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Ein junger Professor verarbeitet Daten über die Vorfahren der Dattelpalme

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Daniel Wegmann ist Bioinformatiker. Er hat Anfang dieses Jahres eine assoziierte Professur an der Universität Freiburg erhalten. Und dies schon mit jungen 32 Jahren. Das habe damit zu tun, dass auch das Gebiet jung sei, sagt Wegmann. «Es ist deshalb schwierig, jemand Älteres dafür zu finden.» Dieses Modell des «tenure track» sei in den USA gang und gäbe, vor allem in jüngeren, sich stark entwickelnden Fächern.

Bevor der Kandidat wie sonst üblich eine Professur als Lebensstelle erhält, muss er sich erst bewähren. «Nach ein paar Jahren wird beurteilt, ob er für den Posten geeignet ist. Wenn nicht, wird das Anstellungsverhältnis aufgelöst.» So reduziere eine Universität im Anstellungsverfahren das Risiko, dass ein Forscher zwar eine Koryphäe in seinem Fach sei, jedoch nicht in ein Team passe.

Junges Fach, junger Dozent

Wegmanns Fach, die Bioinformatik, ist in erster Linie darum besorgt, die riesigen Datenmengen, die heute dank modernster Messtechnologie gewonnen werden können, zu verarbeiten. Er nennt als Beispiel das menschliche Erbgut. Dieses besteht aus rund drei Milliarden Basenpaaren. Um sich darin zurechtzufinden und damit zu arbeiten, brauche es Computer und Menschen, die sie programmierten–eben Bioinformatiker. «Wir versuchen, uns aus der Menge an Daten und Messungen einen Reim zu machen.» Wegmann arbeitet selten selbst mit Pipette und Mikroskop. Er verarbeitet bestehende Daten von anderen Forschern und ermöglicht diesen die Analyse.

Ein anderes Beispiel: Wegmanns Team interessiert sich für die Geschichte der Dattelpalme als Kulturpflanze. «Wir wollen wissen, wann und wo sie domestiziert und wie sie verbreitet wurde.» Die Analyse jeder einzelnen Information aus dem Erbgut einer Palme ermöglicht Rückschlüsse auf deren Geschichte über unzählige Generationen zurück. «Wir versuchen, aus der Gesamtheit dieser Daten eine gemeinsame Geschichte herauszulesen.» Das gehe nicht ohne Informatik.

Er organisiert Olympiaden

Daniel Wegmann will seine Begeisterung für die Biologie weitergeben und wirkt seit Jahren im Hintergrund bei der Organisation des nationalen Biologie-Wettkampfs. In dieser Funktion hat er auch die Verantwortung für die Organisation der ersten internationalen Wissenschaftsolympiade in der Schweiz übernommen. Diese beginnt diesen Sonntag in Bern und dauert bis zum 21. Juli. Gegen 250 Teilnehmer aus über 60 Staaten und etwa gleich viele Betreuer werden in Bern erwartet.

Seine Aufgabe als wissenschaftlicher Projektleiter des Anlasses umschreibt Wegmann wie folgt: «Wir schreiben–hoffentlich–interessante Prüfungsfragen, welche die Teilnehmer stimulieren sollen.» Mitarbeiter schicken Fragen ein, Wegmanns Team bewertet sie, schreibt sie um und legt sie einer internationalen Jury vor. Dann werden sie den Teilnehmern unterbreitet. «Das Arbeiten mit den Jugendlichen macht unglaublich Spass, sie sind extrem motiviert und interessiert», begründet Wegmann sein Engagement. «Sie sind in dieser Materie zu Hause und nehmen sie en passant auf.» Wenn man Hunderte von Jugendlichen als Kritiker habe, sei das eine besondere Herausforderung: «Sie sagen dir ins Gesicht:‹Das ist eine blöde Aufgabe›oder‹Bei der Aufgabe stimmt etwas nicht, ich kann sie nicht beantworten›. Und du hast das nicht einmal gemerkt.»

Bald wieder vorbei

Ein paar Tage vor Beginn der Bio-Olympiade arbeiten Wegmann und seine Kollegen vom wissenschaftlichen Projektteam auf Hochtouren. «Wir sind recht nervös, vor allem aber gestresst, weil noch nicht alles fertig ist.» Aber das gehöre dazu, sagt er. «Es ist am 21. Juli vorbei, und dann sind wir wieder alle Vollblutwissenschaftler, und das ist ja auch nicht schlecht.»

Wissenschaft: Nachwuchs im Wettkampf

I n über 60 Ländern finden nationale Ausscheidungen in verschiedenen, vor allem naturwissenschaftlichen Fächern statt. Die Besten messen sich dann in internationalen Olympiaden. Angesprochen sind vor allem Mittelschüler. In der Theorieprüfung müssen sie beschriebene Experimente interpretieren. «Wir wollen schauen, ob sie ein Verständnis für die Biologie als Wissenschaft entwickeln, die versucht, etwas aus einem Experiment oder einer Studie zu lernen», erläutert Professor Daniel Wegmann. In der praktischen Prüfung führen sie dann selbst Experimente durch, analysieren zum Beispiel Blutproben. Manchmal sind die Fragestellungen aktuell: In einem kürzlich durchgeführten Wettbewerb legte Wegmann den Prüflingen ein Stück Wurst vor, und diese mussten mittels DNA-Analyse herausfinden, welche Fleischsorten darin zu finden waren. fca

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