist Kunst gut?

Er habe schon von klein auf gerne gezeichnet, erzählt Noah Neuhaus im Gespräch mit den FN. «Seit ich mich erinnern kann.» Als er älter wurde, ist dieses Hobby durch sportliche Freizeitbeschäftigungen etwas in den Hintergrund gerückt. Doch als Schüler des Kollegiums Heilig Kreuz, wo er Zeichnen als Ergänzungsfach gewählt hat, nahm er die Stifte wieder häufiger hervor. Er sei von seinem Zeichenlehrer sehr gefördert und ermuntert worden, sagt Noah Neuhaus. Geschätzt hat er auch die Diskussionen darüber, wie subjektiv Kunst ist und wie schwierig es ist, bei einem Werk zu bewerten, ob es wirklich gut ist, ob es einen sechsstelligen Verkaufspreis rechtfertigt oder ob es dem Betrachter einfach nur gefällt.

Sehr gut bewertet wurde Noah Neuhaus dann für seine Maturaarbeit. Inspiriert von einem seiner Lieblingsmaler, Claude Monet, hat er eine impressionistische Landschaftsmalerei abgeliefert:

Ich hatte Glück, dass ich eine solche Arbeit machen durfte. Es war meine erste Wahl und fiel mir relativ leicht.

Viel Ausdruck

Er habe lange mit Bleistift gezeichnet und dabei verschiedene Härtegrade ausprobiert, erzählt er. «Als die Formate immer grösser wurden, habe ich angefangen, mit Grafitpulver zu arbeiten.» Mit je mehr Lösungsmittel es versetzt wird, desto dunkler wird es und erlaubt so feine Schattierungen. «Eine interessante Technik», sagt Noah Neuhaus dazu. Sie erlaube, die Motive sehr realistisch darzustellen. «Wenn alles stimmt, erzielt man sehr viel Ausdruck.»

Dass viel Arbeit hinter den Zeichnungen steckt, sieht man auf den ersten Blick. Der junge Künstler sagt: 

Manchmal steht mir mein Perfektionismus im Weg.

Er entferne sich immer mehr von der realistischen Darstellung, «weil ich stundenlang an den Details arbeite und mich darin verliere». Er denkt viel über seine Kunst nach und hinterfragt das, was er tut.

Angst vor Monotonie

Dies kommt auch in seiner Ausstellung zum Ausdruck, wo er sich mit dem Thema Diversität und Monotonie auseinandersetzt. «Wir befinden uns in einer Welt, in der uns alles offensteht. Es gibt so viele Möglichkeiten, dass der Mensch oft überfordert ist mit der Frage, was er wählen soll.» Gleichzeitig habe er das Gefühl, dass sich jeder in seinem Tun von den Massen abheben wolle, aus Angst vor Monotonie und Stillstand, zum Beispiel auf den sozialen Medien. «Anders sein ist in. So wird ein krankhafter Individualismus angekurbelt – immer noch mehr, noch extremer, noch schneller.»

Und gerade, weil alle etwas Spezielles machen, sei am Ende nichts mehr speziell, kommt er zum Schluss. Ein Kurzfilm, den er in Zusammenarbeit mit seiner Kollegin Ambre Steiger produziert hat, verdeutlicht dieses Dilemma. «Ich habe versucht, die Botschaft von Noah zu visualisieren und den Kontrast aufzuzeigen», sagt dazu die 19-jährige Künstlerin. Dies in Form eines kurzen Videos, das von langsamen schwarz-weiss-Videosequenzen zu einer schnellen farbigen Bilderfolge wechselt. Die Videoinstallation wird an der Ausstellung zu sehen sein.

Zum Thema gemacht

«Auch ich habe mich gefragt, ob ich bei meinen Bildern nur an den Details feile, um mich von anderen zu differenzieren und um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen», erklärt Noah Neuhaus. Er habe sich deshalb dazu entschieden, diese Diskrepanz zum Thema zu machen. Er freut sich auf die Gespräche mit den Besucherinnen und Besuchern der Ausstellung, um ihre Wahrnehmung zu erfahren. Um dies zu ermöglichen, wird er an jedem Ausstellungstag mindestens zwei Stunden vor Ort sein.

Noah Neuhaus ist sehr gespannt auf die Ausstellung. Erwartungen an das Publikum habe er keine, «doch an mich selber stelle ich wohl zu hohe Erwartungen», sagt er zwei Wochen vor Ausstellungsbeginn. Er sei weniger weit, als er gehofft habe. «Ich stresse mich wohl selber.» Ob sein zukünftiger Weg in der Kunst sein wird, weiss er noch nicht. Erst einmal leistet er den Zivildienst und überlegt sich dann, allenfalls ein Studium der Architektur anzufangen.

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