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Ein Kindersarkophag im Estrich

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Carole Schneuwly

Seit 2008 ist das Museum für Kunst und Geschichte daran, seine Sammlung zu inventarisieren. An die 45 000 Objekte sind in mehreren Depots gelagert, und da erstaunt es nicht, dass es beim Aufräumen und Katalogisieren immer wieder Überraschungen gibt.

Vor zwei Wochen aber hat Restaurator Claude Breidenbach im Estrich des Ratzéhofs eine Entdeckung gemacht, die selbst die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums in Erstaunen versetzte: Bei den Vorbereitungsarbeiten für die nächste Inventarisierungsetappe förderte er einen altägyptischen Kindersarkophag zutage. In der hintersten Ecke lag das Objekt, das so gar nicht in die Sammlung eines Freiburger Museums passen will, versteckt hinter verschiedenen Möbelstücken und bedeckt mit einer Plastikfolie und einer dicken Staubschicht.

Über 2000 Jahre alt

Erste Abklärungen hätten ergeben, dass der Sarkophag mit grosser Wahrscheinlichkeit aus der ptolemäischen Zeit (330-30 v. Chr.) stamme, sagte David Bourceraud gegenüber den FN. Bourceraud ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Museums und verantwortlich für die Inventarisierung. In Kontakt mit zwei Schweizer Ägyptologinnen hat er erste Recherchen zu dem aussergewöhnlichen Fundstück vorgenommen.

Der Sarkophag sei mit Sicherheit authentisch. Typisch für die ptolemäische Zeit seien etwa die Gestaltung des Kopfes und einige gut erkennbare Symbole. Die Hieroglyphen-Inschriften hingegen habe man noch nicht entziffern können. Demnächst werden die beiden Expertinnen in Freiburg erwartet, um dabei Hilfe zu leisten.

Wenig weiss man bis jetzt über das tote Kind. Aufgrund der Grösse des Sarkophags (92 Zentimeter lang, 31 Zentimeter breit und 30 Zentimeter hoch) ist davon auszugehen, dass es sich nicht um ein Baby, sondern um ein etwas älteres Kind handelte. Auch das Geschlecht habe man noch nicht bestimmen können, so Bourceraud. Es sei möglich, dass die Hieroglyphen mehr darüber verraten würden; vielleicht sei sogar der Name des Verstorbenen auf dem Sarkophag zu finden.

Seltener Kindersarkophag

Die Frage, wie der Sarkophag nach Freiburg kam, ist ebenfalls noch nicht geklärt. Museumsdirektorin Verena Villiger vermutet, er könnte zum Bestand des früheren kantonalen Gewerbemuseums («Musée industriel») gehört haben. Wahrscheinlich sei er im 19. Jahrhundert nach Freiburg gelangt, möglicherweise von einem Ägyptenreisenden nach Hause geschickt.

Auf diese Weise haben damals des Öfteren ägyptische Sarkophage den Weg in die Schweiz gefunden. Solche Objekte sind darum keine Seltenheit. Speziell am Freiburger Fund ist, dass es sich um einen Kindersarkophag handelt. Solche soll es gemäss den konsultierten Expertinnen in der Schweiz nur wenige geben.

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