Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Ein Kirchenchor wie vor 300 Jahren

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wer heute den Chor der Kirche St. Johann an der Oberen Matte in Freiburg betritt, findet diesen im Grossen und Ganzen so vor, wie er im frühen 18. Jahrhundert ausgesehen hat. Dies ist das Ergebnis von umfassenden Restaurierungsarbeiten, welche die Pfarrei St. Johann von Januar bis November 2015 durchführen liess. Ziel war, jenen Zustand wiederherzustellen, in dem sich der Chor nach einem grossen Umbau in den Jahren 1711 bis 1714 befunden hatte. In Auftrag gegeben hatte diesen Umbau der junge Komtur und spätere Bischof Claude-Antoine Duding (1681–1745), der den mittelalterlichen Charakter der 1264 geweihten Kirche des Johanniter- oder Malteserordens damit entscheidend veränderte.

Viele Überraschungen

Die illusionistischen Wandmalereien, die hohe Decke und die grossen Fenster seien typisch für den strengen Barock jener Zeit, sagte François Guex vom kantonalen Amt für Kulturgüter am Mittwoch bei einer Präsentation vor den Medien. «Es gibt im Kanton Freiburg nur wenige vergleichbare Ensembles aus dem frühen 18. Jahrhundert», so Guex. Dabei habe sich erst im Verlauf der Arbeiten gezeigt, was sich alles unter der Ende des 19. Jahrhunderts aufgetragenen Gipsschicht im Chor befand. «Es hatte zwar vorbereitende Sondierungen gegeben, doch erst nach dem Aufstellen der Gerüste konnten die Mauern genauer analysiert werden.» Nach und nach hätten die Restauratoren die girlandenförmige Illusionsmalerei am Ansatz der Gipsdecke und den aufgemalten blauen Vorhang hinter dem Altar freigelegt.

Doch damit nicht genug der Überraschungen: Auf dem Estrich kamen auch das achteckige Mittelfeld der Decke sowie einige Holztafeln und -leisten der Deckenkonstruktion von 1711 zum Vorschein. Zusammen mit einer Analyse der Farbreste und der Befestigungsspuren sei damit eine zuverlässige Rekonstruktion möglich gewesen, erklärte François Guex.

Fünf Farbschichten

Ausgeführt hat die Wiederherstellung das Restaurationsatelier Julian James aus Estavayer-le-Lac. Die freigelegten Überreste aus der Zeit Dudings seien in einem vergleichsweise guten Zustand gewesen, sagte Julian James. Da es sich ausserdem um repetitive Motive handle, sei eine originalgetreue Restaurierung möglich gewesen. Dabei hätten die Restauratoren Wert darauf gelegt, auch ältere Farbschichten zu erhalten. «Wir haben fünf verschiedene Schichten entdeckt, wobei die älteste bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht.» Um diese Zeugen der Geschichte der Kirche nicht zu zerstören, habe man sich auch entschlossen, die oberste Gipsschicht nur dort abzutragen, wo es Malereien zu restaurieren gab. Überall sonst blieb der weisse Gips aus dem späten 19. Jahrhundert unangetastet.

 Spätgotische Statuen

Auch der Altar stammt aus der Zeit von Claude-Antoine Duding. Erhalten blieben damals die 200 Jahre älteren spätgotischen Statuen aus der Werkstatt von Martin Gramp, die Duding in den neuen Altar einsetzen liess. Duding habe damit das Andenken von Komtur Peter von Englisberg (1470–1545) geehrt, dessen Grabmal sich in der Nordmauer des Kirchenchors befinde, sagte François Guex. Ein anderes Grabmal findet sich auf der gegenüberliegenden Seite: jenes von Jacques I. Duding, dem Onkel von Claude-Antoine Duding und dessen Vorgänger im Amt des Komturs und als Bischof von Lausanne.

Zahlen und Fakten

460000 Franken für restaurierten Chor

Die Restaurierungsarbeiten im Chor der Kirche St. Johann haben elf Monate gedauert und rund 460000Franken gekostet. Rund die Hälfte dieses Betrags hat die Pfarrei St. Johann aufgebracht, die andere Hälfte kam von Bund, Kanton und der Loterie Romande. Mit dem Abschluss der Arbeiten im Chor geht eine Restaurierungsphase zu Ende, die in den Neunzigerjahren ihren Anfang genommen hatte, wie Henri Pilloud, Gebäudeverantwortlicher im Pfarreirat, ausführte. So wurden in den letzten zwanzig Jahren unter anderem der Glockenturm, das Kirchenschiff, der Dachstock, die Aussenmauern, aber auch Heizung und Elektrik erneuert. Als letzte Etappe bleibt nun noch die Sakristei, die Komtur Claude-Antoine Duding 1712 auf der Ostseite der Kirche anbauen liess. Ziel sei, noch in diesem Jahr mit den Arbeiten zu beginnen, so Pilloud.cs

Meistgelesen

Mehr zum Thema