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«Ein klares Ja zu einem starken C»

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«Ein klares Ja zu einem starken C»

Im Gespräch mit Erich Bapst, Präsident der christlichsozialen Partei des Sensebezirks

Die CSP Sense musste bei den vergangenen Wahlen eine Niederlage einstecken. Die Partei sieht aber keinen Grund, um von ihrem Mitte-links-Profil abzuweichen. Hingegen will sie die Parteistruktur überarbeiten.

Autor: Mit ERICH BAPST sprach ANTON JUNGO

Die CSP Sense hat nach den letzten Wahlen angekündigt, sie wolle ihr Mitte-links-Profil stärken. Ist es nicht diese politische Ausrichtung, die bei den Wahlen zur Niederlage geführt hat?

Das Mitte-links-Profil ist in den Parteistatuten vorgegeben und die CSP hat sich schon immer in diesem Feld bewegt. Die Partei fühlt sich der christlichen Soziallehre und -ethik verpflichtet. Das bedeutet, dass sie sich verbindlich für sozial, ökologisch und wirtschaftlich ausgerichtete politische Lösungen einsetzt. Bei ihrem Engagement für die Arbeitnehmerschaft heisst dies z. B., dass jemand, der arbeitet, auch Anrecht auf einen existenzsichernden Lohn hat.Nicht diese politische Ausrichtung hat bei den letzten Wahlen zu einem mässigen Resultat geführt. Es war vielmehr das Ausscheren von Exponenten und damit ein Konflikt innerhalb der Partei. Wenn zwei bekannte Grossräte die Partei verlassen, dann hinterlässt dies Spuren. Die Partei war die letzten Jahre zu sehr mit derlei Fragen beschäftigt, sie hat nur noch reagiert statt agiert.

Aber ging nicht auch der Kontakt zur Basis verloren?

Es trifft zu, dass die Partei den Draht zu den Gewerblern und den KMU etwas verloren hat. Auch die Gewerkschaftsbewegung zeigt sich im Bezirk momentan nicht sehr pointiert.

Hat auch der Stadt-/Land-Konflikt eine Rolle gespielt?

Unterschiedliche Ansichten zwischen Stadt und Land hat es in der CSP immer gegeben. Einige Vertreter der Stadt und der Agglomeration tendieren eher gegen links. Exponenten aus dem Sensebezirk dagegen positionierten sich eher gegen die Mitte zu. Das ist immer eine demokratische Ausmarchung. Diese hat aber die letzten Wahlen sicher nicht entschieden, das war vielmehr die nicht bereinigte Situation innerhalb der CSP Sense.Es gab sehr unterschiedliche Auffassungen darüber, wie man Politik betreibt. Einige Exponenten reduzierten Politik auf eine reine Frage von Köpfen, auf mediale Präsenz. Ein parteipolitisches Programm erachteten sie als hinderlich.

Worin unterscheidet sich die CSP mit diesem Profil von der SP?

Wenn man vom Rechts-links-Schema ausgeht, gibt es in manchen Fragen keine enormen Unterschiede. Was uns aber klar von der SP unterscheidet, ist das «C» im Programm, die Ausrichtung auf christliche Werte. Der Mensch jeglichen Alters sowie die Familie in ihrer zeitgemässen Ausgestaltung stehen im Zentrum unserer Politik. Vordringliche Anliegen sind eine funktionierende Sozialpartnerschaft, Bildung und Weiterbildung, Gleichstellung der Geschlechter sowie existenzsichernde Arbeit im Einklang mit den Interessen der Unternehmen. Die CSP ruft nicht dauernd nach dem Staat.

Hat es neben der SP überhaupt noch Platz für die CSP?

Wie viel Platz es für christlichsoziale Anliegen im Sensebezirk noch gibt, wird sich weisen müssen. Es stimmt, dass bei den letzten Wahlen mindestens gewisse Regionen eine eher sinkende Nachfrage bekundeten.

Welche Wählerschichten will die CSP in Zukunft ansprechen?

Einige Leute haben, das ist verständlich, den Bezug zu unserer Partei in dieser schwierigen Bereinigungsphase verloren. Hier müssen wir mit neuen Köpfen wieder Vertrauen aufbauen. Wir sprechen weiterhin alle an, denen das «C» und seine christlichsozialen Werte etwas bedeuten. Im Vordergrund stehen weiterhin Themen wie Bildung und Arbeit, auch im Sinne gewerkschaftlicher Anliegen. Vermehrte Bedeutung werden angesichts der gegenwärtigen Entwicklung sicher auch Umweltfragen erhalten. Wir hoffen, dass wir – in diesem Bereich, aber auch generell – das Gewerbe und die KMU wieder vermehrt ansprechen können.Letztlich geht es nicht darum, grosse intellektuelle Diskussionen zu führen, sondern die Sorgen von Arbeitnehmern, Eltern, Jugendlichen wieder direkter aufzunehmen und in die politische Arbeit einfliessen zu lassen.

Wie schätzen Sie die Zukunftsaussichten ein?

Ich darf darauf hinweisen, dass wir mit unserer politischen Ausrichtung zuvor nie Wahlen verloren haben, und wir bleiben fest überzeugt, dass die Zukunft wieder anders aussieht. Wir leben in einer Gesellschaft, in welcher die Frage nach Arm und Reich sehr akzentuiert wird. Man kann sich sehr wohl fragen, ob es Zweck unserer Wirtschaft ist, bloss Aktionärsgewinne und Managerlöhne in die Höhe zu treiben. Wir sehen die Wirtschaft eher als Mittel zum Zweck, eine Gesellschaft am Leben zu erhalten, in der alle einen würdigen Platz finden.

Die Partei hat angekündigt, dass sie die Bezirksstrukturen neu gestalten will. Gibt es eine Chance, die CSP wieder zu beleben?

Man muss sich bewusst sein, dass auf Bezirksebene eher wenig sachpolitische Fragen zu entscheiden sind. Das politische Geschehen verläuft einerseits auf Kantons- und andererseits auf Gemeindeebene. Traditionell hat die CSP in den Gemeinderäten eine starke Position. Ihre Stellung hängt aber sehr von einzelnen Persönlichkeiten ab, diesen Aspekt gilt es zu beachten.Ausserdem sind im Sensebezirk die politischen Anliegen je nach Region doch sehr unterschiedlich. Es muss daher versucht werden, die Leute vor Ort, in ihrer spezifischen Situation, zu motivieren.Tatsache ist, dass wir bei den Wahlen im Oberland eine Niederlage eingefangen haben. Die Hauptgründe wurden erwähnt, zudem sind wir dort auch schlecht organisiert.In den Gemeinden des Sense-Mittellandes sind wir gut strukturiert. Im Unterland ist die Situation durchzogen. In Düdingen sind wir seit Jahren schwach vertreten und in Bösingen hatte sich die Sektion aufgelöst. Gut vertreten sind wir in Schmitten, Überstorf und Wünnewil-Flamatt.

Lassen sich die Leute überhaupt noch parteipolitisch binden?

Generell wird es, vor allem auf Ebene Gemeinde, immer rarer, dass sich Leute parteipolitisch festlegen wollen. Das zeigte sich bei den Gemeinderatswahlen in Form einer Invasion gemeinsamer oder freier Listen. «Unabhängigkeit» scheint chic, obwohl es eine solche in der Politik höchst selten gibt, meist ist sie blosse Etikette.In Zukunft wird vermutlich mancherorts weniger mit aufwändigen Vereinsstrukturen, sondern vielmehr mit Gewährsleuten oder -gruppen in den jeweiligen Gemeinden gearbeitet werden müssen.

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