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Ein junger Jugendpfarrer in Cordast

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Pascal Känzig entspricht nicht dem typischen Bild eines Pfarrers: Er ist jung, hat lange Haare und ein verschmitztes Lächeln, das im Gespräch immer wieder aufblitzt. «Dass ich nicht unbedingt dem Klischee eines Pfarrers entspreche, hilft mir oft, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen», sagt Känzig, der seit Mitte September als Jugendpfarrer in der Kirchgemeinde Cordast tätig ist. «Dass ich nicht dem Bild des Herrn Pfarrers entspreche, senkt die Hemmschwelle.» Und das ist Känzig wichtig: Er will den Menschen auf Augenhöhe begegnen.

Glaube als etwas Lebendiges

 Dies gilt auch für die Jugendlichen, um die sich seine Arbeit in der Kirchgemeinde Cordast vor allem dreht. «Ich will sie ernst nehmen, ihnen zuhören und neugierig sein», sagt Känzig. Die Jungen seien heute überall mit hohen Anforderungen konfrontiert, sei es in der Schule, bei der Lehrstellensuche, im Sport oder in der Musik. Er wolle deshalb nicht noch mehr fordern, sondern den Jugendlichen etwas zutrauen. «Ich sehe mich als ihr Fürsprecher, sie sollen mir Ideen bringen und ich helfe ihnen, diese umzusetzen.»

Ein wichtiger Teil seiner Arbeit ist der Religionsunterricht an der OS Gurmels. «Ich möchte den Jugendlichen vermitteln, dass der christliche Glaube nicht etwas Museales, sondern etwas Lebendiges ist», sagt Känzig. Er wolle die Schülerinnen und Schüler neugierig machen und ihnen eine Innenansicht des christlichen Glaubens bieten. «Dabei werde ich auch Position beziehen, als reformierter Pfarrer agiere ich nicht von einem neutralen Standpunkt her.»

Dazu gehöre, dass Zweifeln ein Teil des Glaubens sei. «Viele Helden in der Bibel sind gleichzeitig auch grosse Zweifler», so Känzig. Das Zweifeln bringe auch eine Auseinandersetzung mit dem Glauben und halte einem «gwundrig». Dennoch sei der Glaube aber nicht ein dauernder mühsamer Kampf. «Er ist auch eine grosse Freude.»

Eine Freude sei bisher auch sein Start in der Kirchgemeinde Cordast. «Ich spüre eine gewisse Erwartungshaltung, aber auch viel Vertrauen und Unterstützung.» Er glaube auch, dass er Raum erhalte, um auch mal etwas Unkonventionelles zu machen. «Ich habe viele Ideen, zuerst will ich aber mal schauen, wie es hier läuft.»

Die Begegnungen fehlten

Dass er eines Tages als Pfarrer in der Kirche predigen würde, hätte Känzig vor einigen Jahren selber nicht gedacht. Nach der Schulzeit absolvierte er eine Elektronikerlehre. «Ich habe mich schon immer für Technik interessiert und bin eher der naturwissenschaftliche Typ», erzählt er. Die Arbeit als Elektroniker sei für ihn wie ein Sandkasten für Erwachsene, man könne ausprobieren und spielen und am Ende schaue vielleicht etwas heraus, das verkauft werden könne.

Trotz dieser Faszination war für ihn aber rasch klar, dass Elektroniker nicht der Beruf fürs Leben ist. «Ich sass zu viel am Computer, die Begegnung mit Menschen fehlte mir.» Deshalb machte er sich auf die Suche nach einem neuen beruflichen Weg. «Im Vordergrund standen die Optionen Jugendarbeiter oder Berufsschullehrer, eher zweitrangig interessierte es mich, wie man eigentlich Pfarrer wird.» Als er sich damit beschäftigte, stieg sein Interesse für den Pfarrberuf aber immer weiter an und wurde schliesslich zur einzigen Option. «Im Studium spürte ich rasch, dass ich am richtigen Ort bin und das ist bis heute so.» Eine wichtige Rolle beim Berufswechsel spielten seine Erfahrungen in der Cevi-Jungschar Nidau und den Lagern des kirchlichen Unterrichts, wo er sich bereits als Jugendlicher als Leiter engagiert hatte. «Viele Gründe, um Pfarrer zu werden, habe ich aber erst nach der Entscheidung gefunden und finde sie noch heute.»

 Heute sieht er den beruflichen Umweg als Vorteil. «Ich habe vieles gelernt und ich kenne sowohl die Arbeitswelt als auch die Welt der Universität.» Das sei in der Begegnung mit Menschen, welche die akademische Welt nicht kennen, sicher ein Vorteil. «Zudem kenne ich mich mit Technik aus, ich habe kein Problem, eine Tonanlage in der Kirche zu bedienen», sagt er und lächelt.

Am Sonntag hält Pascal Känzig mit dem Schulgottesdienst seinen ersten Gottesdienst in der Kirchgemeinde Cordast. «Ich freue mich darauf, Gottesdienste zu feiern ist etwas ganz Schönes.»

Zur Person

Vom Elektroniker zum Pfarrer

Pascal Känzig ist 30-jährig und tritt in der Kirchgemeinde Cordast seine erste Stelle als Pfarrer an. Während des Theologiestudiums war er als Katechet in Köniz tätig, das Ausbildungsvikariat hat er in Ostermundigen absolviert. Känzig ist in Nidau aufgewachsen und hat nach der Schule eine Elektronikerlehre abgeschlossen. Danach holte er die Matur nach und studierte Theologie. In der Kirchgemeinde Cordast, welche die Gemeinden Bärfischen, Courtepin, Cressier, Gurmels, Kleinbösingen, Misery-Courtion, Villarepos und Wallenried umfasst, ist Känzig als deutschsprachiger Pfarrer mit Schwerpunkt Familien, Kinder und Jugend tätig. Seit Kurzem wohnt er in Murten.luk

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