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Ein klares Nein und ein eindeutiges Ja

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Ein klares Nein und ein eindeutiges Ja

Hans-Rudolf Beyeler und Otto Lötscher zur geplanten Fusion zwischen Oberschrot und Plaffeien

Der Gemeinderat Oberschrot ist gegen eine Fusion, derjenige von Plaffeien dafür. Nicht nur finanzielle, sondern auch emotionale Überlegungen spielen bei der Entscheidung eine Rolle, wie die beiden Ammänner in einem Interview ausführen.

Mit OTTO LÖTSCHER und
HANS-RUDOLF BEYELER
sprachen ANTON JUNGO und
IMELDA RUFFIEUX

Bitte legen Sie kurz die Position Ihres Gemeinderats zur geplanten Fusion dar.

Hans-Rudolf Beyeler ( HRB ) : Schon als erstmals das Thema Fusion angeschnitten wurde, war es mir ein Anliegen, dass alle Sachen klar auf den Tisch kommen müssen, bevor ein Entscheid gefällt wird. Wir waren nie grundsätzlich gegen eine Fusion, sonst hätten wir die Sachlage nicht geprüft. Ausserdem wurde ein entsprechender Antrag an einer Gemeindeversammlung gestellt.

Die erste Arbeitsgruppe Fusion prüfte den Zusammenschluss von Oberschrot, Plaffeien, Zumholz, Plasselb und Brünisried. Die letzteren drei Gemeinden sind später ausgestiegen. Die Resultate der Umfrage brachten zu Tage, dass die Mehrheit gegen eine Fünfer-Fusion ist; wenn schon, wurde eine Fusion zwischen Plaffeien, Oberschrot und Zumholz befürwortet.

Nach dem Ausstieg von Zumholz ist im letzten Sommer die Fusionsvereinbarung zwischen Plaffeien und Oberschrot von einer Arbeitgsgruppe ausgearbeitet worden. Als alle Daten und Zahlen auf dem Tisch waren, hat sich der Gemeinderat von Oberschrot eingehend mit dem Thema auseinander gesetzt und schliesslich einen negativen Entscheid gefällt. Es war ein klarer Mehrheitsentscheid.

Otto Lötscher (OL): Als das Dekret des Grossen Rates aktuell wurde, war für uns klar, dass die Fusion geprüft werden muss, wenn schon finanzielle Anreize geschaffen werden. Von der Geografie her würde ein Zusammenschluss mit Oberschrot und Zumholz auf der Hand liegen. Plaffeien als grosse Gemeinde wollte aber nicht die treibende Kraft sein.

Nach der Auswertung des Fragebogens war klar, dass drei Gemeinden keine Fusion wollen. Brünisried und Plasselb sehen sich als eigenständige Dörfer. Bei Zumholz war wohl die finanzielle Lage ausschlaggebend. Wir haben zwar den Entscheid von Zumholz bedauert, aber auch akzeptiert. Viele hätten gerne eine Dreier-Fusion von Oberschrot, Plaffeien und Zumholz gesehen. Nach dem Nein von Zumholz wurde eine mögliche Fusion mit Oberschrot weitergeprüft und ein Bericht erstellt. Der Gemeinderat von Plaffeien steht klar für eine Fusion ein, weil es Sinn macht.

Was waren die Gründe, die Fusionsverhandlungen überhaupt aufzunehmen?

OL: Wie gesagt, würde eine Fusion schon von der Geografie her, aber auch von der bisherigen sehr vielseitigen Zusammenarbeit her Sinn machen. Wir sind momentan wie ein Verein mit zwei Vorständen und verschiedenen Statuten.

Allerdings muss der Wille für eine Fusion von der kleineren Gemeinde her kommen, nicht von der grösseren. Es soll auch nicht ein Müssen sein.

Ich denke vor allem auch an die Kosten. Das Geld, das wir heute für doppelspurig geführte Aufgaben aufwenden, könnte anderswo besser eingesetzt werden.

Ohne das Dekret hätte es sicher kurz- und mittelfristig keine Diskussion über eine Fusion gegeben. Als Gemeinderat waren wir es uns aber schuldig, die Sachlage zu prüfen.

HRB: Schon im Jahr 2000 hat der frühere Dienstchef des Gemeindedepartements und heutige Professor Bernard Dafflon seine Vorstellungen von Fusionen präsentiert. Dabei ging er meiner Meinung nach von einem ganz falschen Ansatz aus. Er brachte Gemeinden, die schon eng zusammenarbeiten, als Fusionskandidaten ins Gespräch. Ich finde aber, nicht Gemeinden, die bereits gut zusammenarbeiten, sollten fusionieren, sondern solche, die ums Überleben kämpfen und bisher nicht die Zusammenarbeit mit anderen gesucht haben.

Die 1,355 Mio. Franken, die wir im Falle einer Fusion bekämen, dürfen nicht der Hauptgrund für eine Fusion sein. Aber das Geld spielt schon eine Rolle. Ich bin der Meinung, wenn man fusioniert, sollte eine «Win-Win-Situation» entstehen; das heisst, beide Partner sollten als Gewinner dastehen. Bei Oberschrot sind aber keine grossen Einsparungen möglich.

Das heisst, eine Fusion käme in Frage, wenn die finanzielle Situation von Plaffeien anders wäre?

HRB: Die Finanzen waren sicher wichtig, wenn auch nicht allein ausschlaggebend. 178 000 Franken mehr Abgaben an das Gemeinwesen im Falle einer Fusion sind nicht unbedeutend. Wenn die beiden Gemeinden auf gleichem Niveau wären, gäbe es sicher weniger Argumente, um eine Fusion abzulehnen.

OL: Ich sehe das etwas anders. Das Dekret und die 1,3 Mio. Franken dürfen nicht allein ausschlaggebend sein, wären aber eine gute Chance. Ausserdem übernimmt Plaffeien sehr viele Zentrumslasten für die umliegenden Gemeinden, deren Kosten nicht aufgeschlüsselt werden: Sportplatz, Dorfunterhalt, die Unterstützung touristischer Infrastruktur. Das bedeutet für Plaffeien einen Mehraufwand. Davon profitieren können aber alle umliegenden Gemeinden.

Kurzfristig gesehen, ist die finanzielle Lage von Plaffeien sicher nicht gerade gemütlich. Langfristig sieht die Situation gar nicht so schlecht aus. Wir haben viel in die Infrastruktur und damit in die zukünftige Entwicklung investiert. Wir haben gute Voraussetzungen für Gewerbe, Wohnen und Freizeit geschaffen. Plaffeien hat so an Attraktivität als Arbeitsstätte, zum Wohnen und für die Freizeit gewonnen. Man muss etwas investieren, um etwas zu «ernten». Ich bin sicher, dass sich dies später einmal auswirken wird. Von der guten Infrastruktur und der Attraktivität von Plaffeien profitieren aber auch die umliegenden Gemeinden.

HRB: Auch Oberschrot hat in den letzten Jahren viel in den Tourismus investiert – im Verhältnis zu Plaffeien sicher weniger, aber Plaffeien bekam den Betrag wieder in Form von Handänderungssteuern zurück. Wir haben immer versucht, touristische Projekte im Rahmen unserer Möglichkeiten zu unterstützen; z.B. bei der Aktienkapitalerhöhung der Kaisereggbahnen hat Oberschrot 70 000 Franken gesprochen, Plaffeien 300 000 Franken.

OL: Die Investitionen in die Ara und in das Bildungswesen haben Plaffeien in den letzten Jahren am meisten zu schaffen gemacht. Wenn man einmal alles genau aufschlüsseln würde, wären vielleicht die Schulden von Plaffeien tiefer und die der anderen Gemeinden höher.

Wie charakterisieren Sie die bisherigen Beziehungen zu einander?

OL: Die Zusammenarbeit war in den letzten Jahren sehr gut. Auch wenn es bei bestimmten Themen Meinungsverschiedenheiten gegeben hat, konnte man immer zusammensitzen und eine Lösung finden.

HRB: Das kann ich nur bestätigen. Es finden mindestens zweimal im Jahr gemeinsame Sitzungen mit Oberschrot, Plaffeien und Zumholz statt.

Beim Thema Abfall gab es in den letzten Jahren Differenzen?

HRB: Bei der Abfallentsorgung ging die Rechnung für Oberschrot einfach nicht mehr auf. Wir stellten fest, dass die Kosten für die Grüngut-Kompostierung zu hoch waren. Wir

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